…auf geht’s zum Endspurt des Fahrerlagerbummels! Vier unterschiedlich große Boxengassen liegen nun noch vor uns. In der ersten davon stehen drei wieselflinke Diesel-Renner. Wir sehen neben dem VW Golf V R-TDI von Karlheinz Meurer ein sehr ähnlich aussehendes Fahrzeug desselben Typs geparkt, das von KW Berg-Cup Neueinsteiger Andreas von der Haar bewegt werden wird. Dafür, dass die Klasse der Selbstzünder nicht zu einem reinen Golf-Match mutiert, sorgt Sepp Koller mit seinem Alfa Romeo 147 JTD Cup. Anfangs Februar hat der Senior des KW Berg-Cup-Feldes seinen 85. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren dazu nachträglich ganz herzlich und verneigen uns anerkennend vor allen seinen gezeigten großartigen Leistungen!
Wir gehen weiter und kommen jetzt wieder dahin, wo auf den Spritbehältern „Benzin“ steht. Zuerst suchen wir die Autos der Abteilung bis 3-Liter Hubraum. Schnell werden wir fündig, zählen 13 Fahrzeuge und genausoviele Piloten, freuen uns darüber, dass Alexander Wirth mitsamt seinem Opel Ascona B wieder den Weg in unser KW Berg-Cup Fahrerlager gefunden hat. Das Vater-Sohn-Duo Michael und Hauke Weber will in der Saison 2018 anscheinend alles doppelt haben. Das gilt sowohl für die Zahl der angetriebenen Achsen als auch für die Menge der Audi 80 Quattro, auf denen sich die KW Berg-Cup-Nordlichter wechselweise eingeschrieben haben. Nur ein paar Meter davon entfernt entdecken wir Felix Bürker, auf dessen Opel Kadett Limousine ebenso eine rote Startnummer klebt wie auf den C-Coupé-Türen von Marc Fischer. Im BMW 318i Compact tritt Friedhelm Gürtzgen an, Hans-Alfred Waldbach vertraut auf seinen aufgeladenen Peugeot 207 WRC. Das Gipfelsprint-Gerät von Thomas Ostermann bleibt der bewährte E30 Hartge-BMW. Auf ein Fahrzeug mit dem weißblauen Markenlogo setzt auch Karl-Heinz Schlachter. Wie in den Vorjahren nimmt er wieder im Cockpit seines 8-Ventiler BMW 2002tii Alpina Platz. Noch viel mehr Ventile – nämlich deren 24 – arbeiten übrigens im Sechszylinder-Reihenmotor des BMW M3 E36 von Marcel Gapp. Nach diesem geht bei den Rennen der von Helmut Knoblich gefahrene Mini Cooper S auf die Strecke. Dann ist die Reihe an Günter Göser im Opel Kadett C-Coupé mit dem Böhm 16V-Motor. Den Abschluss der 3-Liter-Klasse bildet – das ist natürlich nur streng auf die Startreihenfolge bezogen! – Alexander Bärtl mit der „Blue Limo“, wie dessen 8-Ventil Opel Nemeth C-Kadett Limousine auch gerne genannt wird.
Bei den Boliden mit mehr als 3000 Kubikzentimeter Hubraum ist das Fotografieren wieder relativ einfach. Zum obligatorischen Gruppenbild erscheint eine Dame, die von vier Herren flankiert wird. Vorsichtig geschätzt verfügen die von diesem flotten Quintett eingesetzten Boliden zusammengerechnet über rund 2700 Pferdestärken. Optimisten kommen hier sicher leicht auf einen noch höheren Wert. Etwa 380 PS steuert der Golf 1 Turbo von Sabine Röck bei. Der auch mehr auf die Kurbelwelle stemmen könnte, dies aber wegen seines Vorderradantriebes nicht darf. Wozu auch? Die eventuelle Mehr-Power würde ohnehin nur in Form stark durchdrehender Räder verpuffen. Knapp über 400 PS leistet das Turbo-Triebwerk im Porsche 944 GTR von KW Berg-Cup Neuzugang Stefan Bodin. Rund 100 Pferdchen mehr kann die 3,5-Liter-V8-BiTurbo-Kraftquelle im Lotus Esprit mobilisieren, mit dem Andrä Schrörs einen neuen Anlauf unternimmt. Übrigens ist dieses Auto sein Muletto, am echten Renner nach GT1-Vorbild wird noch heftig gearbeitet und gefeilt. 650 PS + X, das ist die Leistungsformel, die maßgeschneidert zum Lancia Delta Integrale Evo passt, mit dem sich Norbert Handa die Bergstrecken hinauf katapultiert. In Sachen Power wird der allradangetriebene Handa-Integrale nur mehr vom Opel Kadett GT/R Risse V8 überboten. Aus 5,8 Litern Hubraum schöpft der 32-Ventil-Saug-Kraftprotz etwa 750 PS, Holger Hovemann heißt der Pilot dieses „Monschters“. Hochinteressant ist, dass der Odenwälder dank einer Regeländerung (Erhöhung des Maximalhubraums für Fahrzeuge der Gruppe FS auf 6500 Kubikzentimeter) mit seinem Kadett-Corvette-Zwitter nun nicht mehr bei den E2-Silhouetten Rennsport-Boliden antreten muss, sondern ab sofort zum Lager der Tourenwagen (TW) gezählt werden kann. Daher ist er, wenn es um die Vergabe von TW-Siegen und -Streckenrekorden geht, ab sofort wieder mit auf die Rechnung zu setzen. Was beim KW Berg-Cup Rekord-Champion sicher noch für eine Extra-Portion Motivation sorgen wird. Von signalgelber zu roter Lackierung.
Vom XXL-Kadett zum flachen Silver Car S2 G Evo, mit dem Ralf Kroll nun nach seiner großen Zeit im Lehmann Golf wieder zu den aktiven Berg-Cup’lern zurückkehren kann, dem „KW Berg-Cup National“ sei Dank! Noch ist Ralf der Einzige im deutschen Bergrenngeschehen, der eines der von Bike-Motoren befeuerten Ultraleichtgewichte an den Start bringt. Bleibt nur zu hoffen, dass sein gutes Beispiel bald Schule macht. Denn wie heißt es denn gleich so schön? Hm, ja richtig, Konkurrenz belebt das Geschäft! Und davon gibt es – wie wir im Laufe unseres ausführlichen Fahrerlagerbummels gesehen haben – im NSU-Bergpokal und in allen Klassen der KW Berg-Cups mehr als genug. Das ist super, denn so bleiben spannende Fights und Positionskämpfe weiterhin vorprogrammiert. Der Countdown läuft, freuen wir uns gemeinsam darauf, dass wir nur mehr gut drei Wochen warten müssen, bis in Schotten die Startampel der KW Berg-Cup Saison 2018 erstmals auf Grün springt. Wir sehen uns doch dort, oder? Ich zähle jedenfalls fest auf euch und kanns kaum mehr erwarten, euch alle miteinander endlich wieder zu treffen!