Es mangelte an nichts, beim Finale des KW Berg-Cups 2015 im Rahmen des „Int. EUROL Automobil Bergrennens Esthofen – St. Agatha“ am 26. und 27. September. Nicht an spannendem, mitreißendem Bergrennsport, nicht an attraktiven Startern, nicht an begeisterten, disziplinierten Fans. Von denen allein am Renn-Nachmittag 12.000 an der bestens einsehbaren 3,2 Kilometer langen Highspeed-Powerpiste gezählt werden konnten. Und wenn wir hier von einem Renn-Nachmittag sprechen, dann ist das auch so gemeint. Denn traditionell beginnt das nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernte, in der Nähe der Schlögener Donauschlinge zu findende Berg- Event mit zwei Trainingssitzungen am Samstagmittag ab 12:30 Uhr. Am Sonntag gibt es ab 09:00 Uhr einen weiteren Probegalopp, die beiden alles entscheidenden Renn-Heats dann wiederum ab 12:30 Uhr. Die letzte Rückführung leitet die Aktiven Berg-Racer dann entlang der kompletten Strecke durch ein Heer von Zuschauern, setzt Emotionen frei. Und dank der straffen Organisation des veranstaltenden MSC Rottenegg – der übrigens in 2015 seinen 50. Geburtstag feiert – findet bereits kurz nach 17:00 Uhr im Startbereich eine erste „Flower Ceremony“ für die Top-Plätze der Tourenwagen- und der Gesamtwertung statt. Zwar bringen einige Zwischenfälle im Rekordfeld von 192 Teilnehmern speziell am Sonntagvormittag den Zeitplan etwas ins Wanken, am Ende stimmt das Timing aber wieder exakt. Auch der Wettergott trägt seinen Teil zum Gelingen bei, lässt zwar zum größten Teil Wolken am Himmel aufmarschieren, aber die Strecke mit der ultimativen Mut-Stelle „Steinmauer“ ist zu jeder Zeit trocken, fordert so absolute Top-Leistungen heraus. Denen wir uns nun gemeinsam widmen wollen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Klassen, in denen die 45 angereisten KW Berg-Cup’ler mitgemischt haben. Und das in der Regel nicht nur mittendrin, sondern auch vorne dran.
Die 1150er Abteilung freut sich über fünf Starter. Das ist bei den Wettbewerben in Österreich nicht immer so, schreiben doch unsere rot-weiß-roten Nachbarn diese Klasse der stark verbesserten Tourenwagen bei ihren Bergrennen üblicherweise nicht aus. Also gibt es bei den Hubraumwinzlingen auch keine „Local Heros“, die Gastarbeiter aus Deutschland sind unter sich. Was diese aber nicht von schnellen Fahrten abhält. Thomas Stelberg stürmt im Schneider Polo 16V auf die imaginäre Pole Position, ist knapp eine Sekunde weniger unterwegs wie Jörg Eberle im Fiat 127 Super auf Trainings-Position zwei. Die drittschnellste Zeit sichert sich Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport Martini Racing. Am Renn-Nachmittag zieht Thomas Stelberg das Tempo nochmals spürbar an, fährt 1:30,962, legt damit ein Polster von 2,236 Sekunden zwischen sich und Jörg Eberle auf P2. Dieser muss sich auch nach hinten orientieren, denn Jürgen Heßberger (P3) lässt sich nur minimal um 5 Zehntel distanzieren. Vierte ist Silvia Ebenhöh im VW Polo Weißdorn Racing, Fünfter Tobias Mayer in einem Ford Fiesta Mk 1. Die Sache um den Klassensieg scheint gelaufen, nur zwischen Jörg und Jürgen ist es noch verflixt eng. Soweit die Theorie. Die Praxis scheint diese zu bestätigen. Bis zur Steinmauer feilt Thomas sogar 74 Hundertstel seiner Zeit aus Run eins weg, ist bis dorthin nochmals deutlich schneller unterwegs. Aber just in diesem Moment beschließt sein Schaltseil Feierabend zu machen. Der sechste Gang ist aktuell drin, der muss es jetzt für den zweiten Teil der Strecke tun. Thomas zaubert und holt das Maximale aus der Situation heraus. Aber mindestens 4,9 Sekunden sind futschikato weg. Derweil sind die Fiat-Kollegen Jörg und Jürgen in einen beinharten Fight um Platz zwei verstrickt. Vom Schwächeln des Schneider-Polos haben sie nichts mehr mitbekommen, wissen nicht, dass sie möglicherweise sogar um den Sieg kämpfen. Jürgen Heßberger findet im Finale weitere 0,365 Sekunden, Jörg dagegen büßt deren 0,866 ein. Dies nicht zuletzt deshalb, weil er einen sich anbahnenden Motorschaden befürchtet, schon seit dem ersten Run fühlt sich sein Triebwerk zäh an. Damit ist der Endstand hergestellt. Thomas Stelberg gewinnt zum vierten Mal in dieser Saison seine Klasse, rettet ganze zwei Zehntel seines Vorsprungs auf Platz zwei. Den sich schlussendlich Jürgen Heßberger holt. Jörg Eberle beendet sein St. Agatha Wochenende ganze 229 Tausendstel hinter Jürgen als Dritter. Vierte wird Silvia Ebenhöh, Rang fünf geht an Tobias Mayer. Die 1,15-Liter KW 8V-Krone darf sich Jürgen Heßberger aufsetzen, flankiert von Jörg Eberle (8V-P2) und Silvia Ebenhöh als Dritter der Sonderwertung in Rot.
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In der Überschrift sind bereits zwei der Hauptfaktoren genannt, die das „48. Int. AvD / GAMSC Bergrennen Unterfranken Eichenbühl“ (12./13.09.) nachhaltig prägten. Die 225 Gesamt-Teilnehmer lassen am Samstag bei besten, trockenen Verhältnissen nur zwei Übungsauffahrten zu, an die sich dann der erste Wertungslauf des GLP-Feldes nahtlos anschließt. Über Nacht regnet es, am Sonntagmorgen präsentieren sich die 3,050 Kilometer des Umpfenbacher Berges feucht bis nass. Zum Glück ist es relativ warm, die Strecke beginnt abzutrocknen. Die verbesserten Tourenwagen der 1600er Abteilung fahren bereits Zeiten auf dem Trainingsniveau, die 2-Liter Klasse beginnt damit ihre eigenen Probe-Vorlagen zu unterbieten. Dieser Trend hält bis weit in Heat zwei hinein an. Genau bis zu den in dieser Saison bereits leidgeprüften Akteuren mit Rennern bis 2000 Kubikzentimetern Hubraum. Deren erste Teilnehmer noch völlig im Trockenen nach oben eilen. Nach den beginnenden Gaststartern und der Mehrzahl der 8-Ventiler fängt es an zu nieseln. Ein Ausrutscher erfordert eine Unterbrechung, der Grip nimmt weiter ab, der Niederschlag zu. Als wieder gestartet wird, rutschen die Zeiten der noch immer Slick bereiften KW Berg-Cup’ler um rund 15 Sekunden ab, ihre Fahrzeuge haltlos herum. Noch bevor auf diese Entwicklung reagiert wird, gibt es den nächsten Unfall, gleich im unteren Streckenteil. Die Aktiven erhalten nun die Gelegenheit zum Räderwechsel. Danach hört der Regen auf, das Vormittagsspiel mit der abtrocknenden Straße wiederholt sich, Reifenpoker wird zum Tagesgeschäft. Der Spannungsfaktor leidet darunter nicht – ganz im Gegenteil. Bis ganz zum Schluss ist das Bergrennen Unterfranken 2015 ereignisreich. Es kürt einen erwarteten und einen relativ überraschenden Deutschen Bergmeister, deren Emotionen sich während der Talfahrt bei den Interviews im Startbereich entladen. Beide gehören zum KW Berg-Cup. Wie bitte, beide, auch der bei den Rennsportfahrzeugen? Ja, genau so ist es. Wer die zwei sind und wie sie zu ihren Top-Erfolgen kamen, das folgt nun wie immer im Detail. Vorweg nehmen wir aber ein kleines Fazit: Die 48. Auflage des Bergrenn-Klassikers nahe Miltenberg hielt für alle Beteiligten zwei lange Tage bereit, bot aber ganz speziell in der Phase der Top-Entscheidungen am Sonntagnachmittag besten, attraktiven und spannungsgeladenen Motorsport. So, wie es sich für ein Finale der Deutschen Berg Meisterschaften, des NSU-Bergpokals und für den vorletzten Lauf des KW Berg-Cups geziemt.
Obwohl mit Jörg Davidovic/Steffen Hofmann die Gewinner des NSU-Bergpokals 2015 schon vor Beginn des Rennens fest stehen ist die „Prinzengarde“ fest gewillt, einen gehörigen Beitrag zum Thema Action und Spannung zu liefern. In den beiden Probegalopps sorgt Karsten Steinert für die schnellste Zeit, 0,414 Sekunden vor Jörg Davidovic. Mit einem Respektabstand von 2,095 Sekunden folgt Thomas Krystofiak mit seiner „Reiselimousine“ vom Typ 1200 C. An ihm ist Uwe Schindler nahe dran, es geht um 349 Tausendstel. Der nächtliche Regen und die feuchte Fahrbahn mischen die Renn-Karten neu. Lukas Hofmann war im Training Sechster, hatte da etwas mehr als fünf Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit. Nun sprintet er völlig ungeachtet der herrschenden Bedingungen an die Spitze. Vor Thomas Krystofiak (P2), der aber mit nur 0,572 Sekunden Rückstand noch formatfüllend in den Rückspiegeln von Lukas zu sehen ist. Ähnlich wie Uwe Schindler, der als Dritter 491 Tausendstel auf Thomas verliert. Etwas mehr als zwei Sekunden fehlen Jörg Davidovic auf den Leader, er findet sich auf der Vier. Noch eine Sekunde mehr hat der fünftplatzierte Walter Voigt auf dem Konto. Jörg und Thomas finden an der Situation nur wenig Gefallen, blasen im zweiten Akt zur Attacke auf den führenden Jungspund. Ergo setzt Jörg die klare Laufbestzeit, gefolgt von Thomas. Damit ist Jörg auf Position eins, Thomas hat die Zwei erobert. Aber Lukas, der jetzt neu Dritter ist, hält nach Kräften dagegen. Die Abstände sind kriminell klein, zwischen den absoluten Spitzenreitern liegen nur 38 Tausendstel, weitere 101 davon zurück lauert Lukas noch immer auf seine Chance. Die kommt im finalen dritten Run, der wieder unter schwierigen Verhältnissen über die Bühne geht. Mit Können und dem Mut der Jugend setzt er die Laufbestzeit, ist um 0,710 Sekunden schneller im Ziel als Jörg. Das reicht, Lukas Hofmann gewinnt zum zweiten Mal nach Hauenstein die Klasse. In der Addition aller Läufe liegt er 0,571 Sekunden vor Jörg Davidovic, der Zweiter wird. Thomas Krystofiak steigt als Dritter auf die noch freie Stufe des Siegerpodestes, Uwe Schindler sichert sich Platz vier. Fünfter wird Frank Kleineberg, der in der vorletzten Auffahrt an Walter Voigt vorbei zieht und diesen auf die Sechs zurück schiebt. Der Trainingsschnellste kegelt sich beim Rennauftakt mit einem Leitplankenkontakt selbst aus dem Wettbewerb. Das ist schade, denn Karsten Steinert hätte dem Spitzen-Krimi, in dem die Plätze eins bis drei final innerhalb von nur 1,588 Sekunden liegen, sicherlich noch einen kräftigen Schuss zusätzliche Würze gegeben. Aber „that’s Racing“, mit all seinen nicht immer angenehmen Konsequenzen. Kurzfazit: So wie sich der NSU-Bergpokal während der kompletten Saison und beim Finale seinen Fans und Freunden präsentiert hat, macht er ganz einfach unbändige Lust auf mehr. Nur schade, dass es bis zur Saison 2016 noch so lange dauert, stimmt’s?
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„Weinberg in bester Südlage mit Sonnenscheingarantie“, so könnte man das Umfeld der 3,0 Kilometer Strecke des Bergrennens Oberhallau wohl am besten beschreiben. Wo am Wochenende des 29./30. August der zehnte von den insgesamt zwölf Läufen der 28. KW Berg-Cup Saison stattfand. Exakt 34 KW Berg-Cup’ler nahmen im unweit von Schaffhausen gelegenen Klettgau das Training auf. Genossen dabei die mehr als wohlige Wärme, die auch am Renntag anhielt. An dem 212 Starter weitestgehend im Zeitplan abgewickelt wurden. In dem auch noch genügend Platz für traditionelle Dinge wie den über Lautsprecher von jedermann mitzuverfolgenden Gottesdienst sowie das Seifenkistenrennen der Dorfjugend blieb. Respekt davor! Die trotz der Hitze zahlreichen Fans begleiteten die Auftritte der Akteure begeistert mit Hupen, Sirenen, Trompeten und Kuhglocken.
Die KW Berg-Cup Abordnung verkaufte sich beim Gastspiel in der Schweiz sehr gut, wertete in den verschiedenen Hubraumklassen der Gruppe E1 das Feld absolut auf. Stolze 61,5 Prozent der 1400er Abteilung gehörten zu unserer Internationalen Serie, bei den 2-Litern waren es deren 38,6. Wie üblich galt in der Schweiz „die besten zwei aus drei“ als Wertungsmodus, was das klassische Nachverfolgen des Rennverlaufs etwas erschwert, auch weil mir keine Listen mit den Zwischenständen nach Heat eins und zwei vorliegen. Was noch unbedingt positiv zu erwähnen ist: Jeder der drei pro Tag vorgesehenen Läufe wurde auch tatsächlich durchgezogen. Was sich in diesen ereignete, das wollen wir uns nun wie immer gemeinsam anschauen.
Dies beginnt im Falle von Oberhallau mit den 1400ern. Denn nur ein einziger 1,15-Liter Pilot hat die Reise in die Schweiz mit gemacht: Jürgen Schneider wird mit den 1400ern zusammen gelegt, mutiert zum „tapferen Schneiderlein“, nimmt auch mit 250 Kubikzentimetern weniger unverdrossen den Fight mit seinen 13 Mitbewerbern auf, stellt als seinen ersten Streich den Schneider Polo 16V auf den imaginären fünften Übungs-Startplatz. Einen Tick schneller ist Frank Duscher im 8-Ventiler Polo oben, holt sich Trainings-Position (TP) vier. Unser KW Berg-Cup Schweizer Martin Bächler sprintet im ex-Cup VW Lupo auf die Drei, Probe-Zweiter ist Eilgenosse Marc Buchser im VW Polo. In 1:32,02 setzt Beat Rohr im Audi 50 MLP die glasklare Pole Position. Sein Vorsprung auf den Zweiten beträgt stolze 3,19 Sekunden. Dahinter ist es wesentlich enger, die Plätze zwei bis acht trennen lediglich 1,22 Sekunden. Im Rennen fliegt Beat Rohr sofort auf und davon, siegt schlussendlich mit satten 3,79 Sekunden Vorsprung. Am Anfang heißt sein nächster Verfolger Frank Duscher, der sensationell stark unterwegs ist. Im Finale mobilisiert Marc Buchser aber nochmals alle seine Kräfte, zieht gemäß „zwei aus drei“ 0,16 Sekunden an Frank vorbei, wird Zweiter. Beim klassischen Addieren aller gefahrenen Zeiten hätte das Pendel ein Hundertstel zu Gunsten von Frank ausgeschlagen, der final Dritter ist. Als Vierter kreuzt Ronnie Bucher im Schneider Polo 16V die Ziellinie, er hat sich im Laufe des Sonntags von hinten quer durchs Feld nach vorne geackert. Auf der Fünf finden wir Jürgen Schneider wieder, der seine Übungsposition hartnäckig bis zum Schluss verteidigen kann. Hinter ihm laufen Martin Bächler (P6) und Thomas Kohler ein, der bei seinem „Heim-Grand-Prix“ im Fiat X1/9 Siebter wird. So, lasst uns nun noch über die Verteilung der 1400er KW 8V-Trophy Pokale sprechen. Den ganz großen, den des Siegers, nimmt Frank Duscher mit nach Hause. Rang zwei „in Rot“ geht an Nils Abb im Schneider Polo, Dritter wird Stefan Winkler im Fiat 127. Vermisst werden in Oberhallau leider die Klassen-Speerspitzen wie Armin Ebenhöh und „Mister Berg-Cup“ Franz Weißdorn, die das 1:0 für die Gastgeber im Gipfelsturm-Länder-Match in aller Ruhe von der Ferne aus tatenlos betrachten.
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Es hat schon etwas ganz Besonderes, das Int. ACS Bergrennen in Oberhallau am kommenden Wochenende. Das beginnt schon mit der Landschaft, in die die für die Zuschauer bestens übersehbare 3,0 Kilometer Piste mit der bekannt-berüchtigten „Tarzankurve“ eingebettet ist. „Malerisch“, das trifft wohl am besten zu für die Beschreibung der vom Dorf Oberhallau aus sanft ansteigenden Rebberge. Wer einmal da war, der kehrt gerne wieder dorthin zurück. Nicht zuletzt wegen der Toporganisation, die regelmäßig ein Riesenfeld von 240 Teilnehmern exakt im Zeitplan abwickelt. Der auch noch Spielraum lässt für die traditionelle Gottesdienst-Kirchenruhe und für das Mittags-Seifenkistenrennen der Schüler aus Oberhallau. Besonders ist in der Schweiz auch der Wertungsmodus. „Die besten zwei aus drei Läufen“, das ist das Motto. Die Addition der zwei schnellsten Zeiten jedes Piloten bildet beim KW Berg-Cup Gastspiel in der Schweiz also die Grundlage der Platzierungen.
Genau 40 KW Berg-Cup’ler haben ihre Nennung zum zehnten der insgesamt zwölf Wertungsläufe der Saison 2015 abgegeben, stellen sich dem spannenden Vergleich mit der eidgenössischen Gipfelstürmer-Elite. Und haben dabei reelle Chancen auf Top-Zähler. Denn die Klassen sind gut gefüllt. Ein ganz besonderer Hit dabei ist einmal mehr die 2-Liter Abteilung der Gruppe E1, in der sich 52(!) Teilnehmer angemeldet haben. Stolze zwanzig davon steuert der KW Berg-Cup bei, aufgeteilt in elf 16V’s und starke neun KW 8V-Trophy Fahrzeuge. Neben den bekannten Namen stehen erstmals in diesem Jahr auch Andi Greppmeier und Patrik Nickel mit ihren 16V Kadett C-Coupés im Rennprogramm. Leider einziger 1150er Vertreter in Oberhallau ist Jürgen Schneider im Polo 16V, der es gleich mit dreizehn 1,4-Liter Autos aufnehmen muss. So, wie es auch schon sein Teampartner Thomas Stelberg Ende Mai im niederösterreichischen St. Anton mit Erfolg als Klassendritter getan hat.
Nach dem Event in Oberhallau gibt es für die aktiven KW Berg-Cup’ler nur noch zweimal die Gelegenheit ihr Punktekonto aufzustocken. Nämlich vom 11. bis zum 13. September beim „48. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken“ in Eichenbühl sowie am 26. und 27. September beim EUROL Autobergrennen im oberösterreichischen St. Agatha. Der nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernt gelegene Klassiker der Bergrennszene zählt in diesem Jahr übrigens auch zum FIA International Hill Climb Cup, garantiert damit für ein starkes Teilnehmerfeld.
Was für die Fahrer gilt, ist auch für die Fans und KW Berg-Cup Freunde Fakt. Nach dem Gastspiel in der Schweiz gibt es definitiv nur noch zwei „Last Race“ Chancen, um die attraktive KW Berg-Cup Truppe im Einsatz zu sehen. Bitte nutzt diese, denn nach dem letzten September-Wochenende werden die Motoren über die ganze lange Winterpause schweigen. Was wir in dieser Zeit machen? Ganz einfach: Wir bereiten uns gemeinsam auf die dann 29. KW Berg-Cup Saison vor, fiebern dieser gespannt entgegen!
Also zugegeben, nicht alle Karten wurden am letzten Sonntag neu gemischt. Aber doch viele. An der absoluten Spitze genauso wie auf den ebenfalls heiß begehrten Plätzen dahinter. Doch berichten wir am besten der Reihe nach über das „46. ADAC/MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen“ vom 14. bis zum 16. August 2015. Das auf der bekannten 4,2 Kilometer Highspeed-Powerpiste vom Ort Hausen hinauf zur Hochrhönstraße ausgetragen wurde. Auf dieser nahm ein Riesenfeld von 204 Autos inklusive der Gleichmäßigkeitsprüfungs-Teilnehmer den Übungs-Samstag in Angriff. Bis 18:00 Uhr gingen drei Auffahrten für die Berg-Racer über die trockene Bühne, für die GLP Fahrer blieb es aus Zeitmangel bei deren zwei. Über Nacht setzte Regen ein, der dann in unterschiedlicher Stärke den kompletten Rennsonntag begleitete, die Piste dabei stets nass haltend. Pünktlich beginnend wurden die drei Race-Heats bis 17:10 abgeschlossen, trotz einiger doch längerer Unterbrechungen während der GLP Fahrten. Dass dieser relativ frühe Feierabend dennoch möglich wurde, das ist der makellosen und obendrein ultra spannenden Vorstellung der KW Berg-Cup’ler samt ihrer NSU Kollegen sowie der restlichen echten Gipfelstürmer zu verdanken. Die in der Rhön sich selbst und ihr Material allzeit souverän im Griff hatten. Und so in ihren jeweiligen Parts beste Werbung für den Bergrennsport betrieben. Dem wir uns jetzt sofort und ausschließlich widmen wollen.
Also Türe auf und schnell einsteigen bitte, zunächst in den NSU-Bergpokal. In dem die Führenden Jörg Davidovic/Steffen Hofmann sowie deren hartnäckigster Verfolger Thomas Krystofiak mit Abwesenheit glänzen und Urlaub machen, allerdings nicht in der Rhön. Okay, Freizeit muss ja auch mal sein. Damit steht eins fest: Es wird auf jeden Fall einen neuen 2015er Sieger geben. In den Probe-Heats empfiehlt sich der zweifache NSU-Bergpokal Gewinner Uwe Schindler für diese Hauptrolle, er setzt in 2:21,905 die Bestmarke. Aber auch Frank Kleineberg (TP2) und Lukas Hofmann als Übungsdritter möchten diese gerne haben. Der letztgenannte mutiert im Regen zum jugendlichen Helden, bremst die 90-Grad Jopp-Kurve spät mit qualmenden Socken an, erobert im Überraschungshandstreich die Führung, baut diese Schritt für Schritt aus, gewinnt am Ende 5,97 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Uwe Schindler. Auch dahinter wird hart um die Positionen gerungen. Nach der ersten Auffahrt ist Walter Voigt im Spiess TT 1300 Dritter, liegt 1,464 Sekunden vor Frank Kleineberg, der sich auf der Vier wiederfindet. Im zweiten Run kontert Frank, geht an Walter vorbei, ist jetzt neu Dritter, Walter Vierter. Damit ist der Endstand hergestellt. Den Ehrenplatz des Fünften sichert sich Alexander Follmann, der sich am frühen Samstagvormittag nach einem Motorenproblem kurz entschlossen den Bandsch-NSU von Detlev Schmidt als T-Car besorgt. Alle seine Mitbewerber und die Rennleitung nicken die Selbsthilfe-Aktion von Alex wohlwollend ab. Getreu dem Motto: „Es lebe der Sport!“
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Ach, wie sehr hat dieses Wochenende in der Borgloher Schweiz uns doch allen gut getan! Mit seinem Top-Bergrennsport der absoluten Güteklasse A. Den das 48. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen am 1. und 2. August auf jeden Fall geboten hat. Mit seinem superinternationalen Fahrerfeld, mit seiner flüssigen Abwicklung, mit seiner hoch motivierten, kompetenten, freundlichen Veranstaltermannschaft. Mit seinen kleinen Details am Rande. Wie den Team-Schildern mit den Fahrernamen darauf, die jeder Teilnehmer bei der Dokumentenprüfung überreicht bekam. Auch an der im Vorjahr neu asphaltierten 2,030 Kilometer Strecke des Uphöfener Berges war Feinschliff betrieben worden, die 2014 häufig umgefahrenen Begrenzungspylonen konnten so komplett weg gelassen werden, die Zahl der nötigen Unterbrechungen reduzierte sich auf ein Minimum. Alle Ausrutscher verliefen glimpflich, hinterließen außer dem einen oder anderen Knick in der Fahrerseele und Schäden am Material keine sonstigen Blessuren. Beste äußere Bedingungen trugen ebenso zum Erfolg der Veranstaltung bei. Stets trocken, meist mit Sonne und nicht zu heiß – Rennwetter vom Feinsten also. Dazu an beiden Tagen eine Rekord-Zuschauerkulisse. Am Sonntagmittag stauten sich die anreisenden Fans bis auf die Autobahn zurück, es mussten zusätzliche Parkflächen aus dem Hut gezaubert werden. So um die 30.000 Besucher sollen es am Sonntag gewesen sein, am Samstag spricht man von einem Plus von etwa 30 Prozent im Vorjahresvergleich. Klar, dass da der Funke auf die Pilotinnen und Piloten übersprang, sie zu echten Höchstleistungen motivierte. Das begann schon in den Übungsdurchgängen. Wo an die drei geplanten Auffahrten sogar noch ein rund 30-minütiges freies Training angehängt werden konnte. Wegen des nicht abreißenden Zuschauerzustroms bremste man sich am Sonntag ganz bewusst selbst leicht ein, die drei vorgesehenen Wertungsläufe waren dennoch kurz vor 18 Uhr zu Ende. Relativ zeitnah schloss sich die Siegerehrung im großzügigen, exquisiten VIP-Zelt daran an.
So, und nun auf und direkt ab an die Rennstrecke! An der uns ganz besonders das Geschehen im NSU-Bergpokal und in den vielen weiteren Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung interessiert.
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