Darüber, dass der KW Berg-Cup die seit 2023 nach dem FIA Performancefactor (Pf) Bestimmungen laufenden Veranstaltungswertungen zwecks Punktevergabe in die traditionellen Fahrzeuggruppen und Hubraumklassen umrechnet, haben wir schon reichlich geschrieben. Für das „48. Homburger ADAC Bergrennen“ blicken wir nun ganz gezielt unter dem Motto „was wäre, wenn“ durch die KW Berg-Cup Brille auf das Geschehen am 8. und 9. Juli. Und hier natürlich gezielt ganz besonders auf herausragende Leistungen, Ereignisse und Resultate.
Bevor wir damit gemeinsam durchstarten, noch schnell einige allgemeine Punkte. Das insgesamt 123 (inkl. GLP) Autos umfassende Starterfeld haben wir ja bereits im Vorbericht in den Eckpunkten vorgestellt. Als Besonderheit bleibt zu berichten, dass alle, also wirklich alle ohne jede Ausnahme, tatsächlich angereist sind. Auch die 2,6 Kilometer lange Rennstrecke, die vom Saarland nach Käshofen in Rheinland-Pfalz führt, wurde erwähnt. Fehlt noch das Wetter: Dieses geizte an beiden Tagen nicht mit richtig hohen Temperaturen, was Mensch und Material zusätzlich forderte. So dass die Wertung: „die besten zwei aus drei Wertungsläufen“ sich für einige als hilfreich oder sogar rettend entpuppte.
So, nun wollen wir uns aber sofort ums pure Racing kümmern. Im Spitzen-Duell des NSU-Bergpokals setzte sich Andreas Reich mit 3,949 Sekunden Vorsprung gegen Steffen Hofmann durch. In 1:26,618 stellte Andreas Reich mit seinem TT im letzten Heat sogar einen neuen NSU-Bergpokal-Streckenrekord auf. Thomas Krystofiak fuhr seinen 1200C relativ ungefährdet auf Platz drei.
Auf das imaginäre F-1600 Podium stieg Helmut Knoblich als Gewinner. Folker Fink flankierte ihn als Zweiter, Dieter Altmann auf der anderen Seite als Dritter. Alle drei waren auf Citroen C2 unterwegs. Bei den F-2-Litern fuhr Youngster Jan Heß den Opel Schneider Astra GSi 16V auf Position drei. Vor ihm platzierte sich der Wolsfeld-Technik-Pechvogel Gino Kruhs (Citroen DS3 R3T) als Zweiter. Nochmals 2,014 Sekunden flotter als das Rallye-Fahrzeug war Michael Schumacher im Bergrenner VW Polo G60 unterwegs, holte sich den Sieg.
Ultraspannend und auch ein klein wenig überraschend präsentierte sich die H/FS/E1 bis 1400 Kubikzentimeter. Nils Abb sicherte sich im VW Schneider Polo 8-Ventiler Rang eins. Hinter ihm tobte ein enger 16V-Dreikampf. An dessen Ende trennten Nico Müller (P2/VW Schneider Polo), Ronnie Bucher (P3) im VW Schneider Corrado und Tobias Stegmann (P4/VW Golf 1) lediglich winzige 42(!) Tausendstel. Mit einem Abstand von fast 5 Sekunden folgte Franz Weißdorn mit seinem VW Polo GT als Fünfter.
Klare Verhältnisse herrschten dafür bei den 1,6-Litern. Sarp Bilen gewann im VW Spiess Golf 16V deutlich vor Tobias Auchter (Opel Corsa A GSi 16V) und Lukas Friedrich mit seinem +F1600 Ford Fiesta. Die 18 Autos starke 2-Liter-Abteilung wurde erneut die Angelegenheit von Erwin Buck im VW Spiess Scirocco 16V. Er gewann vor den KW 8V-Trophy Assen Marcel Hellberg mit seinem VW Brügge Golf und Bernd Ehrle, der im Opel Kadett C Coupé Minichberger mit 0,615 Sekunden Rückstand knapp an Marcel dran war. Die Plätze vier und fünf gingen an Claire Schönborn (VW Minichberger Golf 1 STW) und Lars Heisel, der mit dem Fronttriebler Renault Mégane Cup immer besser zurecht kommt.
Den Klassensieg bis 3000 Kubik heftete Marcel Gapp im BMW M3 E36 3.0 an seine Fahnen. Als Zweiter stieg Alexander Wolk (VW Minichberger Golf 2 Turbo) mit auf das Podest, als Dritter der Luxemburger Peugeot TCR-Pilot Michel Fernandes. Zum Leidwesen seiner Fans fiel Lokalmatador Kai Neu mit technischen Problemen am Ford Focus im zweiten Wertungslauf aus. Drei hochkarätige Rennautos sorgten in der Abteilung über 3-Liter-Hubraum für die Pace. Unter diesen setzte sich Holger Hovemann im Opel Datalab Kadett V8 GT/R durch. Er siegte vor den 911 GT3 ex-Cup Porsches von Jochen Stoll und Patrick Orth. In der Tourenwagenwertung (Division 1) belegten ausschließlich KW Berg-Cup Aktive die vorderen Plätze. Hier der Auszug von TW-Rang eins bis fünf: Holger Hovemann, Erwin Buck, Jochen Stoll, Patrick Orth und Sarp Bilen.
Der nächste NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Auftritt findet in der Rhön statt. Mit einem Riesenfeld von deutlich über 200 Teilnehmern, auf der mit 4,2 Kilometer längsten Rennstrecke im Kalender der 35. KW Berg-Cup Saison. Vom am 28.-30. Juli stattfindenden 52. ADAC / MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen geht es für die Bergrennsportler und ihre Fans direkt weiter Richtung Norden. Wo nur eine Woche später das 55. Int. Osnabrücker Bergrennen auf dem Programm steht.