Allerhöchste Zeit das Versprochene zu liefern! Also lasst uns direkt einsteigen in die Abteilung bis 1600 Kubikzentimeter. In dieser ist die verhasste Defekthexe ausgiebig unterwegs. Ihr Werk beginnt sie schon im Training. Diesmal hat sie heftig Appetit auf Motoren. Zum Beispiel auf den im Citroen C2 von Uwe Randy Rindt, in dem sie ein Pleuel durchknabbert. Auch Ronny Herings Scirocco hindert sie daran vernünftig zu laufen. Zum Dessert mag sie Getriebe. Das betrifft unter anderen den Ford Fiesta von Florian Hildner. Auch Robert Maslonkas VW Polo G60 vermiest sie das Üben, vergönnt ihm nur zwei Trainingsläufe, von denen der erste im Bereich der Schikane abgebrochen werden muss. Die imaginäre Poleposition schnappt sich im Ford Fiesta Jürgen Fechter vor Markus Fink (Citroen C2) und Lukas Friedrich. Von Samstag auf Sonntag schüttelt Robert Maslonka die Defekthexe ab, stürmt mit drei Laufbestzeiten zum dritten Klassensieg in Folge. Im Ford Fiesta ist Lukas Friedrich sein nächster Verfolger, der KW Berg-Cup Youngsterwertungs-Gewinner von 2021 beendet sein Glasbach Wochenende als Zweiter. Auf Rang drei herrscht Abwechslung. Zunächst gehört dieser Jürgen Fechter. In Lauf zwei zieht Ralf Fladung mit seinem Peugeot 207 Sport an ihm vorbei. Im Finale muss Ralf Fladung seine gerade geholte Position wieder aufgeben, er fällt mit Technik-Trouble aus. Damit geht Platz drei endgültig an Jürgen Fechter.
Bei den 2-Litern setzt Kai Neu im ersten Probegalopp noch die flotteste Zeit. Danach zwingen ihn beginnende Motorprobleme an seinem Ford Focus zum Rückzug. Von da sind die Positionen für den Rest des Wochenendes verteilt. Michael Schumacher holt sich im VW Polo G40 seinen ersten KW Berg-Cup Klassenerfolg. Die Ränge zwei und drei gehen an E36-Modelle der Marke BMW. Die Fahrer dazu heißen Maximilian Gladbach und Daniel Habicht.
Eine klare Rollenverteilung gibt es auch in der Mini-Fraktion über 2000 Kubik. Lars Bröker gewinnt diese mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 10 deutlich vor Albert Vogt im Subaru Impreza. Weitere Mitbewerber sind in Südthüringen leider Fehlanzeige.
Im NSU-Bergpokal nehmen fünf luftgekühlte Heckmotorrenner das Training auf. Jörg Davidovic gibt mit 3:02,307 das Tempo vor. Mit etwas Respektabstand setzt Thomas Krystofiak die zweitbeste Marke, knappe 1,092 Sekunden vor Christoph Schwarz. Das verspricht für den Renntag Spannung. Doch leider ist diese schnell vorbei. Gleich in Run eins fällt Christoph Schwarz mit einem Motorenproblem aus. Thomas Krystofiak fährt im 1200C-Modell auf Platz zwei. Starker Dritter ist Mike Vogel, der über die Renndistanz von 16,5 Kilometern als Gewinner der NSU-Bergpokal Klassik-Wertung lediglich 6,865 Sekunden mehr benötigt als Thomas Krystofiak. Roman Szott läuft als Vierter und zugleich Zweiter der Klassiker ein.
Damit sind wir schon bei den Hubraumklassen der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 angelangt. Eine 1150er-Abteilung gibt es mangels Teilnehmer nicht. Ihr einziger Vertreter ist Jürgen Heßberger, der sich mit seinem Fiat 127 Sport Martini Racing mutig mit den 1400ern anlegt. Diese dominiert beim 25. Glasbach-Jubiläum eindeutig Dominik Schlott. Der 26-Jährige legt im VW Schneider Polo 16-Ventiler ein beeindruckendes Tempo vor. Mit 2:39,983 lässt er sich die Trainingsbestzeit notieren. 4,585 Sekunden vor Tobi Stegmann, der wie schon in Wolsfeld erneut den VW Golf 16V seines Teampartners Markus Hülsmann pilotiert. Übungsrang drei geht an Franz Weißdorn im VW Scirocco 16V, schnellster der 1400er 8-Ventiler ist Simon Markert im VW Schneider Polo. Klassen-Mitfavorit Tobias Mayer hat gleich am Samstagmorgen einen Ausrutscher, lässt es danach etwas ruhiger angehen, fährt den Minichberger Scirocco 16V auf Trainingsrang fünf. Im Rennen selbst sind die Positionen eins bis fünf von Anfang bis Ende fest vergeben. Dominik Schlott gewinnt vor Tobi Stegmann und Franz Weißdorn. Tobi Mayer belegt Platz vier, Fünfter ist Thomas Pröschel im VW Schneider Corrado 16V. Enger und abwechslungsreicher geht es bei den Jungs mit den roten Startnummern zu. Hier liegt nach Lauf eins der Oberösterreicher Daniel Schuster mit seinem VW Schneider Polo vorne. Nur 28 Hundertstelsekunden zurück kreuzt Simon Markert die Ziellinie. Und auch der Dritte im Bunde, Philipp Plein im VW Polo GT hält Anschluss, ihm fehlen 0,912 Sekunden auf Daniel Schuster. Im zweiten Run verschärfen alle Beteiligten das Tempo. Simon Markert holt sich mit 2:54,542 die Führung. Diese beträgt 356 Tausendstel. Im Finale erreicht Simon Markert seine Zeit des zweiten Runs nicht mehr, verfehlt sie um 2,097 Sekunden. Daniel Schuster seinerseits setzt mit 2:54,979 die persönliche Bestmarke. Das ergibt in der Addition der drei Race-Heats den ersten 1,4-Liter KW 8V-Trophy Sieg für den 25-jährigen Kfz- und Motorrad-Techniker aus Waizenkirchen. Der ein Jahr jüngere Simon Markert wird mit einem Rückstand von lediglich 1,304 Sekunden Zweiter, 8-Ventiler-Position drei geht an Philipp Plein.
Der Auftritt der 2-Liter-Autos beginnt mit einem Paukenschlag der negativen Art. Im VW Corrado R bricht gleich nach dem Start beim Anbremsen das dazu benötigte Pedal, Pilot Mario Minichberger kann den Kontakt mit den Leitplanken nicht mehr verhindern. Das ist das Aus für den Top-Favoriten. Von derlei Vorfällen völlig unbeeindruckt fliegt Norbert Wimmer den Berg hinauf, holt im 8-Ventiler BMW 2002 die Übungs-Bestzeit vor Lars Heisel (Opel Böhm Kadett 16V) und Andy Heindrichs mit seinem Opel Wiebe Corsa 16V RR. Wie bitte, höre ich euch fragen: „Andy Heindrichs, hat der jetzt einen 2-Liter-Motor drin?“ Nein, liebe Freunde, so ist es nicht. Aber Andy teilt am Glasbach das Jürgen-Heßberger-Schicksal, ist dort der einzige 1600er-Teilnehmer, was zwangsläufig zur Zusammenlegung mit den 2-Liter-Autos führt. Allerdings nutzt ihm seine tolle Samstagsleistung nichts, im ersten Lauf des Sonntags streikt bei Posten 24 die Technik. Derweil läuft an der Spitze ein Duell der Sonderklasse. Norbert Wimmer gegen Lars Heisel lautet der Titel dazu. Auch easy zu erweitern auf 8-Ventiler gegen 16V. Norbert Wimmer geht in Führung, legt 0,445 Sekunden zwischen sich und Lars Heisel. Dieses Polster baut er im zweiten Run auf 0,589 Sekunden aus. Vor dem Finale herrscht Hochspannung. Im letzten Heat gelingt Norbert Wimmer keine weitere 2:34er-Zeit mehr, er fährt 2:35,893. Lars Heisel dagegen zeigt sich als Muster an Konstanz, erzielt 2:34,953. Das reicht zum Führungswechsel und damit zum Sieg. Norbert Wimmer liegt als Zweiter letztlich 0,351 Sekunden zurück. Die Plätze drei und vier gehen an weitere 8-Ventiler-Piloten. Die Namen dazu sind Roland Christall (Opel Ascona B Frank) und Alex Pleier im Minichberger-Kadett. Dahinter gibt es weitere Windschattenduelle. So auch um Rang fünf. Darin verstrickt sind Werner Weiß im Ford Escort RS 1800 und VW-Scirocco-Pilot Philipp Hartkämper. Sie befinden sich immer innerhalb eines Zeitfensters von maximal 0,663 Sekunden. Zwei Auffahrten lang schlägt das Pendel zugunsten von Werner Weiß aus. Dann dreht der 28-jährige KW Berg-Cup Rookie aus Delbrück das Ergebnis um. Beständig schneller werdend fängt er mit einem fulminanten Finallauf mit 2:42,298 Werner Weiß noch ab und wird Fünfter. Damit bestehen die Top-Fünf aus einem 16-Ventiler ganz vorne und auf den Positionen zwei bis fünf ausschließlich aus KW 8V-Trophy Teilnehmern. In der Reihung Norbert Wimmer, Roland Christall, Alex Pleier und Philipp Hartkämper. Gerne nehmen wir noch den Fünften der roten Startnummern hinzu. Das ist im Opel Kadett C Coupé Josef Faber. Dann reden wir noch einmal schnell über die Klassenplatzierungen. Beginnend mit Werner Weiß auf der Sechs gefolgt von Jens Weber im Opel C Kadett sowie Josef Faber und Michael Hirte mit seinem Renault Clio 2 RS Cup. Das bittere Los des Ausfallens trifft am Renntag außer Andy Heindrichs nach Run eins auch Claire Schönborn. Am Golf-Ersatzauto namens BMW 318ti compact spielt die Kupplung nicht mehr mit. Und im von Thomas Flik bewegten Renault Mégane Cup macht die Defekthexe aus dem Getriebe ohne viel Federlesens vor der allerletzten Zieldurchfahrt kurzerhand Zahnradsalat.
Ein wesentliches Ereignis spielt sich in der Fraktion bis 3 Liter Hubraum schon am Samstag ab. Michael Weber überschlägt sich im zweiten Übungsrun mit seinem Audi 80 Quattro. Junior Hauke verzichtet deshalb auf den dritten Probegalopp, kümmert sich währenddessen um Papas Auto. Michi Bodenmüller ist für die Benchmark der Klasse zuständig. Hinter dem Gerent Kadett reihen sich André Scheer mit seinem BMW M3 E30 und Hauke Weber im zweiten Audi 80 Quattro Turbo ein. Rennlauf eins sieht Michi Bodenmüller klar an der Spitze. Position zwei beansprucht jetzt Hauke Weber für sich, dem André Scheer mit lediglich 0,419 Sekunden Rückstand folgt. Anscheinend fährt – obwohl die Mitnahme von Passagieren eigentlich klar verboten ist – in Haukes Audi ungefragt die Defekthexe mit. Sie hat immer noch Lust auf Zahnräder und vernascht den ersten und zweiten Gang der Quattro-Schaltbox, zwingt Hauke dadurch zur Aufgabe. Somit dürfen wir den Endstand präsentieren. Michi Bodenmüller gewinnt vor André Scheer und Karl-Heinz Schlachter im BMW 2002tii Alpina, der zugleich den KW 8V-Trophy Pokal seiner Klasse in Empfang nehmen darf. Die Ehrenplätze vier und fünf gehen an Frank Bamberg (BMW E36 compact) und Sebastian Malsch im Mini Cooper.
Übersichtlich gestaltet sich der Wettbewerb der Boliden mit mehr als 3000 Kubik. Jochen Stoll gewinnt diesen mit seinem Porsche 911 GT3 Cup vor Christian Handa im Lancia Delta Intergrale Evo 3.
Bei den E2-Silhouetten-Rennern ist der Odenwälder Ralf Kroll einmal mehr als äußerst flotter Alleinunterhalter unterwegs. Die Addition seiner Zeiten bringt ihn auf Rang zehn der Gesamtergebnisliste des 25. Int. ADAC Glasbachrennens. Zwei Ränge vor ihm, auf Position acht, ist Michael Bodenmüller bester Tourenwagen-Pilot. Ralf Kroll ist in diesem speziellen Ranking Zweiter. Platz drei der Autos mit Dach holt sich Lars Heisel vor Norbert Wimmer und Jochen Stoll.
Damit ist die Berichterstattung – auch die ausführliche – wieder auf dem Laufenden. Gerade noch rechtzeitig vor der Abreise zum Ibergrennen, das ebenfalls zum 25. Mal zur Austragung kommt. Darauf richten wir nun gemeinsam unseren Fokus und freuen uns auf das Wochenende in Heilbad Heiligenstadt.