Die Ordentliche Mitgliederversammlung des Berg-Cup e.V. im Hotel Sinsheim fiel aus dem Rahmen des Üblichen. Mit gutem Besuch wie in den Vorjahren hatte man ja gerechnet, insgeheim sogar auf eine Steigerung gehofft. Die kam – und wie! Von 79 Teilnehmern in 2012 schnellte die Zahl der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder auf 119 nach oben. Die versprochenen 100 Butterbrezen reichten für diesen Ansturm genau so wenig wie die bereit gestellten Stühle, flugs wurde eine Tischreihe im wahrsten Sinne des Wortes „besetzt“ und so zu Logenplätzen umfunktioniert.
Berg-Cup Vorsitzender Uli Kohl eröffnete die Versammlung fast auf die Minute genau, begrüßte Mitglieder und Gäste, darunter ganz besonders Ehrenpräsident Harald Herr, Andreas Ungerer vom Berg-Cup Sponsor König Komfort- und Rennsitze und Cup-TK Rüdiger Kleinschmidt.
Der folgende Rechenschaftsbericht von Uli Kohl beinhaltete viel mehr als nur einen Rückblick. Klar, den sicher auch, beginnend mit der Amtsübernahme vor einem Jahr. Vor einem Vereinsjahr, das erst so easy schien und dann doch rasant sehr schwierig und äußerst arbeitsintensiv wurde. Beginnend mit der Ankündigung des DMSB, dass sich das Genehmigungsprozedere für Rennserien mit mehr als einer Auslandsveranstaltung und mit Beteiligung von Fahrern aus den Nachbarländern erheblich verkomplizieren und verteuern würde. Fast zeitgleich waren die urplötzlich aufgetauchten Probleme um den KW Berg-Cup Auftritt in der Schweiz zu lösen, der letztendlich nur durch ein unerwartetes privates Engagement zustande kam. Ab Oktober, als es endlich mehr Informationen über die Rennserien-Landschaft 2013 gab, rückte das Genehmigungsproblem in den Fokus, zeitgleich waren die Berg-Cup Meisterschaftsfeier, die Veranstaltertagung und der Einsatz im Rahmen der Essen Motor Show zu organisieren und vorzubereiten. Höchstbelastung für alle Beteiligten also. Engagierte Mitglieder nahmen in Sachen Siegerehrung und Messeauftritt der Vorstandschaft Last ab, die unter Zeitdruck viele wichtige Entscheidungen zu treffen hatte. Auf diese ging Uli Kohl ausführlich ein, sprach nicht nur über die gefassten Beschlüsse, sondern auch über die Gedanken und Beweggründe, die dazu geführt hatten. In gleicher Weise erklärte er den KW Berg-Cup Rennkalender 2013. Abschließend widmete er sich dem Thema Motorblock in der Gruppe H, erläuterte nochmals den aktuellen Stand der Dinge, appellierte danach eindringlich an die mit neuestem Wissen versorgten Berg-Cup Aktiven, die für die kommende Saison gewählte Klasse und Gruppe nochmals zu überdenken und gegebenenfalls die noch bis zum 19.03.2013 laufende, letzte Umnennfrist zu nutzen.
Dann informierte Schatzmeister Thomas Stelberg über die finanzielle Situation des Berg-Cup e.V., verkündete im Rahmen seiner Ausführungen für 2012 ein mit viel Applaus bedachtes positives wirtschaftliches Ergebnis. Peter Naumann, der zusammen mit Beate Flik die Bücher und Belege geprüft hatte, attestierte dem „Berg-Cup Finanzminister“ eine tadellose Arbeit. Im Namen der Mitglieder bedankte sich Peter Naumann bei der gesamten Vorstandschaft für die geleistete Arbeit und bat um deren Entlastung, die einstimmig unter Enthaltung der Vorstände erteilt wurde.
Neuwahlen lautete der nächste Punkt, entsprechend der 2012 geänderten Satzung aber nur für einen Teil der Berg-Cup Führungsmannschaft. Rüdiger Kleinschmidt wurde zum Wahlleiter bestimmt, holte als erstes die Zustimmung der Versammelten zur Wahl per Handzeichen ein. Wahlgang eins war der Suche nach einem Nachfolger für den 2.ten Sportleiter Holger Hovemann gewidmet, der sein Amt wegen Zeitmangel und Arbeitsüberlastung zur Verfügung gestellt hatte „weil ich nicht das einbringen und die Unterstützung geben kann, die ich gerne geben würde.“ Mit Bernhard Lang und Norbert Wimmer stellten sich zwei Kandidaten der Wahl – das hatte es im Berg-Cup e.V. schon lange nicht mehr gegeben. Norbert Wimmer sammelte mehr Stimmen und tritt damit – zunächst für ein Jahr – die Nachfolge von Holger Hovemann an. Anschließend wurden Wolfgang Glas und Bea Flik in ihren Ämtern als 1. Sportleiter und als Schriftführerin bestätigt. Da Berg-Cup Vizepräsident Jürgen Schneider sich aus den gleichen Gründen wie Holger Hovemann nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung stellte, musste auch hier nach einem adäquaten Nachfolger gesucht werden, der in Person von Manfred Schulte auch schnell gefunden war.
Der Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ erinnerte zunächst eine Siegerehrung. Uli Kohl bedankte sich bei Jürgen Schneider und dem wegen einer wichtigen Familienfeier leider abwesenden Holger Hovemann für die geleistete Arbeit in der Vorstandschaft des Berg-Cup e.V. und bescheinigte beiden, dass sie schnell in ihre Ämter hinein und anschließend ebenso rasant mit diesen gewachsen seien. Ihre Zusicherung, auch außerhalb der Vorstandschaft für den Verein arbeiten zu wollen und ihre Bereitschaft, eine Rückkehr in ein Vereinsamt zu einem späteren Zeitpunkt nicht auszuschließen, bezeichnete Uli Kohl als einen Abschied aus ihren Ämtern, wie er harmonischer und vorbildlicher nicht sein könnte.
Assistiert von den beiden Sportleitern Wolfi Glas und Norbert Wimmer ehrte Uli Kohl „im Auftrag“ von Berg-Cup Partner DSK dann Franz Weißdorn für 25 Jahre DSK Mitgliedschaft und überreichte den DSK Sportpokal für den Gewinn der Division I im Vorjahr.
Völlig überrascht und hoch erfreut war dann der zusammen mit Papa Hans-Dieter angereiste Jürgen Seitz, als er ein Geschenk seiner Fahrerkollegen überreicht bekam. Im Rahmen der Siegerehrung 2012 wurde von diesen dafür gesammelt und vorbereitet. Etwas für sein Wohlbefinden solle er sich nach seinem schweren Unterfranken Unfall dafür leisten, wurde ihm aufgetragen. Und das wird Jürgen im Wege seiner weiteren Genesung ganz sicher auch tun.
Lebhaft wurde es gegen Ende der Versammlung, nach der Präsentation von TK Rüdiger Kleinschmidt. Die bevorstehenden Änderungen in Sachen Fahrerausrüstung gewidmet war. Und natürlich dem Thema „Motorblock in der Gruppe H“, von Rüdiger treffend als der „Aufreger des Jahres“ bezeichnet. Und richtig lebhaft wurde es exakt zu dem Zeitpunkt, als die anwesenden „Berg-Cup’ler“ gefragt wurden: „Wie wünscht ihr ihn euch denn nun, den Motorblock der Zukunft in der Gruppe H?“ Klar, dass da die verschiedensten Meinungen aufeinander prallten, dass leidenschaftlich und emotional diskutiert wurde, mit erfreulich vielen Wortmeldungen seitens der Mitglieder. Final kristallisierte sich eine klare Mehrheit für die uneingeschränkte Freigabe der Motorblockbearbeitung heraus, wobei der Rumpf des Motors nach wie vor aus dem verwendeten Fahrzeugtyp stammen soll. Nach dem Vorbild des ehemaligen Gruppe 2 Reglements. So, wie es zu Beginn der Gruppe H Ära sicher gedacht war, aber – warum auch immer – nicht präzise genug niedergeschrieben wurde. Diesen Freigabewunsch wird der Berg-Cup e.V. nun an den DMSB herantragen, die Entscheidung und damit das letzte Wort liegt allerdings beim Fachausschuss Technik, der diese Problematik bei seiner Juni-Sitzung auf der Agenda hat. Bis dahin gilt die allen bekannte, seit Ende 2012 vorliegende Auslegung des DMSB. Auch wenn diese – zumindest in 2013 – für den einen oder anderen den Wechsel in die Gruppe FS oder E1-Bergrennen bedeutet.
Mit dem Dank an alle Mitglieder für ihren erwiesenen Einsatz für den Berg-Cup e.V., für das phänomenale Einschreibeergebnis und für die tolle, konstruktive Beteiligung an der Mitgliederversammlung beendete Uli Kohl diese mit den besten Wünschen für eine tolle und sportlich faire KW Berg-Cup Saison 2013 gegen 13:30 Uhr. Und damit blieb diese außergewöhnliche Veranstaltung, bei der vieles über den Rahmen des Üblichen hinaus ging, doch noch einigermaßen im vorgesehenen zeitlichen Fenster.
