Das ist bei einem Rennen im rot-weiß-roten Nachbarland ein echt stolzer Wert für die legendäre Gipfelsturm-Traditionsmeisterschaft. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass sich für das „EXCAPE Autobergrennen Esthofen – St. Agatha“ am nächsten Wochenende insgesamt 191 Teilnehmer angemeldet haben. Darunter befinden sich knapp 50 KW Berg-Cup’ler. Dies beweist, dass es noch keine Saison-Müdigkeit gibt. Sondern nochmals ein bewundernswertes Mobilisieren der Kräfte, das sich auch nach St. Agatha bereits eine Woche später in Mickhausen nahtlos fortsetzen wird. Dazu trägt sicher bei, dass noch längst nicht in allen KW Berg-Cup Klassen und Wertungen die Würfel endgültig gefallen sind. Bereits im Unterfranken-Rennbericht hatten wir uns ja schon ein wenig mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Wenn man sein Interesse nicht nur auf das Ranking „Over-All“ reduziert – dass ja Björn und André Wiebe im Renault Williams Wiebe Laguna seit dem letzten Rennen sicher in der Tasche haben – dann bleibt der Spannungsbogen weiterhin hoch.
Und dann ist da ja auch noch das ganz besondere „St. Agatha Feeling“, das von verschiedenen Faktoren ausgelöst wird. Wie zum Beispiel von der Herausforderung der flüssig-schnellen 3,2-Kilometer-Strecke mit der Steinmauer-Passage und den vielen Highspeed Abschnitten. Oder von der Menge der begeisterten Fans, die Jahr für Jahr an die Piste im oberösterreichischen Hausruckviertel pilgern. Oder von der straffen, zügigen Abwicklung, die trotz der hohen Teilnehmerzahl in der Regel ein angenehm frühes Rennende beschert. Last, but not least, ist es auch 2016 wieder das Aufeinandertreffen des Feldes aus dem Internationalen FIA Hill Climb Cup mit den österreichischen Gipfelsturm-Assen sowie den schnellen KW Berg-Cup’lern, das Fans und Fahrer gleichermaßen fasziniert und anzieht. Die E1-OSK Klassen unseres Gastgeberlandes werden durch die KW Berg-Cup Teilnehmer gewaltig aufgestockt. Die 1150er sind eine rein deutsche Angelegenheit, bei den 1,4- und 1,6-Litern sorgen die KW Berg-Cup’ler für eine Verdoppelung der rot-weiß-roten Stammbesetzung. In der Abteilung bis 2000 Kubikzentimeter fährt fast die Hälfte der Renner in KW Berg-Cup Beklebung. Unsere 23 Autos starke Abordnung trägt gewaltig dazu bei, aus den üblichen 2-Litern eine Mega-Klasse mit 47(!) Teilnehmern zu machen. Oberhalb von dieser gibt es in Österreich keine weitere Unterteilung mehr. So summiert sich die Anzahl der „Über-2-Liter“ Nennungen auf 24, auch hier steuern die KW Berg-Cup Aktiven acht attraktive Boliden bei. Und als sportliche Zugabe auch das noch nicht wirklich entschiedene Duell zwischen Porsche 911 GT2 RSR Pilot Herbert Pregartner und „Lancisti“ Norbert Handa mit seinem Delta Integrale Evo um den Erfolg in der Jahresklassenwertung.
Na, Appetit bekommen? Dann solltet ihr unbedingt noch wissen, dass St. Agatha nur rund 45 Kilometer von Passau entfernt ist. Ihr braucht nur der Donau flussabwärts zu folgen, kommt dabei durch eine echt reizvolle Landschaft sowie an der bekannten Schlögener Donauschlinge vorbei. Der Zeitplan gestaltet sich übrigens in unserem Nachbarland traditionell etwas anders: Das Training beginnt am Samstag (24.09.) um Punkt 12:30 Uhr, zwei Durchgänge stehen auf dem Programm, am Sonntag (25.09.) wird ab 09:00 Uhr noch einmal geübt, mit den zwei Race-Heats geht es dann um 12:30 Uhr los, das Rennende dürfte so gegen 17:00 Uhr zu erwarten sein. Gewürzt wird das Ganze on Top noch durch den Auftritt von Berg-Europameisterschafts-Star Christian Merli im Osella FA 30, der – wenn die äußeren Bedingungen passen – ganz sicher einen vehementen Angriff auf den Streckenrekord starten wird.
Von St. Agatha aus geht es dann mehr oder weniger direkt zum großen Finale der 29. KW Berg-Cup Saison. Bereits ein Wochenende später (01./02.10.) wird in der Nähe von Augsburg gerannt. Mitten in der Staudenregion, in Mickhausen. Dass wir ein Jahr lang schmerzlich vermisst haben. Aber nun können wir durch die Rückkehr von „Mick“ die leider lange Winterpause doch wieder etwas weiter hinauszögern und nach hinten schieben. Diese Chance sollten wir unbedingt nutzen! Superpraktisch ist dabei, dass am Montag nach dem Mickhausen-Finale in Deutschland ein Feiertag ist. Dadurch erhalten wir eine tolle Gelegenheit dazu, den KW Berg-Cup Saisonausklang so richtig in vollen Zügen einschließlich der Siegerehrung zu genießen. Und ganz der Tradition entsprechend machen wir das natürlich zusammen und so zahlreich wie nur irgend geht. Der KW Berg-Cup freut sich ehrlich darauf. So wie immer!