Das belegen die Zahlen eindeutig. Denn von den insgesamt 149 Nennungen, die bei der RSG Altensteiner Oberland eingegangen sind, stammen 55 von den Aktiven des Berg-Cup e.V. Das ist weit mehr als ein Drittel. Betrachtet man die 15 Preziosen aus der Histo-EBM als eigene Abteilung und beleuchtet die dann noch verbleibenden134 aktuellen Renner für sich alleine, dann steigen die statistischen KW Berg-Cup Werte nochmals weiter auf stolze 41 Prozent Anteil an. Das heißt im Klartext: Selbst in der höchsten Liga, beim zur FIA Europa-Bergmeisterschaft zählenden Glasbach-Event, sind die Starter des Berg-Cup e.V. ein wesentliches Kernstück des Gesamtfeldes.
 
Aber lassen wir nun diese trockenen Zahlenspiele hinter uns, wenden wir uns dem puren Berg-Racing zu, das im Süden des Thüringer Waldes in der Nähe von Bad Liebenstein auf einer faszinierenden, beispielgebenden 5,5-Kilometer Strecke über die Bühne geht. 35 zum Teil ultraschnelle Kurven bringen Mensch und Material an die Grenze der Belastbarkeit, fordern ihnen alles ab auf der längsten Bergpiste, die Deutschland zurzeit im Kalender hat. Und die obendrein mit ihren Innovationen in Sachen Sicherheit und technisches Umfeld als die modernste in Europa gilt. So wird zum Beispiel für die Information des Fahrerlagers im malerisch-beschaulichen Ort Steinbach, der den Berg-Tross Jahr für Jahr offen und äußerst freundlich empfängt, die UKW Radiofrequenz 90,8 genutzt, über die auch in einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern der Streckenkommentar zu hören ist.
 
Sowohl für den NSU-Bergpokal als auch für den KW Berg-Cup beginnt nach dem Glasbachrennen die zweite Saisonhälfte. Und damit die ganz heiße Phase im Fight um Siege, Plätze und Punkte. Denn wirklich entschieden ist noch nichts, bestenfalls sind Trends aus dem bisherigen Geschehen heraus zu lesen. Im NSU-Bergpokal sind ja in Homburg die Titelverteidiger Jörg Davidovic/Steffen Hofmann in Führung gegangen, vor Routinier Uwe Schindler (P2) und dem immer stärker werdenden Alexander Follmann als Drittem, dem allerdings Thomas Krystofiak (P4) dichtauf folgt. Das Gesamtranking der Internationalen Rennserie KW Berg-Cup ist auf Grund ihres Reglements, dass nur die besten 9 Resultate aus 13 möglichen Läufen in die Jahresendwertung einfließen lässt, im Moment etwas mit Vorsicht zu genießen. Michael Rauch/Stefan Faulhaber tummeln sich mit dem 8-Ventiler Briegel Kadett auf der Spitzenposition, sechs blitzsaubere Vorstellungen von Michael haben sie dorthin gebracht. Die Top-Favoriten der 29. KW Berg-Cup Saison, Björn und André Wiebe (Renault Williams Wiebe Laguna) haben auf den Start in St. Anton verzichtet, sind mit bisher 5 Einsätzen Zweite. Dem Team Armin Ebenhöh/Hansi Eller (VW Scirocco 16V) bescherte Homburg erstmals in 2016 keine maximalen Zähler, sondern eine defekte Antriebswelle. Sie sind derzeit Dritte. Auf der Vier ist Patrick Orth mit seinem BMW 320iS zu finden, Fünfter ist der klar Führende der Rookie Wertung, Alexander Bärtl, der sich selbst von einem defekten Getriebe nicht aus der Ruhe bringen lässt. Sondern nach Trainingsende mit der Hilfe von Freunden einfach von einer Fünfgang-Schaltbox auf ein „Dreigang-Getriebe“ wechselt. 
 
Was für die KW Berg-Cup Gesamtergebnisliste gilt, ist auch für die Klassen- und Sonderwertungen zutreffend. Bei den 8-Ventilern der KW 8V-Trophy heißen die Leader ebenfalls Michael Rauch/Stefan Faulhaber, stehen aber gewaltig unter dem Druck des in St. Anton abwesenden Nils Abb (8V-P2) im 1400er Schneider Polo, der in Homburg mit seinem Klassensieg vor Franz Weißdorn aufhorchen ließ. Alexander Bärtl mit seiner Opel Nemeth Kadett-C Limo ist der Dritte der „Roten“. Die meisten 2016er Youngster-Punkte hat bisher André Wiebe eingefahren. In Sachen Klassen wird es am Glasbach besonders interessant sein, das Abschneiden starker Gäste zu beobachten. So wie zum Beispiel das des Schweizers Lucky Naef im Suzuki Swift bei den 1400ern. Bei den 1,6-Litern stellt sich die Frage ob Stefan Faulhaber im 16V Minichberger Kadett, der ja erst seit dem Ibergrennen mitmischt, weiterhin so starke Auftritte abliefert wie bisher. In der Königsklasse bis 2000 Kubikzentimeter warten wir gespannt auf die Performance des St. Anton 2-Liter Siegers Thomas Strasser jun. im Minichberger Scirocco, der sich allerdings die nötigen Glasbach-Streckenkenntnisse erst noch erarbeiten muss. Während bei den bis 3-Litern vier KW Berg-Cup’ler unter sich sind, dürfen sich in der nach oben offenen Abteilung über 3000 Kubikzentimeter Sabine Röck (VW Golf 1 Turbo) Norbert Handa im Lancia Delta Integrale sowie der in der Jahres-Klassenwertung vorne liegende Porsche Pilot Herbert Pregartner mit seinem 911 GT2 RSR über reichlich Konkurrenz freuen. Deren Spitze ebenfalls auf Sechszylinderpower aus Zuffenhausen vertraut: WEC-Weltmeister Timo Bernhard rückt mit einem brandaktuellen 991 GT3 an und hat bei seinem Einsatz sicher auch das Tourenwagen-Gesamt im Auge, dazu den 2014 von Jörg Weidinger im BMW 318i STW E36 mit 2:27,959 aufgestellten Division 1 Streckenrekord.
 
Bei so viel Hochkarätigem in der Tourenwagen Abteilung braucht man über das am Glasbach echt starke Feld der Rennsportfahrzeuge (43 Teilnehmer) keine großen Worte verlieren. Machen wir auch nicht. Sondern erwähnen nur, dass mit Simone Faggioli im Norma M20FC und Christian Merli (Osella FA 30) die beiden Topfahrer der EBM 2016 mit von der Partie sind und dabei in Südthüringen unter anderen auch auf den Glasbach Vorjahres-Gesamtsieger Milos Benes in einem weiteren Osella FA30 treffen.
 
Ihr seht also: Eine Menge gute Gründe sprechen für einen Trip zum Glasbach, wo 2016 auf vielfachen Wunsch der Aktiven nun wieder drei Rennläufe geplant sind, von denen die besten zwei für die Wertung herangezogen werden. Besonders denen, die nördlich des „Weißwurst-Äquators“ zuhause sind und am kommenden Wochenende nicht am Glasbach dabei sein können, denen sei gleich eine Woche später am 6./7. August das „49. Osnabrücker ADAC Bergrennen“ echt ans Herz gelegt, in dessen Teilnehmerliste jede Menge großer Namen, die auf attraktiven Boliden unterwegs sein werden, zu finden sind. Noch zwei weitere Gastspielorte stehen übrigens im August im KW Berg-Cup Tourneeplan: Am 20. und 21. rückt die bayerische Rhön beim 47. Hauenstein Bergrennen in den Gipfelstürmer Fokus, am 27./28. reisen wir in die Oberhallauer Rebberge. Danach geht es schon zum Endspurt über, nur mehr drei KW Berg-Cup Läufe sind dann noch zu absolvieren. Also plant eure Zeit und eure Rennbesuche sorgfältig. Ihr wisst, der Winter ist sooo lang. Aber daran wollen wir jetzt noch nicht denken. Sondern uns lieber noch so oft wie möglich bei den verbleibenden KW Berg-Cup Rennen persönlich treffen. Darauf freue ich mich mit der gesamten KW Berg-Cup Familie riesig.
 
Nähere Infos zum „21. Int. ADAC Glasbachrennen“ am 30./31. Juli findet ihr unter www.glasbachrennen.de 
 




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