Iberg Minichberger GrossFangen wir mit dem Fazit an: Das „23. Int. ADAC Ibergrennen“ war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Stabübergabe vom bisherigen zum jetzigen Team hinter den Kulissen hatte hervorragend geklappt, jedes Rad griff ins andere. An beiden Tagen gings superpünktlich los, so dass bei flüssigem Ablauf und stabilem, trockenen Wetter jeweils vier Auffahrten á 2,05 Kilometer problemlos drin waren. Zwar gings wie üblich nicht ganz ohne Unterbrechungen ab, aber zum Glück hielt sich die Anzahl der bremsenden Vorfälle in Grenzen. Zudem wurden sie stets flott abgearbeitet, schwerwiegende Dinge waren nicht dabei. Besonders gut lief es am Sonntag, schon kurz vor 18 Uhr waren die vier Race-Heats inklusive der kompletten Siegerehrung abgewickelt. Diese fand vor viel applausfreudigem Publikum auf einer großen Bühne im Fahrerlager statt. Und damit mitten in der Gastgeberstadt Heilbad Heiligenstadt. Mit 105 Renn- und 13 GLP-Startern war das Fahrerfeld überschaubar, was aber der rundum guten Stimmung keinen Abbruch tat. Und damit können wir uns schon dem puren Racing widmen. Die Division 1 des KW Berg-Cups National war von der Teilnehmerzahl her sehr gut vertreten und bot tollen Bergrennsport. In der 1600er Klasse setzte sich Markus Fink (P1) im Citroen C2 VTS souverän gegen Andreas Gmeinder (P2/VW Passat Gruppe 2) sowie Ralf Fladung durch, der mit seinem Peugeot 207 Sport Dritter wurde. Besonders spannend verlief das Rennen der 2-Liter Abteilung. Hier führte nach dem ersten Run Ralf Orth im BMW 320iS vor Kai Neu im Ford Focus ST 170. In der zweiten Auffahrt konterte Kai Neu erfolgreich, verteidigte anschließend seine Position und sicherte sich so den Klassensieg vor Ralf Orth (P2) und Markus Goldbach, der mit seinem Renault Wiebe Megane Coupé als Dritter im Ziel einlief. Kai Neu bleibt nach dem Iberg-Wochenende der Division-1-Leader, Markus Fink liegt auf Rang zwei, Dritter ist Markus Goldbach.

 

Stark auch der Auftritt des NSU-Bergpokals, 12 seiner Aktiven hatte es an den Iberg gezogen. In den vier Übungsauffahrten kristallisieren sich Jörg Höber (TP3), Karsten Steinert (TP2) und Jörg Davidovic (TP1) als Aspiranten auf die Podestplätze heraus. Sie liegen in einem Zeitfenster von 0,885 Sekunden zusammen. Im Rennen sprintet Jörg Davidovic sofort an die Spitze, richtet sich dort häuslich ein, fährt als Zugabe im dritten Wertungslauf mit 1:09,309 einen neuen NSU-Streckenrekord, gewinnt final mit 2,696 Sekunden Vorsprung. Hinter ihm ringen Jörg Höber und Karsten Steinert heftig um Rang zwei, zu keinem Zeitpunkt des Rennens liegen mehr als 0,251 Sekunden zwischen den beiden. Zuerst bezieht Jörg Höber Position zwei, eine Auffahrt später Karsten Steinert. Im dritten Run dreht Jörg Höber diesen Stand wieder um, er liegt nun 44 Tausendstel vor seinem Widersacher Karsten Steinert. Der gibt weder auf noch nach, stürmt in 1:10,082 die 2,05 Kilometer des Holzweges hinauf, Jörg Höber benötigt im Finish für diese Übung 1:10,201. Das ergibt in der Schlussaddition Platz zwei für Karsten Steinert, 75 Tausendstel hinter ihm holt sich Jörg Höber Rang drei. Von der ersten Trainingssitzung an bis zum Rennende ist Thomas Krystofiak Vierter. Ebenso stellt sich der Verlauf des Iberg-Wochenendes für Frank Kleineberg dar, der sich permanent auf Position fünf befindet.

Iberg Davidovic Gross 

Die 1,15-Liter-Abteilung der nach Gruppe H-,FS- und E1-Regelwerk verbesserten Tourenwagen (TW) lässt sich vom munteren Treiben im NSU-Bergpokal anstecken, bietet ihrerseits zwei höchst unterhaltsame Auseinandersetzungen an. In einer davon geht es um den Sieg, darin verstrickt sind Youngster Tobias Mayer (TP2) und der Trainingsschnellste Jürgen Schneider, die beide auf VW Polo 16V unterwegs sind. Die andere betrifft das Streben nach dem Podestplatz des Dritten, um dieses Privileg matchen sich Tobi Stegmann (TP3/Schneider Audi 50 8V), Walter Voigt im Weißdorn Polo 16V (TP4) sowie Bernd Deutsch (TP5) im zweiten Schneider Audi 50 8-Ventiler dieser Klasse. Beide Gruppen zeichnen sich durch Minimalabstände aus. In nackten Zahlen ausgedrückt ist der Abstand vom Erst- zum Zweitplatzierten nie größer als 0,556 Sekunden, schlussendlich fährt der stets vorne liegende 22 Jahre junge Tobi Mayer mit 24 Hundertstelsekunden Vorsprung zu seinem ersten KW Berg-Cup Klassensieg, Jürgen Schneider wird Vize. Drei Durchgänge lang beansprucht Walter Voigt Platz drei für sich, doch im letzten Race-Heat zieht Tobias Stegmann mit einem 1:09,976 Minuten kurzen Husarenritt noch um 315 Tausendstel an diesem vorbei, erobert so Schlussrang drei. Vierter ist final Walter Voigt, Bernd Deutsch beendet den Wettbewerb als Fünfter. Auch in dieser zweiten Kampfgruppe ist die maximale Zeitdifferenz zwischen den drei Fahrern mit 1,43 Sekunden echt knapp bemessen, am Ende ist sie sogar auf 834 Tausendstel geschrumpft. Die 1150er KW 8V-Trophy endet mit einem Schneider Audi 50 Doppelerfolg: Den Siegerpokal sichert sich Tobi Stegmann, Rang zwei geht an Bernd Deutsch.

Iberg Mayer Gross

Die 1,4-Liter Top-16V-Piloten sind sich darin einig, dass sie kein zweites Mal einem 8V’ler den Klassensieg überlassen möchten. Am Sonntag zuvor hatte ihnen diesen beim EBM-Lauf am Glasbach ja bekanntlich Nils Abb auf seinem VW Schneider Polo 8-Ventiler vor der Nase weggeschnappt. Und obwohl schnell klar ist, dass es am Iberg keinen eingreifenden Regen geben wird, drückt die 16V-Fraktion – die am Iberg mangels Vorhandensein auch keinerlei Ängste vor einer möglicherweise strafzeitbringenden Schikane zu haben braucht – gleich vom Anfang an ihre Gaspedale herzerfrischend tief durch, markieren in der Reihung Armin Ebenhöh (TP1/VW Minichberger Scirocco), Franz Weißdorn (TP2/VW Polo Hayabusa) und Thomas Pröschel (TP3/VW Schneider Corrado) die Trainingspositionen eins bis drei. Frank Lohmann erzielt im VW Polo als viertschnellster die beste 8V-Übungszeit, hinter ihm nimmt der immer stärker werdende Markus Hülsmann mit seinem VW Golf 16V Aufstellung. Und was ist mit Nils Abb, werdet ihr euch fragen? Der erwischt einen rabenschwarzen Samstag. Im zweiten Probeheat kollabiert eine Strebe des Fahrwerks. Kaum ist der Schaden behoben, legt sich Nils in der Börner EisenacherKurve (Posten 7) mit den Reifenketten an und zieht dabei den Kürzeren. Im Rennen fliegen Armin Ebenhöh und Franz Weißdorn ihren Mitbewerbern auf und davon. Der Sieg von Armin Ebenhöh ist genauso fest zementiert wie der zweite Platz von Franz Weißdorn. Rang drei steht erst nach der vierten und letzten Auffahrt wirklich fest. Im ersten Run ist Thomas Pröschel wie im Training Dritter, in Heat zwei löst ihn Markus Hülsmann auf dieser Position ab. Lauf drei dreht diesen Stand erneut um, aber mit 7 Tausendsteln hat Thomas Pröschel alles andere als ein beruhigendes Polster auf Markus Hülsmann. Unter dem Renn-Schlussstrich wird Thomas Pröschel Dritter, 418 Tausendstel hinter ihm läuft Markus Hülsmann auf der Vier ein. Rang fünf ist die Angelegenheit von Frank Lohmann. Er verliert zwar nie die Tuchfühlung zu den direkt vor ihm platzierten beiden 16V’lern, aber eine echte Chance zum Vorbeikommen eröffnen ihm diese nicht. Klarer geregelt ist am Iberg das 1400er KW 8V-Trophy Ranking, das Frank Lohmann als Sieger vor Nils Abb (8VP2) und Stefan Winkler (8VP3) im Fiat 127 ausweist.

Der Kelch der Zusammenlegung mit der nächsthöheren Klasse geht am Iberg an den 1600ern vorbei. Vier Akteure treten an. Sarp Bilen ist mit seinem VW Golf GTi 16V im Training und bis nach dem zweiten Run des Rennens Vierter, einen Lauf später zieht ihn dann die Defekthexe aus dem Verkehr. Im VW Spiess Golf 16-Ventiler ist Helmut Maier in allen Auffahrten Drittschnellster, was ihm Endposition drei einbringt. Vor ihm spielt sich ein Krimi der ersten Güteordnung ab, dessen Hauptdarsteller einmal mehr Erwin Buck und Stefan Faulhaber heißen. Erwin Buck stellt seinen VW Scirocco 16V am Ende des Samstags auf die imaginäre Pole-Position. Neben ihm steht das Opel Kadett C-Coupé von Stefan Faulhaber. Beide haben Minichberger-16V-Technik an Bord, der Abstand zwischen ihnen beträgt 9 Hundertstel. Der erste Race-Heat geht an Erwin Buck, sein Polster ist 0,542 Sekunden groß und damit alles andere als ein Ruhekissen. Im zweiten Run reduziert Stefan Faulhaber dieses auf 277 Tausendstel, einen Heat später liegt er 0,243 Sekunden vorne. In der vierten Auffahrt knallt Stefan Faulhaber in 1:01,759 seine persönliche 2018er-Rennbestmarke auf den Asphalt des Holzweges. Damit ist der Sieg endgültig seiner. Rang zwei geht an Erwin Buck, der final 0,659 Sekunden auf den Gewinner eingebüßt hat.

Dirk Preißer präsentiert sich am Iberg mit seinem Opel Kadett C 16V unbezwingbar. Er setzt in allen Durchgängen die Bestmarken und gewinnt vor Mario Minichberger (P2). Nach vier Läufen á 2,05 Kilometer fehlen diesem im VW Minichberger Scirocco 16V 2,874 Sekunden auf den Gewinner. Nach Ende der Übungsauffahrten befinden sich Michael Rauch (TP3) im Opel Briegel Kadett 8V, Christian Auer (TP4/BMW 2002 8V) und Ralph Paulick (TP5) mit seinem VW Golf 1 16V in einem Zeitfenster von nur 5 Hundertstelsekunden. Am Rennsonntag gibt es ab Position drei Neues. Hansi Eller fährt den VW Minichberger Corrado R auf Rang drei, im Windschatten kleben an ihm Christian Auer (P4) und Ralph Paulick (P5). In Run zwei geht Christian Auer frech an Hansi Eller vorbei, Ralph Paulick bleibt auf seinem fünften Platz. Hansi Eller findet keinen Gefallen am neuen Stand und setzt in der dritten Auffahrt erfolgreich zum Konter an. Er ist nun wieder Dritter, allerdings bleibt Christian Auer (P4) dran, dem nur etwas mehr als eine Zehntelsekunde auf den Corrado vor ihm fehlt. Derweil überfallen Technik-Gremlins den Golf von Ralph Paulick, reißen ihn jäh aus dem Wettbewerb. Andreas Kokor übernimmt von da an mit seinem Ford Escort Mark 1 Rang fünf. Damit sind die Plätze drei bis fünf bezogen. Bleibt noch anzumerken, dass Hansi Eller in der letzten Auffahrt, die er in 1:01,849 absolviert, seinen Vorsprung auf 8V’ler Christian Auer auf 1,39 Sekunden ausbaut. Der Letztgenannte ist auch der 2- Liter KW 8V-Trophy Sieger am Iberg. Mit ihm steigen Michael Rauch als Zweiter und Daniel Bayer als Dritter (Opel Ziegler Kadett C-Coupé) auf das Siegerpodium. Frank Brügge belegt beim Erstauftritt mit dem neu aufgebauten VW Golf 1 Rang vier in der Sonderwertung der roten Startnummern, im Opel Ascona B wird Johann Hatezic in dieser Fünfter. Wie gewohnt wollen wir nun noch die 2-Liter Top-Ten komplettieren. Position sechs ist die Angelegenheit von Michael Bodenmüller im Kadett C-Coupé 16V, auf der Sieben beendet Michael Rauch sein Iberg-Wochenende. Jens Weber, in der Saison 2018 erstmals mit seinem grünen Kadett C-Coupé 16V dabei, holt sich auf Anhieb Platz acht. André Scheer, im BMW 320iS der Leader der Division 2 des KW Berg-Cups National, wird Neunter. Hinter ihm platziert sich Daniel Bayer auf der Zehn.

In der Diesel-Klasse hat Karlheinz Meurer für sich und seinen VW Golf V R-TDI am Iberg endlich einen Mitspieler gefunden. Dieser ist KW Berg-Cup Senior Sepp Koller, der seinen Alfa Romeo 147 JTD zur Trainingsbestzeit fährt. Auch der erste Rennlauf geht an Sepp Koller. Karlheinz Meurer hat in diesem ein Problem und zieht sich aus dem Wettbewerb zurück. Mit gleichmäßig flotten Zeiten sichert sich Sepp Koller am Iberg den Sieg in der Selbstzünder-Abteilung. Wir gratulieren ihm dazu herzlich!

Die Benziner bis 3000 Kubikzentimeter formieren sich gleich in Renndurchgang eins zum Endstand, der auf den ersten vier Plätzen auch dem Resultat der Probegalopps entspricht. Als Klassenvierter ist Karl-Heinz Schlachter in seinem Alpina BMW 2002 tii zugleich der Gewinner der KW 8V-Trophy Wertung. Den Podestplatz des Dritten holt sich Youngster Hauke Weber in dem Audi 80 Quattro, mit dem bisher sein Papa Michael unterwegs war. Damit ist der von den KW Berg-Cup Regeln vorgeschriebene Team-Fahrertausch in der Startnummer 265 nun erfolgreich vollzogen. Auf die zweite Stufe des Gewinnerpodiums steigt Marcel Gapp, der im BMW M3 E36 ein tadelloses Rennen zeigt. Souverän ist auch Günter Göser im Opel Böhm Kadett C-Coupé 16V unterwegs, der sich über seinen dritten Klassensieg in der laufenden Saison freuen darf.

Sabine Röck im VW Golf 1 Turbo gegen Norbert Handa im Lancia Delta Integrale Evo, das ist die Besetzung in der Abteilung der Bergmonster mit mehr als 3-Liter Hubraum. Norbert Handa unterbietet im Rennen dreimal die 1-Minuten-Schallmauer, nur im zweiten Run verfehlt er diese Hürde ultraknapp. Gegen die Performance des Allrad-Lancia ist im nur frontgetriebenen Golf nicht anzukommen. Dennoch zieht sich Sabine Röck mehr als achtbar aus der Affäre und stürmt mit Zeiten im tiefen 1:03erBereich im echten Angriffsmodus den Iberg hinauf. Platz zwei also für Sabine Röck, Sieg für Norbert Handa, der in seinem vierten Lauf mit unfassbaren 204,53 km/h über die Ziellinie fliegt.

Auch bei den E2-Silhouetten-Fahrzeugen gibt es eine ungleiche Paarung. Ralf Kroll trifft mit seinem 999-Kubikzentimeter-Hubraumwinzling namens Silver Car S2 G Evo auf Keith Murray, dessen Audi R8 von einem kräftigen 2-Liter TFSI-Motor befeuert wird. Ralf Kroll ist in diesem Kampf von David gegen Goliath bis nach Rennlauf drei der Schnellere, dann muss er mit einem technischen Problem die Segel streichen. Damit gehört der E2-SH-Siegerpokal Keith Murray, dessen Teilnahme auf jeden Fall eine Bereicherung des Ibergrennens 2018 war. Norbert Handa ist mit seiner Gesamtzeit von 3:59,201 als Gesamtsechter auch der Gewinner der Tourenwagenwertung. Zweiter ist in dieser Dirk Preißer, Dritter Mario Minichberger. TW-Rang vier holt sich im Gruppe F Mitsubishi Lancer Evo X Lars Bröker, TW-Position fünf sichert sich Stefan Faulhaber.

Für den Internationalen KW Berg-Cup geht es am 30. Juni und 1. Juli in St. Anton an der Jeßnitz (AUT) mit Saisonlauf Nummer sechs weiter. Eine Woche später stehen in Homburg alle drei Rennserien des Berg-Cup e.V. am Start. Danach gibt es ein kleine Sommerpause bis zum Hauenstein (28./29.7.). Um keine Entzugserscheinungen in Sachen Gipfelsturm zu riskieren, sollten wir bei dieser Terminkonstellation dringend zumindest noch eines der beiden kommenden Rennen besuchen, liebe KW BergCup Fans und Freunde. Ich werde es auf jeden Fall so machen und entscheide mich spontan für beide. Wir sehen uns also? Das ist super!





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