Erstmals in dieser Saison kommt eine 1150er Klasse mit fünf Teilnehmern zustande. Die Familie Rauch hat ihre Fiats aus der Garage geholt. Papa Rolf führt die schwarze Limousine namens 128 Rally aus, Sohn Marco mag es sportlicher und hat sich daher für das 128 Coupé entschieden. Das Fiat-Trio vervollständigt Jürgen Heßberger, der seinen 127 Sport Martini Racing nach dem Mickhausen-Crash 2019 mit Hilfe einer anderen Karosse wieder neu aufgebaut hat. Dazu gesellen sich zwei Audi 50. Der bestens bekannte von Bernd Deutsch plus der von KW Berg-Cup Neueinsteiger Aron Gerisch. Die schnellste Trainingszeit geht mit 1:22,734 auf das Konto von Marco Rauch. Am Renntag wendet sich das Blatt, Jürgen Heßberger übernimmt das Zepter. Zwar muss der schnelle Malermeister in Lauf zwei Marco Rauch um 0,244 Sekunden den Vortritt lassen, aber der dritte Run geht wieder an Jürgen Heßberger, der final mit einem Polster von 4,777 Sekunden vor Marco Rauch gewinnt. Rang drei ist die Angelegenheit von Bernd Deutsch. Rolf Rauch ist schon in der ersten Auffahrt ausgefallen. Aron Gerisch kämpft zunehmend mit Schaltproblemen, kriegt die Gänge nicht so eingelegt wie er es gerne hätte. Nach dem zweiten Race-Heat muss er sich vom weiteren Geschehen zurückziehen.
Mit 15 Startern ist die 1,4-Liter-Abteilung sehr gut besetzt. Die imaginäre Poleposition sichert sich ein Rookie: Marc Längerer markiert sie mit 1:13,969 im VW Polo II 16V. Leider ist für den ex-Moto-Crosser danach Schluss, das Getriebe ist zerbröselt. Der Rennauftakt steht im Zeichen von Franz Weißdorn (VW Scirocco 16V), dessen erster Verfolger Nils Abb mit seinem 8-Ventiler VW Schneider Polo ist. Gut in Szene setzt sich auch Thomas Pröschel (VW Schneider Corrado 16V) als Dritter. Frank Lohmann liegt mit seinem 8-Ventiler Steilheck-Polo auf Position vier. Danach folgt Tobi Mayer (VW Minichberger Scirocco 16V). Der Youngster hatte in den Probeauffahrten einen kleinen Ausrutscher zu verarbeiten, nun spielt ihm die Technik einen Streich. Vor der Bermes Kurve bricht beim Hochschalten in den 5. Gang das Uniball-Gelenk der Schaltstange. Mit viel Glück kann Tobi vor der Kehre noch die zweite Schaltstufe reindrücken. Aber das war‘s dann mit Gangwechsel. Sowohl das folgende, gerade Stück als auch den Zielsprint, bei dem der Scirocco normalerweise nach der fünften Welle verlangt, müssen komplett im Zweiten absolviert werden. Im Cockpit dauert das gefühlt Ewigkeiten, auf der Uhr sind es exakte 2,015 Sekunden Rückstand auf Franz Weißdorn. Im nassen zweiten Durchgang unterbietet Tobi Mayer als einziger 1400er-Pilot die 1:20er Marke. Er ist nun Zweiter, liegt nur mehr 0,899 Sekunden hinter Franz Weißdorn, der nach wie vor führt. Frank Lohmann ist jetzt auf Rang drei zu finden. Tobi Stegmann, der erstmals den VW Golf 1 16V seines Teampartners Markus Hülsmann bewegt, hat sich von der Sechs auf die Vier nach vorne gefahren. Thomas Pröschel ist auf Position fünf zurück gerutscht. Die Plätze eins bis fünf sind in einem schmalen Fenster von 2,574 Sekunden zusammen gepfercht. Im Finale ist noch vieles möglich. Über allem stehen zwei Fragen: Kann erstens Franz Weißdorn mit all seiner Erfahrung und Routine den heranstürmenden Youngster Tobias Mayer hinter sich halten? Und wie sortieren sich zweitens die Positionen dahinter? Frage eins klärt Tobi Mayer mit einer weiteren Laufbestzeit zu seinen Gunsten. Er gewinnt 0,498 Sekunden vor Franz Weißdorn. Frank Lohmann verteidigt seinen dritten Platz. Mit der zweitschnellsten Marke des dritten Race-Heats zieht Thomas Pröschel noch an Tobi Stegmann vorbei. Am Ende trennen die beiden auf den Rängen vier und fünf ganze 291 Tausendstelsekunden. Den größten 1400er KW 8V-Trophy Pokal nimmt Frank Lohmann in Empfang. Rang zwei der roten Startnummern sichert sich Nils Abb, Stefan Winkler holt im Fiat 127 Platz drei.
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Wolsfeld Rückblende: Die Klassen der Gruppen A/F/CTC
Mit dem Nachreichen von versprochenen, mehr ins Detail gehenden Texten und Infos ist es wie mit Wettschulden: Die Einlösung ist Ehrensache! Also wollen wir jetzt sofort zurück in die Eifel reisen. Alles Grundlegende wie zum Beispiel die häufigen Wetterkapriolen waren ja schon aus dem Kurzbericht herauszulesen. Also können wir sofort ins Geschehen auf der 1,62-Kilomter-Strecke einsteigen. Das machen wir mit der Klasse bis 1600 Kubikzentimeter. In der Robert Maslonka im aufgeladenen VW Polo G60 vom Trainingsbeginn bis zum Rennende das Tempo bestimmt. Der Augsburger Maschinenbautechniker gewinnt souverän. In den drei Probeauffahrten hatte sich Lukas Friedrich (Ford Fiesta) für die Verfolgerrolle empfohlen. Doch im ersten Race-Heat sieht der amtierende KW Berg-Cup Youngster-Sieger das Ziel nicht. Da in Wolsfeld alle drei Rennläufe klassisch zusammengezählt werden, ist er raus aus dem Spiel. In einem weiteren Ford Fiesta übernimmt Florian Hildner von da an Platz zwei, fährt diesen sicher nach Hause. Als dritter läuft Thomas Ostermann im Nürburgring-Nordschleifen erprobten Peugeot 205 GTi ein.
Die 2-Liter sortieren sich auf den Positionen eins bis vier bereits im ersten Run ein. Das klingt vielleicht etwas langweilig, ist es aber nicht. Zwar zieht an der Spitze Kai Neu mit seinem Ford Focus ST 170 auf und davon zum größten Klassenpokal. Aber der Fight um Platz zwei ist spannend. Zum Auftakt besetzt diesen Martin Kraus im G-Lader-Polo. Er liegt 1,559 Sekunden vor Markus Goldbach (Renault Wiebe Mégane Coupé), der Dritter ist. Run zwei absolviert Markus Goldbach 1,117 Sekunden flotter als Martin Kraus, verkürzt seinen Rückstand auf nur mehr 442 Tausendstel. Doch im Finale kontert Martin Kraus, ist wieder der schnellere des Duos. Schlussendlich holt er Rang zwei 3,212 Sekunden vor Markus Goldbach. Vielleicht haben Martin Kraus bei den schwierigen Bedingungen die Erfahrungen aus den Rallyes geholfen, die er während der Coronajahre mangels Bergrennen bestritten hat. Auszuschließen ist das jedenfalls nicht. Position vier hält während des gesamten Rennens KW Berg-Cup Rookie Michael Schumacher, der einen VW Polo G40 bewegt. Im Opel Schneider Astra GSi 16V belegt Mario Heß Platz fünf.
Die Übungsauffahrten der Fraktion mit mehr als 2000 Kubik Einstufungshubraum weisen Roland Herget als Favoriten aus. Doch er strauchelt gleich im allerersten Wertungslauf so, dass sein Mitsubishi Lancer Evo den Abschleppwagen benötigt. Das führt zu einer Subaru Doppelführung in der Reihung Christian Fouquet vor Albert Vogt, denen BMW-Pilot Jonas Steinbrenner im 323i als Dritter folgt. Die Abstände betragen jeweils etwas über zwei Sekunden. Race-Heat zwei wendet das Blatt zu Gunsten von Albert Vogt, der jetzt klar vorne liegt. Zwar versucht Christian Fouquet im Finale noch einen Angriff, setzt mit 1:15,403 die Klassen-Bestmarke, kommt aber nicht mehr an Albert Vogt vorbei, der bei der Siegerehrung auf dem Podium oben in der Mitte steht. Platz zwei bleibt bei Christian Fouquet, Jonas Steinbrenner reist als Dritter aus Wolsfeld ab.
Wolsfeld Rückblende: Der NSU-Bergpokal
Neun luftgekühlte Heckmotorrenner haben den Weg nach Wolsfeld gefunden. Als Gaststarter ist der Oberpfälzer Herbert Rötzer mit von der Partie. Sascha Sieber übernimmt erstmals das Cockpit der Startnummer 525 von Teampartner Christoph Schwarz. Thomas Krystofiak fährt seinen roten 1200C dieses Mal selbst. Für Mike Vogel und Andreas Reich ist es die absolute Saisonpremiere, für NSU-Neuzugang Wolfgang Weigert zumindest eine halbe, nachdem er in Schotten noch in der GLP zugange war. Das Training verspricht Action. Zwar setzt Jörg Höber in Auffahrt zwei mit 1:17,425 die Bestmarke des Pfingstsonntags, aber im dritten Übungsrun ist Gast Herbert Rötzer 0,578 Sekunden schneller oben als Jörg Höber. Am Renntag dreht sich Jörg Höber gleich in der Früh im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Bewerb. Herbert Rötzer zeigt, was in ihm und seinem TT steckt: Er fährt klare Bestzeit vor Sascha Sieber, dem Thomas Krystofiak, Mike Vogel und Roman Szott folgen. Auch in den beiden abschließenden Auffahrten bleibt Herbert Rötzer das Maß der Dinge, gewinnt am Ende deutlich vor Sascha Sieber und Thomas Krystofiak. Hinter den Top-Drei herrscht Bewegung. Andreas Reich, nach dem ersten Race-Heat auf der Sieben geführt, arbeitet sich noch bis auf Position vier nach vorne, schiebt dabei Mike Vogel, der zugleich Bester der NSU-Bergpokal Klassikwertung ist, final auf Klassenrang fünf zurück. Im Ranking der roten NSU-Startnummern ist Wolfgang Weigert Zweiter, Rang drei geht an Roman Szott.
Man könnte genauso gut sagen: Mit siebeneinhalb. Denn in der Abteilung E1 bis 1150 Kubik gewann mit Jürgen Heßberger ein in diesem Jahr (noch) nicht in die Rennserie eingeschriebenes Clubmitglied im Fiat 127 Sport Martini Racing. Bleiben wir doch gleich bei den Autos der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1. Deren 1400er Klasse sicherte sich nervenstark Tobi Mayer. An seinem VW Minichberger-Scirocco brach im ersten von drei Rennläufen ein Uniballgelenk an der Schaltstange. Der 26-Jährige bekam beim Anbremsen und Runterschalten vor der dritten Kehre den zweiten Gang zwar rein, aber danach nicht mehr raus. Also musste er die letzte Gerade und den Zielsprint, die nach der vierten und fünften Welle verlangen, in Schaltstufe zwei nehmen. Von Position fünf aus schaffte er noch den Sprung nach ganz vorne. Franz Weißdorn (VW Scirocco) holte Platz zwei, Dritter wurde mit einer starken Leistung im 8-Ventiler-Polo Frank Lohmann. Einen Krimi der Sonderklasse hielt die 1,6-Liter Abteilung bereit. Schlussendlich setzte sich in diesem Toyota-Starlet-Pilot Mikko Kataja knapp vor Andy Heindrichs (Opel Wiebe-Corsa) und Patrick Orth im Minichberger-Kadett durch. Erwin Buck erwies sich bei den 2-Litern mit seinem VW Spiess-Scirocco als nicht einzunehmende Bastion und siegte vor den mehrfach die Plätze tauschenden Lars Heisel (Böhm-Kadett) sowie Minichberger-Golf-Pilot Ralph Paulick. Christoph Lampert, der lange ums Podium mitgekämpft hatte, beendete den Wettbewerb im Minichberger-Golf als Vierter. So richtig abwechslungsreich gestaltete sich ebenfalls das Rennen der Klasse bis 3000 Kubik, in dem der erste Führende Michi Bodenmüller im Gerent-Kadett hieß. Im zweiten, nass-feuchten Rennlauf entriss ihm Hauke Weber mit seinem Audi 80 Quattro diese Position. Doch im Finale versagte eine vordere Antriebswelle die weitere Mitarbeit, machte den Quattro zum Hecktriebler, verbunden mit dem Rücksturz auf Rang vier. Mit einer starken Auffahrt in 1:06,349 stellte Michi Bodenmüller Platz eins sicher. Siegerkränze holten sich In den Klassen der Gruppen A/F/CTC Robert Maslonka (bis 1600 ccm/VW Polo G60), Kai Neu mit seinem Ford Focus in der 2-Liter-Abteilung und in der Klasse über 2000 Kubik Albert Vogt im Subaru Impreza.
Das „58. ADAC/EMSC Bergrennen Wolsfeld“ stellte an alle Beteiligten höchste Anforderungen, ausgelöst vom launischen Eifelwetter. Schon am Trainingssonntag wechselten die Bedingungen mehrfach. Der Rennmontag begann trocken, doch zu Beginn von Run zwei regnete es länger anhaltend. Erst Lauf drei ließ dann wieder Slicks zu. An beiden Tagen begann das Geschehen auf der 1,64-Kilometer-Piste gegen 8 Uhr, es dauerte jeweils knapp 10 Stunden. Viele zum Glück glimpflich verlaufende Vorfälle mussten von den Sportwarten und der souverän agierenden Rennleitung mit Steffen Hofer an der Spitze abgearbeitet werden. Das am öftesten gehörte Fazit lautete: „Das war ein Rennen, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.“ Dem schließen wir uns vollumfänglich im positiven Sinn an.
Weiter geht es für den KW Berg-Cup und den NSU-Bergpokal, dessen Sieger in Wolsfeld Gaststarter Herbert Rötzer war, bereits am kommenden Wochenende in Südthüringen mit dem „25. Int. ADAC Glasbachrennen“. Alle Infos zu unseren Rennserien gibt es unter www.berg-cup.de. Dort erscheint in einigen Tagen der längere, detaillierte Bericht über das Geschehen in den einzelnen Klassen.
Bei besten äußeren Bedingungen sichern sich am 12.06. beim „25. Internationalen ADAC Glasbachrenen“ in Südthüringen vor großer Zuschauerkulisse KW Berg-Cup Teilnehmer die Plätze eins bis fünf der Tourenwagenwertung. Betrachten wir die Top-Dreißig der Gesamtliste, finden wir darunter weitere neun Division-1-Renner, an deren Lenkrädern KW Berg-Cup Aktive gedreht haben.
Emotional berührt nahm Michael Bodenmüller die Trophäe für seinen ersten Berg-Divisionssieg entgegen. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Aber es ist nach einem nicht optimalen Saisonstart, der mit einiger Arbeit an unserem Opel Gerent Kadett C Coupé verbunden war, eine tolle Belohnung für den Einsatz in den letzten Wochen“ erklärte der 30-jährige selbständige Kfz-Meister aus Maierhöfen im Allgäu beim Siegerinterview. Mit ihm kletterten als Zweiter Ralf Kroll (Silver Car S2 G Evo) und Lars Heisel (Opel Böhm Kadett) als Dritter mit auf das Divisionspodium. Platz vier der Tourenwagenwertung holte knapp dahinter Norbert Wimmer mit seinem 8-Ventiler BMW 2002, Rang fünf ging an Jochen Stoll im Porsche 911 GT3 Cup.
In den einzelnen Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung gab es zum Teil enge Fights um die Siege. Die Erfolgreichen waren in der Gruppe A/F/CTC Robert Maslonka (VW Polo G40/bis 1600 ccm), in der 2-Liter Abteilung Michael Schumacher ebenfalls auf VW Polo G40 sowie über 2000 Kubikzentimeter Mitsubishi-Lancer-Pilot Lars Bröker. Im NSU-Bergpokal setzte sich Jörg Davidovic klar durch. Bei den danach startenden, nach Gruppe H/FS/E1 vorbereiteten Rennern gewann Dominik Schlott die Klasse bis 1400 Kubik souverän. Zum Erfolg des 26-Jährigen hatte der KW-Fahrwerksservice einen großen Anteil beigetragen. Am Trainingssamstag wurde zwischen den Läufen zuerst der linke hintere Dämpfer des VW Schneider-Polo repariert, anschließend der rechte zwecks Angleichung revidiert. Nach dem frühen Aus des Top-Favoriten Mario Minichberger wegen eines gebrochenen Bremspedals am VW Corrado R lieferten sich Norbert Wimmer und Lars Heisel ein mitreißendes Duell um den 2-Liter-Lorbeer. Zwei Auffahrten lang führte Norbert Wimmer, im finalen Run schob sich Lars Heisel noch vorbei, gewann nach 16,5 Rennkilometern mit 0,351 Sekunden Vorsprung. Ganz im Zeichen von Michi Bodenmüller stand die Hubraum-Abteilung bis 3000 Kubik. Über 3 Liter hieß der Gewinner Jochen Stoll. Ralf Kroll war in seiner Gruppe der E2-Silhouetten-Fahrzeuge als Alleinunterhalter unterwegs. Was den Odenwälder nicht davon abhielt mit starken Zeiten zu glänzen.
Das Glasbachrennen 2022 mit je drei Läufen á 5,5 Kilometer an beiden Tagen war anspruchsvoll, forderte Piloten und Renngeräte. Was zahlreiche Unterbrechungen zur Folge hatte, die von der engagierten Veranstalter-Mannschaft aber stets zügig abgearbeitet wurden. Präsentationsfahrten mit Rennautos, die einen Querschnitt über die Zeit von der Erstauflage des Glasbachrennens 1974 bis zur Jetztzeit boten, rundeten das Event genauso passend ab wie die Racepartys und die gut besuchte, stimmungsvolle Siegerehrung mitten im Fahrerlagerort Steinbach.
Detaillierte Berichte aus den einzelnen Klassen folgen in nächster Zeit auf www.berg-cup.de. Tolle Fotos gibt es dank Harald Jordan dort schon in der Slideshow.
Die Zahlen sind beeindruckend. 160 Nennungen sind für das „58. ADAC/EMSC Wolsfelder Bergrennen“ eingegangen, dazu nochmals 34 für die angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung, summa summarum 194 Fahrzeuge aller Couleur. Das macht Pfingsten 2022 für die Bergrennfans zu einem echten Fest. Daher unser Vorschlag fürs kommende Wochenende: Samstags ausgiebig durchs Fahrerlager bummeln, verbunden mit jeder Menge Benzingesprächen. Am Sonntag dann das Training mitverfolgen und montags das Rennen. Pro Veranstaltungstag sind drei Läufe vorgesehen. Wegen des erfreulich großen Starterfeldes, zu dem der KW Berg-Cup in Verbindung mit dem NSU-Bergpokal 66 Aktive beisteuert, geht es immer schon um 8:00 Uhr los. Eine weitere Bereicherung des Events sind übrigens knapp dreißig Gäste aus Luxemburg, die in Wolsfeld um Punkte für ihr Championat fighten.
Die 1,64-Kilometer-Strecke wartet mit selektiven Kurvenkombis und Kehren auf, die hohe Anforderungen an die Akteure stellen, egal in welcher Art Auto sie unterwegs sind. Häufig schon haben sich die Piloten von verbesserten Tourenwagen in Wolsfeld groß in Szene setzen können. So wie zum Beispiel 2019, als Ronnie Bratschi mit seinem kraftstrotzenden Mitsubishi Evo 8 EGMO im zweiten Rennlauf mit 1:01,550 einen neuen Tourenwagen-Rekord in das fünf Meter schmale Asphaltband brannte und als Gesamtsieger das goldene Fässchen Bitburger in die Schweiz entführte.
Nach dieser kurzen Rückblende auf die letzte Wolsfeld-Ausgabe wollen wir uns nun um 2022 kümmern. Und ganz kurz in Auszügen streifen, auf was sich denn die Fans des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals besonders freuen dürfen. Bleiben wir gleich bei den Luftgekühlten: Deren Zahl hat sich seit Schotten inklusive des Gaststarters Herbert Rötzer auf neun erhöht. Die Rookies Wolfgang Weigert und Sascha Sieber sind ebenso wie die Routiniers Thomas Krystofiak, Mike Vogel und Andreas Reich erstmals in diesem Jahr am Berg im Einsatz. Der Blick in die Klassen der Gruppen A/F/CTC zeigt überall eine gute Besetzung. Wobei Gelegenheitsbergfahrer Gino Kruhs im Citroen DS3 R3T zur Herausforderung für die 2-Liter-Hausherren Markus Goldbach im Renault Wiebe Mégane Coupé und Ford-Focus-Pilot Kai Neu werden könnte. Ähnliches gilt für die Klasse über 2000 Kubik, wo der KW Berg-Cup Zweite des letzten Jahres, Jürgen Plumm, übrigens ein ausgewiesener Wolsfeld-Spezialist, im Mitsubishi Lancer Evo 9 dabei sein wird.
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Wenn am Samstag (10.06.) beim „25. Internationalen ADAC Glasbachrennen“ im Süden Thüringens der Trainingsauftakt erfolgt, dann haben die Rennmotoren nach Wolsfeld weniger als 112 Stunden geschwiegen. Ab 9:00 Uhr werden sie ihren Dienst wieder aufnehmen, der diesmal besonders fordernd ist. Denn es gilt die mit 5,5 Kilometern längste Bergrennstrecke Deutschlands zu absolvieren, die im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Kalender ebenfalls das Maximum an Distanz sind. Auf das Prädikat FIA European Hill Climb Championship haben die Glasbach-Macher in diesem Jahr verzichtet. Dafür gibt die Österreichische Automobil-Bergmeisterschaft erstmals ein Gastspiel im Thüringer Wald. Stand jetzt und heute werden 93 aktive Gipfelstürmer das Fahrerlager in Steinbach beziehen. Mehr als die Hälfte davon gehören zum KW Berg-Cup inklusive des NSU-Bergpokals.
Fast alle aus der KW Berg-Cup Mannschaft haben schon vor dem dritten Lauf der Saison 2022 ins sportliche Geschehen unserer Serien eingegriffen. Erstauftritte gibt es daher nur für den Oberösterreicher Daniel Schuster (VW Schneider Polo) vom MSC Rottenegg sowie für Holger Hovemann anzukündigen. Wobei bei Letzterem wegen eines überraschend aufgetretenen Ölpumpenproblems leider noch ein dickes Fragezeichen hinter die Teilnahme zu setzen ist. Wir drücken dem KW Berg-Cup Rekordsieger auf jeden Fall fest die Daumen dafür, dass wir den Opel DATALAB Kadett V8 GT/R so bald als möglich wieder live bewundern dürfen.
Apropos live: Wie schon in den Vorjahren wird es im Fahrerlager keine Lautsprecher geben. Der Streckenkommentar und die Aufrufe erfolgen per Radio, zu empfangen auf der UKW-Frequenz 90,8 MHz, die das Zuhören auch an und um die Rennstrecke ermöglicht. Als Rahmenprogramm gibt es Race Partys in Steinbach. Die am Freitag ist verbunden mit der Eröffnung des Events, sie findet ab 18:00 Uhr statt. Samstags könnt ihr euch erst etwas später, exakt ab 21:00 Uhr, in den Party-Modus begeben. Wobei, ist denn nicht das komplette Wochenende zum gute Laune haben gedacht, auf und neben der Strecke? Als zusätzliche Attraktion präsentieren sich, passend zum 25. Glasbach-Jubiläum, Bergrenner aus vergangenen Jahren sowie von Marcus Gesell eingesetzte Race-Taxis.
Viele gute Gründe sprechen also für einen Besuch in Thüringen, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde. Wir freuen uns zusammen mit den Mädels und Jungs von der veranstaltenden RSG Altensteiner Oberland auf euch!
Einen kurzen Report zum zweiten Saisonauftritt 2022 der KW Berg-Cup Hill & Track Challenge in Oschersleben hat es bereits gegeben. Darin wurde in den beiden ersten Absätzen alles allgemein Wichtige zu diesem Event erläutert. Und im letzten Absatz versprochen, einen gründlichen Blick in die Klassen folgen zu lassen. Was wir nun von hier an machen wollen, beginnend mit den Hubraum-Abteilungen der zusammen gewerteten Gruppen A/F/CTC.
Deren 1600er minimieren sich schon vor der Veranstaltung um Uwe Rindt, der – wie mehrere Piloten französischer Fahrzeuge – seit Saisonbeginn mit Getriebeschäden hadert. Mit hoher Motivation versucht er eine passende Ersatz-Gearbox für seinen Citroen C2 zu finden. Ein Erfolg ist ihm dabei nicht vergönnt, obwohl er eine XXL-Fahrt nach Polen auf sich nimmt, wo ein Getriebe angeboten wird. Dieses erwirbt er, um dann beim Einbau feststellen zu müssen, dass es nicht wirklich passt. Zumindest nicht ohne Änderungen am Auto. Also streicht er schweren Herzens die Reise nach Oschersleben. Auch Ralf Fladungs Peugeot 207 Sport ist von der Getriebemisere betroffen. Er löst das Problem in Form eines anderen Renngerätes, holt sich bei Helmut Knoblich einen 206 RC, mit dem er allerdings in die 2-Liter-Abteilung gehört. Bleiben drei 1600er übrig. Das ist gerade noch eine volle Klasse, über der fortan das Gespenst der Zusammenlegung schwebt. Als sich an Ronny Herings Gruppe 2 VW Scirocco nach dem Training ein Zylinder abmeldet, verabschiedet sich Ronny mit den Worten „dieses neue Auto ist echt schön, aber es scheint jede Menge Pech daran zu kleben“ aus der Motorsport Arena. Und schon müssen die verbleibenden 1,6-Liter-Vertreter Lukas Friedrich (Ford Fiesta) und Robert Maslonka, wie vom sportlichen Regelwerk vorgeschrieben, in die Abteilung bis 2000 Kubikzentimeter befördert werden. Apropos Robert Maslonka: Nach dem Trainingsstint entdeckt er am Zahnriemen seines VW Polo G60 einen Längsriss. Der ist zwar nur kurz, aber das Risiko damit weiterzufahren will der Augsburger nicht eingehen. Also startet er im wahrsten Sinne des Wortes am Samstag fünf vor zwölf eine groß angelegte Beschaffungsaktion. Wird beim örtlichen VW Autohaus sowie im Teilehandel vorstellig, durchstöbert sogar Baumärkte. Und natürlich krempelt er das gesamte Fahrerlager um. In diesem sind alle total freundlich und hilfsbereit, aber leider hat niemand das heiß begehrte Teil dabei. In Rennlauf eins steht Robert daher auf der Vermisstenliste. Derweil zaubert Lukas Friedrich in 1:49,663 die schnellste Runde auf die 3,7-Kilometer-Bahn mit ihren je sieben Links- und Rechtskurven. 0,751 Sekunden mehr benötigt Ralf Fladung, der während des kompletten Stints fast synchron mit Maya Goldbach unterwegs ist. Die 20-Jährige verfehlt mit ihrem Renault Mégane Coupé die Fladung-Marke lediglich um 0,419 Sekunden. Vierter im Bunde der zusammengelegten Klasse ist im Renault Clio RS Gaststarter Niklas Spang. Am Sonntagmorgen meldet sich Robert Maslonka zurück. Er hat tatsächlich einen Zahnriemen aufgetrieben und über Nacht installiert. Gefunden hat er ihn über ein Internet-Inserat für eine gebrauchte Polo-Motorhaube. Frei nach dem Motto: Wo es Karosserieteile gibt, liegen vielleicht auch Zahnriemen im Regal. Robert weiß, dass er in Rechtskurven auf den Öldruck aufpassen muss, was ihn wenig stört. „Da fahr ich dann halt nicht so dolle rum“ lautet sein Rezept, mit dem er trotzdem zur absoluten Klassen-Benchmark stürmt. 1:46,040 lautet diese. Dahinter reihen sich Ralf Fladung, Lukas Friedrich, Maya Goldbach und Niklas Spang ein. Spannend und super eng wird es beim Addieren der Toprunden aus Race-Heat eins und zwei. Exakt 0,136 Sekunden vor Lukas Friedrich sichert sich Ralf Fladung, der am Sonntag 2,074 Sekunden schneller unterwegs ist als samstags, die Maximalpunktzahl der Klasse. Rang drei gehört Maya Goldbach, Niklas Spang beendet sein Oschersleben Wochenende als Vierter.
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