Ehrlich gesagt hatten die Verantwortlichen des Berg-Cup e.V. der Meistergala des Jahres „eins“ nach der 30. Geburtstagsfeier des KW Berg-Cups schon mit einem gewissen Bammel entgegen geblickt. Der allerdings nicht die Durchführung selbst betraf, sondern die Zahl der zu erwartenden Teilnehmer. Eine unbegründete Sorge, wie sich bereits während der Anmeldephase herausstellte. Denn erneut – und das diesmal ganz ohne Jubiläums-Besonderheiten – 310 Gäste in der Wandelhalle in Bad Mergentheim begrüßen zu dürfen, das ist eher schon wieder rekordverdächtig. Ein harter Kern von rund 50 KW Berg-Cup’lern hatte sich bereits am Freitagabend im Keller des Edelfinger Hofs getroffen. Zu einer Kitchen-Party in der L’Osteria, wo in der neu gestalteten Showküche unter der Mithilfe von zwei Profis nach Herzenslust an Nudelgerichten und Pizzen gewerkelt werden konnte. Beim Verzehr der leckeren Speisen kam natürlich der Austausch untereinander nicht zu kurz, es wurde reichlich über alle möglichen Themen geredet, diskutiert und gelacht. Am Samstag öffnete sich die Wandelhalle im Kurpark den Besuchern ab 17:00 Uhr. Gleich im Eingangsbereich war ein Auszug aus der KW Berg-Cup Merchandising-Kollektion zu sehen, darunter auch Neuaufgelegtes wie das Tour-Shirt 2019 oder bekannte Artikel in erweiterter Farb-Palette. Nach dem Sektempfang im Foyer hieß es die Plätze im großen Saal einzunehmen, wo ab 18:00 Uhr die Vorspeise serviert wurde. Daran schloss sich die Präsentation des Video-Saisonrückblicks an, den Frank Altstädt produziert hatte. Wegen der Länge seines gut gelungenen Werkes kam zunächst nur ein Ausschnitt zur Vorführung. Komplett gezeigt wurde es nach dem Ende des offiziellen Teils. Dies dann zusammen mit Aufnahmen von den KW Berg-Cup Auftritten in St. Anton und St. Agatha, die uns unsere Freunde von den HillClimbFans zur Verfügung gestellt hatten.
Im Rahmen seiner Begrüßung der Gäste aus Sport und Wirtschaft erinnerte Berg-Cup Präsident Uli Kohl an den verstorbenen Berg-Cup Fahrer Peter Naumann, der am Tag vor der Siegerehrung beigesetzt worden war, bat die Anwesenden um eine Minute des stillen Gedenkens an ihn. Im Anschluss daran bedankte sich Uli Kohl für die zahlreichen Einschreibungen im Sportjahr 2018, die großartige Unterstützung durch die Sponsoren und die sehr gute Zusammenarbeit mit den Rennveranstaltern. Erfreut konnte er bekannt geben, dass auf der Berg-Cup Homepage nun auch der komplett neu konzipierte, benutzerfreundliche Marktplatz fertig gestellt und somit betriebsbereit ist. Vorausblickend auf 2019 führte er aus, dass für die nächste KW Berg-Cup Saison, abgesehen von Feinschliff, nicht mit größeren Veränderungen zu rechnen ist. Auch seitens der Sportbehörden gibt es bisher keine Signale in diese Richtung. Nach dem leckeren Hauptspeisenbuffet standen die erfolgreichen Fahrer aus den drei Rennserien des Berg-Cup e.V. im absoluten Mittelpunkt. Als erste Gruppe des Abends erhielten die fleißigsten Punktesammler aus den drei Divisionen des KW Berg-Cups National ihre verdienten Preise.
In der Gruppe zwei kamen die Akteure des NSU-Bergpokals auf die Bühne, dazu die aus den Hubraumklassen bis 1150, 1400 und 1600 Kubikzentimeter der Internationalen Serie KW Berg-Cup. Die dritte Gruppe bildete den Abschluss des ersten Blocks an Ehrungen. Sie setzte sich aus den Preisträgern der Klassen bis 2-Liter sowie bis und über 3-Liter zusammen. Mit dabei war auch Diesel-Sieger Sepp Koller. Für das 85-jährige Berg-Urgestein hielt Moderator Uli Kohl eine längere, emotionale Laudatio, blickte auf die wichtigsten Stationen seiner langen, erfolgreichen Karriere zurück. In diesem Stil sprach er auch über „Lancisti“ Norbert Handa, den Gewinner der Abteilung über 3000 Kubik, der in Eichenbühl nach seinem Tourenwagensieg den Rücktritt vom aktiven Sport endgültig bestätigt hatte. Auch alle anderen Preisverleihungen wurden durch Worte und – je nach Platzierung – Bilder oder kurze Videoclips untermalt. Wobei das mit den Videos im ersten Block nicht immer klappte, ein PC-Problem war der Verursacher. Süße Verführung, so könnte man den nächsten Part wohl am besten beschreiben. Gemeint ist das vom gastronomischen Catering-Partner Edelfinger Hof unter Regie von Küchenmeister Alexander Seidl gezauberte Dessertbuffet.
Zauber ist ein gutes Stichwort. Für die nächsten 45 Minuten gehörte die Bühne Christian Fontagnier, der seine für Grübeln und ungläubiges Staunen sorgende Mental-Magie gekonnt darbot. Danach war die KW 8V-Trophy angesagt, die besten Fünfzehn daraus rückten ins Rampenlicht. Die Übergabe der Ehrenpreise übernahm Carsten Norden, der neue Geschäftsführer der BBS Motorsport GmbH. Mit ihm agierten auf der Bühne Berg-Cup Vorstandsmitglied Markus Goldbach und dessen Tochter Maya. Aufs Podest stiegen als Dritte Johann Hatezic / Roland Christall (Opel Ascona B), auf die Stufe zwei VW Polo-Pilot Frank Lohmann. Der Sieg ging an das oberbayerische Team Norbert Wimmer / Christian Auer, die ihren Erfolg auf einem BMW 2002 holten. Die nächste Gruppe bildeten die Preisträger verschiedener Sonderwertungen. Seitens der Ehrengäste übernahm hier Tim Sandtler vom Motorsport-Vollsortimenter aus Bochum die Überreichung der Trophäen. Die für den drittbesten Rookie erhielt Nico Müller (VW Weißdorn Polo 16V). Platz zwei war die Angelegenheit von Josef Faber und seinem Opel Kadett C Coupé. Den Sieg sicherte sich Thomas Richter in seinem neu aufgebauten VW Golf 1 16V STW. Danach standen die Junioren des KW Berg-Cups National im Fokus. Rang drei hier für Kevin Veit (BMW E30 320iS). Die für Platz zwei nötigen Junioren-Zähler fuhr Sophia Faulhaber auf zwei verschiedenen Autos ein. Zuerst diente ihr ein Gruppe F Honda Civic Type R als Arbeitsgerät, später der E1 VW Schneider Polo ihres Freundes Nils Abb. Der 22-jährige Sieger Markus Fink gewann mit seinem Citroen C2 VTS die F-1600 neunmal, holte auf dieser Basis seinen Junioren-Titel mit deutlichem Vorsprung. Wie schon 2017 gab es um die Plätze zwei und drei der in der Internationalen Serie angesiedelten KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung eine knappe Entscheidung, diesmal jedoch mit Tausch der Positionen. Dritter also Hauke Weber im Audi 80 Quattro, Zweiter Tobias Mayer (VW Polo II 16V). Auch in dieser Abteilung konnte sich der Gewinner einen schönen Vorsprung herausfahren. Michael Bodenmüller schaffte dies mit seinem 16-Ventiler Opel Kadett C Coupé. Last, but not least wurde in diesem Block Silvia Ebenhöh (VW Weißdorn Polo 16V) mit der KW Berg-Cup Ladies-Trophy ausgezeichnet. Rechnet man Geld- und Sachpreise zusammen, dann betrug die Ausschüttung an die Aktiven im Rahmen der KW Berg-Cup Meistergala rund 60.000,- Euro. Fast ausnahmslos durften sich zum Beispiel Klassen-, Divisions- und Sonderwertungssieger zusätzlich über Gutscheine für neue Renngurte oder HANS-Systeme von KW Berg-Cup Partner Schroth Racing freuen.
Ein Highlight der Meistergala bildete anschließend die „DMV e.V. Team Berg-Cup Tombola“, deren Gewinne die KW Berg-Cup Sponsoren beigesteuert hatten. Wolfi Glas, Markus Goldbach, Uli Kohl und Glücksfee Lucia legten bei der Verlosung ein rekordverdächtiges Tempo vor. Zu den tollen Preisen gehörten unter anderen ein kompletter Satz BBS-Rennfelgen, zwei Rennreifen von der Crew Knüttel Motorsport, eine KW Sitzgarnitur und ein KW Fahreranzug. Oliver Scherbaum repräsentierte dieses Jahr Titelsponsor KW. Der „Export Sales Director“ von KW Automotive ist den Berg-Insidern vielleicht noch besser bekannt als Leiter des Projekts „Tribute to Georg Plasa“, das bei seinen Auftritten in Goodwood und Gubbio die Fans in ihren Bann zog. Am Samstagabend übernahm er gerne die Aufgabe, die drei Siegerkränze in der Gesamtwertung mit zu überreichen. Den für Rang drei bekam Günter Göser, der mit seinem Opel Böhm Kadett C Coupé 16V eine blitzsaubere Saison mit acht 3-Liter-Klassensiegen abgeliefert hatte. Diese brachten ihm zusätzlich den Titel des Deutschen Berg-Vize-Meisters ein. Die KW Berg-Cup Zweiten sind erneut Armin Ebenhöh und Hansi Eller. Sie haben im VW
Minichberger Scirocco 16V bei den 1400ern elfmal gewonnen. Acht Siege dieser Serie steuerte Armin Ebenhöh bei. Mit dem Gewinn der Deutschen Automobil-Berg-Meisterschaft bekam auch er eine extra Belohnung für seine feinen Leistungen. Den goldenen Siegerkranz sicherten sich Thomas Strasser und Mario Minichberger, für den es nach 2011 der zweite Gesamterfolg ist. Sechs erste und vier zweite Plätze in der best-besetzten 2-Liter Klasse brachten ihnen die nötigen Punkte aufs Team-Konto. Im VW Minichberger Scirocco 16V gehörten sie bei sechs Bergrennen zu den Top-Drei des Tourenwagen-Gesamt-Rankings, das Tom Strasser in Wolsfeld gewann.
Zum Abschluss war Romantik angesagt. Tom Strasser bat seine Tanja auf der Bühne unter großem Jubel ums Jawort. Danach scharten sich alle Pokalgewinner des Abends um das Podium, empfingen zu den Rhythmen von „Stand up for the Champions“ stehende Ovationen des begeisterten Publikums. Vorbei war die Meistergala damit allerdings noch lange nicht. Beim Feiern, Fachsimpeln und Gesprächen über dies und das war die KW Bar im Foyer der Anlaufpunkt. Wer es etwas ruhiger wollte, der blieb einfach im Saal, unterhielt sich und betrachtete die Videos. Um Mitternacht trafen sich beide Gruppen bei der Currywurst wieder. Bei deren gemeinsamen Verzehr natürlich auch die NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Saison 2019 ein großes Thema war. Freuen wir uns darauf!