Und wenn der Wetterbericht hält was er zurzeit verspricht, dann dürfen wir uns auf Sonne und angenehme Temperaturen knapp über der 20° Marke einrichten. Aber selbst wenn das Thermometer etwas weniger anzeigen sollte, warm ums Bergrenn-Herz wird es uns auf Fälle werden. Rund 175 Teilnehmer wollen auf der breiten, flüssig-schnellen 1,850 Kilometer Piste ihr Können unter Beweis stellen. 125 davon bewegen Tourenwagen, stolze 109 dieser Autos gehören zu den stark verbesserten Fahrzeugen der Gruppen H, FS und E1. Der KW Berg-Cup und der NSU-Bergpokal steuern 59 attraktive Bergrenner bei, das entspricht gut 47 Prozent des gesamten Tourenwagenfeldes.
Anders als beim KW Berg-Cup Auftakt am Schottenring – bei dem die die Berg-Cup’ler noch mehr oder weniger unter sich waren – treffen sie in Eschdorf auf bärenstarke internationale Konkurrenz. Ganz so, wie es sich für eine FIA-Rennserie eben gehört. Nur die 9 NSU haben in dieser Beziehung Schonzeit, Ähnliches gilt für die 1150er und die 1,4-Liter KW Berg-Cup Abteilungen. Aber bereits unsere 1600er Speerspitzen treffen auf einen harten Prüfstein: Auf den sicher hochmotivierten Luxemburger Local Hero Canio Marchione im ex-Hans-Paulitsch und ex-Sebastian-Reising Minichberger Scirocco. Bei den 2-Litern bereichern unter anderen die schnellen Gaststarter Egidio Pisano im Minichberger Golf STW 16V sowie Martin Bürki aus der Schweiz die Nennliste. Wobei der Letztgenannte auf das KW Berg-Cup Gesamtsiegerauto der letzten 3 Jahre vertraut: Auf den von Dieter Rottenberger übernommenen BMW 318i E36 STW, dessen enormes Potenzial uns Dieter und sein Teampartner Jörg Weidinger bei ihren vielen Einsätzen regelmäßig und äußerst eindrucksvoll bewiesen haben. Sicher wird sich Martin, der in der letzten Zeit auf Fronttrieblern unterwegs war, erst an das Limit des „Neuen“ herantasten müssen. Dabei könnte ihm aber der spezielle Luxemburger Wertungsmodus in die Hände spielen. Der vorsieht, dass von den drei geplanten Rennläufen nur der schnellste zählt. Für unsere Pilotinnen und Piloten sicher eine etwas ungewohnte Variante, mit der sie sich erst anfreunden müssen. In der Klasse bis 3000 Kubik gibt sich Keith Murray mit seinem Audi 80 Quattro Turbo die Ehre, wird im Fight um die Plätze auf dem Klassenpodest kräftigst mitmischen. Mit großer Spannung darf hier auch aufdas Abschneiden des KW Berg-Cup Rookies Alexander Bärtl auf seiner Kadett Limousine gewartet werden, der sich am Schottenring super in Szene setzen konnte.Selbiges könnte durchaus auch Günter Göser gelingen, in dessen C-Kadett Coupé unter der Haube nun ein 16V-Motor mit mehr als 2-Liter Hubraum werkelt. Volles Haus ist ebenfalls bei den Boliden über 3-Liter angesagt, stolze 19 Starter werden hier erwartet. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich unter diesen der Sieger des Eschdorfer Tourenwagen-Rankings befinden. Als Topanwärter auf diesen Erfolg gelten der Schweizer FIA Hill Climb Cup Gewinner von 2015, Ronnie Bratschi im Eggenberger Mitsubishi, und Altmeister Herbert Stolz. Der mit seinem Porsche 935 DP II in 0:54,40 Minuten seit 2004(!) den Tourenwagen Streckenrekord sein Eigen nennt. Läuft der Lancia Delta Integrale von Norbert Handas ohne jegliche Mucken, dann ist der Markt Einersheimer sicher ein Mitfavorit auf das TW-Siegertreppchen. Aus KW Berg-Cup Sicht sind noch Sabine Röck im VW Golf Turbo sowie Norman Struckmann mit seinem Ford Escort Cosworth zu nennen, die uns in Schotten mit ihrem engen Duell prima unterhalten hatten. Vielleicht gibt’s ja im Großherzogtum eine Fortsetzung davon. Wir bitten dringend darum!
Privat-Duell hin oder her, Top-Bergrennsport wird uns am kommenden Wochenende auf jeden Fall geboten werden, die Zutaten dazu sind reichlich vorhanden. Beschert uns Petrus obendrein noch die angekündigten Wetterkonditionen, so wird in Eschdorf 2016 richtig schnell gefahren werden. Also nicht lange schnacken, sondern gleich die Koffer packen! Vergesst dabei bitte die Sonnencreme nicht, die könnte für uns beim zweiten Lauf der 29. Saison des KW Berg-Cups echt wichtig werden. Na denn, auf ein heißes Wochenende! Auf der Piste und auch daneben. Wir hören und sehen uns schon bald im luxemburgischen Eschdorf. Ich freue mich darauf!