Hausen 2024 1Es ist so weit. Lasst uns, noch bevor wir in die Borgloher Schweiz weiterreisen, kurz für eine Bestandsaufnahme in der Rhön verweilen. Die wesentlichen Fakten zum Event haben wir ja bereits in der Vorschau angesprochen. Wie die lange, Fahrer und Material gleichermaßen fordernde 4,2-Kilometer-Piste mit den hohen Volllastanteilen. Oder das mit insgesamt knapp 200 Teilnehmern enorme Starterfeld. In dem vielleicht einer der Gründe für die relativ hohe Anzahl von Vor- und leider auch Unfällen lag. Den Trainingstag (27.07.) erschwerte das Wetter zusätzlich. Im Verlauf des zweiten Durchgangs setzte Regen ein, sonntags blieb es von oben trocken. Trotzdem wurde der Zeitplan auch da aus den zuvor genannten Gründen strapaziert. Was die unangenehme Situation ergab, dass es an beiden Tagen nach dem Ende der zweiten von jeweils drei geplanten Auffahrten kurz vor 17 Uhr fast zu früh zum Feierabend machen, aber auch zu riskant zum Start für einen dritten Lauf war. Für den Übungstag ist noch anzumerken, dass Starkregen vorhergesagt wurde, der auch prompt kam.      

Mit dieser kurzen Beschreibung der äußeren Umstände wollen wir uns nun um das aktive Geschehen auf der Strecke kümmern. Wie immer durch die KW Berg-Cup Brille, also mit von Pf- auf Hubraumklassen umgewerteten Resultaten.  

Für den NSU-Bergpokal können wir uns diese Übung sparen, können die Ergebnisse der luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge 1:1 zur Grundlage nehmen. Ein tolles Feld von elf Teilnehmern war nach Hausen angereist. Jannik Hofmann setzt sich an die Spitze, gibt diese bis zum Rennende nicht mehr ab, gewinnt souverän. Die zweite Position sichert sich Christian Hindmarsh im 1200C Modell. Die dritte Stufe des Siegerpodestes ist die Angelegenheit von NSU-Bergpokal Rückkehrer Lukas Hofmann. Um auf diese steigen zu können, muss er sich der Attacken von Korbinian Gast erwehren. Der 21-Jährige aus dem Allgäu zeigt bei seinem ersten Einsatz einen starken Auftritt, platziert sich lediglich 0,262 Sekunden hinter Lukas Hofmann als Vierter. Entschieden wird dieses Duell in der ersten Auffahrt, in der Lukas um 962 Tausendstel eher im Ziel ist als Korbinian. Dieser dreht im zweiten Heat den Spieß um, minimiert seinen Rückstand um 7 Zehntelsekunden. Da es – wie berichtet – keinen dritten Run gibt, ist die Vergabe der Plätze somit fix. Auf den Klassenrängen fünf bis neun laufen die Top-Fünf der NSU-Klassikwertung ein. Das sind Volker Angelberger, Newcomer Dieter Wolf, Uwe Schindler, Bernd Wallstein und Wolfgang Weigert.

Nehmen wir uns als nächstes die Gruppe A/F/CTC vor, beginnend mit der Klasse bis 1600 Kubikzentimeter, in der wir sechs Starter antreffen. Das Podium heißt zweimal VW und einmal Citroen. Robin Horn fährt seinen C2 auf Rang drei. Knapp vor Helmut Knoblich übrigens, der Vierter wird. Den Pokal des Zweiten darf Scirocco-Gruppe-2-Pilot Ronny Hering in Empfang nehmen. Den Sieg heftet Robert Maslonka im Polo 86C G60 an seine Fahnen. Eine Abteilung höher, in der bis 2 Liter Hubraum, ist Michael Schumacher alleine unterwegs, erzielt im VW Polo G60 ansprechende Zeiten und erhält die Siegertrophäe.

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In der Klasse H/FS/E1 bis 1,4 Liter treten 13 Fahrzeuge an. Leider werden drei davon von Technik-Gremlins heimgesucht. Am VW Golf von Markus Hülsmann machen sie sich über den Antriebsstrang her, er bleibt kurz nach dem Start zum ersten Wertungslauf stehen. Daniel Schuster kommt zwar in Run eins weiter als Markus, vermisst aber plötzlich den Öldruck in seinem VW Schneider Polo, muss zum Rückzug blasen. Nils Abb kommt ebenfalls nicht ungeschoren davon. Dabei hat er einen starken Beginn, setzt in der ersten Auffahrt die drittbeste Zeit, ist mit seinem VW Schneider Polo schnellster 1400er 8-Ventiler. In Heat zwei dann das Debakel. Ohne Vorankündigung kollabiert mitten auf der Weihnachtsmann-Geraden der Motor massiv. Und damit von den Pechvögeln zu den Erfolgreichen. Zum ersten Mal in dieser Saison sitzt Tobias Mayer bei einem Rennen im Cockpit des VW Minichberger Scirocco 16V von Teampartner Armin Ebenhöh. Der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertungssieger von 2022 kommt sofort auf Tempo, setzt in beiden Race-Heats die Klassen-Benchmark. Er gewinnt 2,863 Sekunden vor Thomas Pröschel im VW Schneider Corrado 16V. Dahinter laufen die zwei schnellsten KW 8V-Trophy Piloten auf den Klassenplätzen drei und vier im Ziel ein. Das sind Frank Duscher und Frank Lohmann (beide VW Polo). Rang fünf sichert sich Jörg Davidovic im NSU TT 16V. Das 8-Ventiler Podium komplettiert Stefan Winkler mit seinem Fiat 127 als Dritter. Die 8V-Positionen vier und fünf gehen an Jasmin Markert im VW Schneider Polo und Rookie Florian Wissing mit seinem Simca Rallye 2.

Zwei E1 Autos gegen vier F+ Fahrzeuge. Das ist die Ausgangslage bei den 1600ern. Schnellster E1-Pilot und damit Sieger wird im VW Spiess Golf 2 Sarp Bilen. Ihm folgt auf P2 Tobias Auchter (Opel Corsa A GSi Spiess 16-Ventiler), der 3,661 Sekunden mehr auf seinem Zeitenkonto hat. Spannung beschert der Fight um die Plätze drei bis fünf. Sie liegen nach 8,4 Renn-Kilometern in einem kleinen Fenster von 2,075 Sekunden zusammen. Die Akteure dazu sind in der Reihenfolge der Platzierung Papa Folker und Junior Markus Fink (beide Citroen C2 VTS) sowie Lukas Friedrich mit seinem Ford Fiesta.

21 2-Liter KW Berg-Cup Aktive wollen schnellstmöglich von Hausen hinauf Richtung Hochrhönstraße. Leider können drei davon ihren Plan nicht vollständig umsetzen. Am VW Brügge Scirocco 1 von Philipp Hartkämper spielt die Kraftübertragung nicht wie gewünscht mit. Bei Alex Pleier löst sich die Kupplungsscheibe seines Opel Kadett C Coupés beim dritten Restart zum ersten Wertungslauf in ihre Bestandteile auf. Pech hat auch Youngster Moritz Minichberger. Im ersten Durchgang produziert der Motor seines Honda Civic Type R Aussetzer, zwingt danach zur Aufgabe. Am anderen Ende der Ergebnisliste sind zwei Läufe unter der 2-Minuten-Marke das Rezept zum Erfolg. Claire Schönborn setzt dieses im VW Golf 1 STW perfekt um, legt im zweiten Race-Heat 1:57,888 auf die Bahn, gewinnt mit einem Vorsprung von 3,626 Sekunden. Um Rang zwei wird hart gefochten. Im ersten Run hat diesen Jens Weber (Opel Kadett C 16V) inne. Im frühen Finale zieht dann Marcel Hellberg mit seinem VW Brügge Golf 8-Ventiler mit 1:59,697 noch um 51 Tausendstelsekunden an Jens Weber vorbei, der damit Dritter ist. Position vier sichert sich Werner Weiss im Ford Escort RS 1800, auf der Fünf läuft der Vorarlberger Marco Schöbel (Opel Gerent Kadett C Coupé) ein. Die Top-Ten komplettieren auf den Plätzen sechs bis zehn Marcus Hagmann im Seat Leon Mk3, Thomas Claus (Opel Kadett C Coupé), Markus Goldbach mit seinem Renault Wiebe Mégane Coupé, Thomas Flik (Renault Clio 3 Cup) und Johann Hatezic im Opel Frank Ascona B. Aufmerksame Leser kennen nun auch bereits das KW 8V-Trphy Podest der Abteilung bis 2000 Kubik. Es besteht aus dem Gewinner Marcel Hellberg, flankiert von Marco Schöbel (P2) und Johann Hatezic als Drittem.

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Wir erhöhen nun den Hubraum bis auf 3000 Kubik. Dort haben sich sieben Piloten eingefunden. Im ersten Lauf dezimiert sich diese Zahl leider um Michael Weber, der mit seinem Audi 80 Quattro Turbo von der Fahrbahn abkommt und das Auto dabei leicht beschädigt. Vorne an der Spitze zieht Marcel Gapp einsam seine Kreise, holt sich im BMW M3 E36 den Siegerpokal. Platz zwei geht an Felix Bürker mit seiner Opel Frank Kadett C Limo, Dritter wird Kai Neu im Ford N Sport Focus. Die KW 8V-Trophy Ergebnisliste der 3-Liter sieht Felix Bürker an der Spitze vor Rookie Timo Fritz (Opel Ascona B) und Werner Walser (Opel Kadett C Lim.)  als Drittem.

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Auch über 3-Liter ist das Feld sieben Teilnehmer stark. Nach Race-Heat eins liegen drei Porsche an der Spitze. Das Trio besteht aus Jochen Stoll, Patrick Orth und Florian Hess. In der zweiten Auffahrt gerät Florian Hess nach außen in den Graben, überschlägt sich anschließend spektakulär mehrfach in der angrenzenden Wiese. Wir wünschen dem Piloten eine gute, rasche und vollständige Genesung seiner erlittenen Blessuren. In der Startreihenfolge ist Jochen Stoll der nächste Fahrer nach Florian Hess. Dessen Porsche ist Jochens ex-Auto. Es sind für Jochen während der Berge- und Aufräumarbeiten sicher schwierige Minuten des Wartens bis zum Restart. Diesen wickelt er professionell und nervenstark ab, bestätigt seine Zeit aus dem ersten Durchgang. Das ist der Sieg für ihn vor Patrick Orth und Pascal Ehrmann im Subaru Impreza WRX STi. Die Positionen neben dem Podium holen sich Larissa Röck und Maximilian Gast, beide auf VW Golf Turbo unterwegs.

Bei den E2-Silhouette Rennern behält Marco Farrenkopf mit seinem Silver Car S2 Evo um 1,431 Sekunden die Oberhand über Speedmaster im BMW M3 GT3. Insgesamt schnellstes Auto mit Dach ist der von Sebastian Schmitt pilotierte Opel Vectra DTM V8, der von der Konstruktion her aber ein reinrassiger Rennsport-Prototyp ist. Deshalb dürfen wir am Hauenstein Bernhard Permetinger (BMW Z4 GT3) zum Sieg in der Division 1 gratulieren. Er gewinnt 1,057 Sekunden vor Jochen Stoll und Erwin Buck (VW Spiess Scirocco). Vierter der Tourenwagen Hitliste ist Patrick Orth, Fünfter der Österreicher Pascal Mathis im Lancia Delta Integrale.

Vom Hauenstein geht es flugs weiter nach Osnabrück. Der Rennbericht dazu folgt in Kürze. Danach ist Pause bis zum Gastspiel im schweizerischen Oberhallau (23.-25.08.). In den Rebbergen des Klettgaues wird endgültig der Endspurt der 36. KW Berg-Cup Saison eingeläutet. Rund 60 Berg-Cup’ler werden dabei sein. Danach sind es im NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup nur mehr drei Rennen. Da sollte man doch auf jeden Fall noch so oft wie möglich dabei sein. Ihr wisst ja, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde, die auf Mickhausen folgende Winterpause ist lang! Bitte besucht uns vorher noch so oft wie möglich, wir freuen uns darüber!





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