Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, selbst wenn dies den Bruch von Traditionen bedeutet. Bisher gab es das Berg-Cup Magazin ausschließlich als gedruckte Ausgabe. Einer der Wege der Verteilung erfolgte über die Veranstalter der zum KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal zählenden Rennen. Wie mittlerweile bekannt ist, wird das frühestens ab Ende Juni funktionieren. Garantieren kann dies aktuell aber leider niemand. Damit alle Freunde unserer Jahres-Clubzeitschrift nun nicht über Gebühr lange auf die Lektüre des neuen, von Glas Werbedesign gestalteten und produzierten Berg-Cup Magazins 2020 warten müssen, haben wir uns dazu entschlossen, dieses mit ins virtuelle Berg-Cup Osternest zu legen.
https://www.berg-cup.de/download.html
Mit diesem Schritt wollen wir auch unseren Sponsoren und Inserenten entgegen kommen, möchten damit dafür sorgen, dass sich ihre aktuellen Werbebotschaften möglichst schnell verbreiten. Wer Sammler ist oder das Berg-Cup Magazin 2020 aus irgendeinem anderen Grund gerne schnell in gedruckter Form haben möchte, der kann es über den Berg-Cup Shop beziehen. Ansonsten wird es die Magazine wie gewohnt zusätzlich zu den anderen Verteilwegen auch bei den zur Durchführung kommenden Rennen und auf der Essen Motorshow geben. Berg-Cup Mitglieder oder Unterstützer, die gerne ein größeres Kontingent haben möchten, können sich deshalb jederzeit an die Vorstandschaft wenden.
In diesem Sinne ein frohes Osterfest und viel Spaß beim Studium des Berg-Cup Magazins 2020!
Sie hätte so schön werden können, die KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Saison 2020. Mit reichlich Rennen und starkem Einschreibeergebnis standen die Zeichen auf massig Bergsport mit höchstem Niveau. Auf den dürfen wir uns sicher weiterhin freuen. Die bange Frage lautet nur: Ab wann? Das kann uns zurzeit niemand auf dieser Welt schlüssig beantworten. Also bleibt nur die Suche nach einem Ersatz-Rennfeeling als Ausgleich. Wenn dieses wegen Corona nicht live geboten werden kann, müssen wir es eben mit Worten versuchen.
Dazu reisen wir in die jüngere KW Berg-Cup Geschichte, forschen in unserem Archiv nach Berichten über besondere Rennen zu unserer Meisterschaft. Und als Dreingabe schauen wir auch nach den ersten Ausgaben von Radio Fahrerlager und prüfen, ob es da eventuell noch bisher unveröffentlichtes Material gibt. Zum Einstieg in unsere lockere Reihe gehen wir heute knappe zehn Jahre zurück, rücken das Wochenende vom 11. bis zum 13. Juni 2010 in den Fokus, an dem eine kleine Abordnung von KW Berg-Cup’lern in Italien um Punkte kämpfte. Auslöser dieser Reise in den Süden war die Absage des Rennsteig-Bergrennens. Probleme mit dem Besitzer eines großen Teils der an die Strecke grenzenden Waldungen hatten dazu geführt. Auf der Suche nach einem Ersatzlauf fand Sportleiter Wolfi Glas in Italien offene Arme vor. Egidio Pisano half bei den Gesprächen mit dem Veranstalter, die ruckzuck einen positiven Abschluss fanden. Hier der Original Rennbericht von 2010. Kennt ihr noch alle darin vorkommenden Namen und Fahrer-Auto-Kombinationen?
Viel Spaß beim Lesen und (Wieder-)Entdecken.
Weiterlesen: Die Motoren müssen weiter schweigen. Daher: Lust auf eine Rückblende?
Über das Coronavirus, seine Ausbreitung und die daraus resultierenden Reaktionen wird im Moment in allen Medien ausführlich berichtet. Wie wir alle wissen, ändert sich die aktuelle Situation permanent. Das öffentliche Leben und das Sozialverhalten sind von Covid-19 genauso betroffen wie das sportliche Geschehen in voller Bandbreite vom Amateur- bis zum Spitzen- und Profisport.
Dies schließt natürlich den KW Berg-Cup und den NSU-Bergpokal mit ein. Wie bereits allen aktiven Teilnehmern dieser Meisterschaften per WhatsApp mitgeteilt, wird der für den 24. bis 26. April als Auftaktrennen geplante „17. ADAC Bergpreis Schottenring“ verschoben, ein neuer Termin dafür steht noch nicht fest. Definitiv für 2020 abgesagt ist das „European Hill Race“ (1. bis 3. Mai) im luxemburgischen Eschdorf. Der Counter auf unserer Homepage weist nun auf den 15. bis 17. Mai hin. Doch auch hinter diesem Termin steht aktuell ein Fragezeichen, wie uns Gerald Glinzner, der Orga-Chef des Bergrennens „St. Urban – Simonshöhe“, vor kurzem berichtete: „Die schon erteilte behördliche Genehmigung ist bis zur Klärung der weiteren Entwicklung wieder zurückgezogen worden. Eine Absage haben wir noch nicht fest beschlossen. Mit einer endgültigen Entscheidung über Durchführung oder Absage wollen wir auf jeden Fall bis zum 31. März warten.“ Auch in Wolsfeld wird überlegt was an Pfingsten zu tun ist. Orga-Leiter Christoph Schackmann bezieht die Vereinsgemeinschaft des Startortes mit in die Beschlussfassung ein, die nach seinen Worten im Laufe der nächsten Woche getroffen wird. Sascha Herz vom Iberg ist der jetzige Zeitpunkt viel zu früh für eine endgültige Entscheidung. „Wir warten ab! Wir lassen die Vorarbeiten weiter laufen, sprechen natürlich mit Sponsoren und Partnern. Sollte es gravierende Hinderungsgründe geben, so ist spätestens vier Wochen vor dem Rennen ja immer noch ausreichend Zeit den Stecker zu ziehen.“
Orientiert man sich an den weltweit bedeutendsten Serien im Motorsport wie Formel 1 und World Rally Championship, so erscheint eine Wiederaufnahme des regulären Sportbetriebes so etwa anfangs Juni realistisch zu sein. Eine Prognose darüber ist aber dem berühmten Blick in die Kristallkugel nicht unähnlich. Die Corona-Krise kann durchaus schneller vorüber gehen, kann aber auch länger anhalten – niemand ist in der Lage dies exakt vorauszusagen, auch nicht die entsprechenden Experten. Also heißt es, sich in Geduld zu üben und die Entwicklung intensiv zu verfolgen. Soweit wir können, sollten wir aber unseren eigenen, persönlichen Beitrag zur Überwindung von Covid-19 leisten, sollten auf uns selbst und unsere Mitmenschen achten, sollten uns unserer Verantwortung bewusst sein und unnötige Risiken vermeiden. Sobald es neue, definitive Fakten und Entscheidungen gibt werden wir darüber sofort berichten und informieren.
Leider stehen im Moment aus bekanntem Grund alle Startampeln auf Rot. Wie lange das so bleiben wird ist im Moment völlig unklar. Aktuelle Berichte sind deshalb zurzeit nicht lieferbar. Den Racern bleibt daher als Zeitvertreib nur weiteres Verbessern und Pflegen der Renngeräte sowie der eigenen Fitness. Am Lenkrad austoben geht jetzt nur virtuell. Unser Sponsor RaceRoom hat dazu (siehe letzten Beitrag) ein echt tolles Angebot unterbreitet. Was wir seitens KW Berg-Cup zur Überbrückung der rennlosen Zeit beisteuern können ist Lektüre. Deshalb hier der schon lange fällige Rückblick auf die Erfolgreichen der Saison 2019 in der Klasse bis 3000 Kubikzentimeter.
Die Rückblende auf eine Hubraumabteilung also, die es im DMSB-Bereich und im KW Berg-Cup erst seit 2014 gibt. Zeitgleich mit ihrer Einführung erfolgte auch die gemeinsame Wertung der Fahrzeuggruppen H/FS/R4/R5/CTC/CGT und E1, die zuvor in Gruppe H sowie in die zusammengefassten Gruppen FS/E1-Berg/E1-FIA und E2-SH aufgesplittet waren. Diese Zusammenlegung war auch ein Schritt zur Reduzierung der Klassenvielfalt sowie des damit verbundenen Preisgeldes bei den einzelnen Veranstaltungen. Waren im Jahr eins der 3-Liter deren Teilnehmer noch sehr überschaubar, so hat sich das echt flott geändert. Bei manchen Rennen ist die Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter in Sachen Starter heute nach den 2-Litern die zweitstärkste Klasse, konkurriert in dieser Beziehung mit den früheren H-1300ern, die ab 2014 zwecks besserer internationaler Vergleichbarkeit zur 1,4-Liter-Klasse mutierten. Diese Entwicklung hat den 3-Liter-Piloten in Meisterschaften und Serien neue Chancen eröffnet. So war zum Beispiel der Allgäuer Günter Göser im Opel Kadett C Coupé Böhm 16V 2018 Deutscher Automobil Berg-Vizemeister sowie im KW Berg-Cup Dritter der Gesamtwertung. 2019 gelang in dieser gleich drei 3-Liter-Jungs der Sprung unter die Top-Ten.
Weiterlesen: Die Erfolgreichen der KW Berg-Cup Saison 2019 – Teil 8
So lautete jedenfalls der Tenor der 87 am 1. März nach Bad Mergentheim-Edelfingen angereisten Mitglieder des Berg-Cup e.V., die ihre Meinung zu wichtigen Themen wie Arbeit der Vorstandschaft, Informationsfluss und Verwendung der Mitgliedsbeiträge erstmals nicht nur per Wortmeldung verbal, sondern mittels Fragebogen zusätzlich schriftlich anonym äußern konnten. Spalten für Verbesserungsvorschläge sowie des Äußerns von Interesse an einer Mitarbeit in der Vorstandschaft waren ebenfalls ein Bestandteil dieser Erhebung.
Dass diese überwältigend positiv ausfiel begründete sich sicher nicht zuletzt in der äußerst transparenten Art und Weise, mit der Präsident Uli Kohl und Schatzmeister Thomas Stelberg ihre Berichte über das abgelaufene Sport- und Vereinsjahr 2019 inklusive der Vorausschau auf 2020 und die weitere Zukunft gestalteten. Unter dem Motto „Zahlen, Daten, Fakten“ untermauerten sie ihre Worte mit projizierten Bildern, was super ankam. Obwohl Uli Kohl seine Rückschau auf das Wesentliche wie den sportlichen Verlauf, Einschreibergebnis, Fahrerinfo-Veranstaltungen, Siegerehrung, Essen Motorshow, Arbeit der Vorstandschaft, Sponsorensituation, Medienauftritte, Berg-Cup Magazin und Mitgliederentwicklung beschränkte und sich auch bei der Vorausschau auf die Gestaltung und Rahmenbedingungen der drei Rennserien KW Berg-Cup als Internationale Serie (IS), KW Berg-Cup National und NSU-Bergpokal im KW Berg-Cup kurz fasste, dauerte sein Vortrag insgesamt über zwei Stunden.
Weiterlesen: Super informativ: Die Mitgliederversammlung des Berg-Cup e.V.
#flattenthecurve, #stopthespread and #racefromhome:
Exklusiver Content von RaceRoom Racing Experience kostenlos erhältlich
Um die rasche Verbreitung der Viruserkrankung Sars-CoV-2 zu verlangsamen, ordnen immer mehr Länder eine Ausgangssperre an und das öffentliche Leben steht still. Ziel des Ganzen, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystem gewährleisten zu können. Durch die COVID-19-Pandemie legt auch die Motorsportsaison eine Vollbremsung hin. Um den gesellschaftlichen Lockdown für SimRacer und Motorsportler ein wenig erträglicher zu gestalten, können für kurze Zeit alle digitalen Inhalte– alle Strecken und lizensierten Rennwagen – von RaceRoom Racing Experience kostenlos genutzt werden. Die gesamten RaceRoom Racing Experience Inhalte sind direkt über die PC-Online-Plattform STEAM erhältlich. Zusätzlich veranstaltet RaceRoom am 21. März 2020 mit aktiven Rennfahrern aus nationalen und internationalen Tourenwagenserien wie der BTCC (British Touring Car Championship), ADAC GT Masters, ADAC GT4 Germany, TCR Asia, WTCR der Nordschleifen Langstreckenmeisterschaft (ehemals VLN) sowie ausgewählten SimRacing-Influencern ein Sprint- und Langstreckenrennen auf der virtuellen Nürburgring Nordschleife. Das gesamte Rennen wird dabei über den RaceRoom-YouTube-Kanal gestreamt. Aktuell umfasst das Starterfeld 27 Nennungen und mit dabei sind die Rennfahrer Dan Cammish, Yann Ehrlacher, Mikel Azcona, Matteo Cairoli, Max Hackländer, Luke Wankmüller, Luci Trefz, Marius Zug, Tim Heinemann und weitere aktive Motorsportakteure, die jeder von zu Hause aus gegeneinander online fahren. Weitere Informationen unter www.raceroom.de
Durch die COVID-19-Pandemie ist auch in der Motorsportwelt nichts mehr so, wie es einmal war. Zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt und verschoben. Dank der Möglichkeit von eRacing-Angeboten wie RaceRoom Racing Experience verlagern sich immer mehr Meisterschaften und Rennen in die virtuelle Welt. Bereits heute veranstaltet RaceRoom beispielsweise die ADAC GT Masters eSports Championship und weitere SimRacing-Championships. „Auch wir bei RaceRoom sind unserer Verantwortung bewusst und wo möglich arbeiten wir vom Home Office aus“, so Holger Stangl Head of Events & Esports. „Damit der gesellschaftliche Lockdown für Motorsportfans etwas erträglicher wird, stellen wir für einen kleinen Zeitraum all unsere digitalen Inhalte kostenlos zur Verfügung.“ Darunter fallen alle Strecken und alle Rennwagen, die es bei RaceRoom Racing Experience gibt inklusive den Motorsportvollpreistiteln ADAC GT Masters, DTM Experience, WTCC und weitere. Noch bis einschließlich 25. März 2020 können die Inhalte kostenlos heruntergeladen werden.
Gemeinsam mit aktiven Motorsportlern und ausgewählten SimRacing-Influencern veranstaltet RaceRoom am 21. März 2020 ein Sprint- und Langstreckenrennen auf der Nürburgring Nordschleife. „Aktuell umfasst das Starterfeld 27 Nennungen. Gemeldet haben sich unter anderem der französische WTCR-Rennfahrer Yann Ehrlacher vom Team Cyan Performance Lynk & Co., der Spanier Mikel Azcona vom WTCR-Team PWR Racing und auch viele ADAC GT4 Germany Fahrer“, so Holger Stangl weiter. Auch SimRacing-Influencer wie „JimmyBroadbent“, „Heikki360ES“ und „Dave Gaming“ werden bei dem RaceRoom-Rennen am Samstag im Grid sein. Gefahren wird mit den von RaceRoom Racing Experience lizenzierten GT3-Rennwagen von den Fahrzeugherstellern Audi, Bentley, BMW, Chevrolet, Ford, McLaren, Mercedes, Nissan und Porsche. Der Startschuss ist am 21. März 2020 um 14:20 Uhr. Auf dem YouTube-Kanal von RaceRoom wird das Rennen in Englisch und Deutsch von Streckensprechern kommentiert und gestreamt.
Nach langer Pause melden wir uns heute mit dem nächsten Teil der Story über die Erfolgreichen der KW Berg-Cup Saison 2019 zurück. Das tun wir mit einem echten Filetstück – mit der Klasse bis 2000 Kubik der nach Gruppe H, FS und E1 Regeln vorbereiteten Bergboliden, mit der zahlenmäßig absolut stärksten Abteilung der 32. KW Berg-Cup Saison. Eingeschrieben hatten sich hier 44 Teilnehmer auf 37 Autos. Unter diesen ist der 8-Ventiler-Anteil mit 15 Fahrzeugen hoch, liegt sogar über der Marke von 40 Prozent. Die schnellsten Vertreter dieser Spezies tauchen häufig in den Klassenergebnissen weit vorne auf. Zum Auftakt auf dem bekannten Teilstück des Schottenrings belegen Christian Auer im BMW 2002, Marcel Hellberg (VW Brügge Golf) und Opel-Frank-B-Ascona-Pilot Roland Christall in der genannten Reihenfolge die Ränge vier bis sechs. Nach dem Glasbachrennen führen Norbert Wimmer / Christian Auer die Gesamtliste vor Johann Hatezic / Roland Christall an. Als am Saisonende ein Schlussstrich unter die einzelnen Rennresultate gezogen wird befinden sich vier 8V’ler unter den Top-Ten.
Das beginnt mit dem Zehnten. Mit Alexander Pleier, der mit seinem 8-Ventiler Opel Kadett C Coupé viermal zu den besten Zehn der 2-Liter-Klasse zählt. Einen Platz vor ihm, auf der Neun, reiht sich Titelverteidiger Thomas Strasser ein. Dieser glänzt mit exzellenten Zeiten und Ergebnissen, holt aus lediglich sieben Teilnahmen nicht nur fünf Klassensiege, sondern gehört mit seinem VW Minichberger Scirocco 1 16V ebenfalls fünfmal zu den fünf schnellsten Tourenwagen eines Rennens. Die Saison 2019 hat der Tiroler zum Durchatmen verwendet, hat sie der Familie und seinem Kfz-Technikbetrieb gewidmet. 2018 war das Jahr des festen Berg-Einstiegs von Andre Scheer, in dem er auf Anhieb die Division II des KW Berg-Cups National gewann. 2019 betrat er das Parkett der Internationalen Serie, sicherte sich im BMW 320iS E30 fünfmal eine Position unter den besten Zehn, setzte sein Highlight am Glasbach als Fünfter, fuhr in der Jahresendwertung auf Rang acht. Platz sieben hat sich schlussendlich das Team mit der Kultstartnummer 333 gesichert. Johann Hatezic und Roland Christall brachten den Opel Ascona B mit dem Frank 8-Ventil-Motor zwölfmal an den Start, verbuchten im Laufe der Saison sieben Top-Ten-Positionen, beim Glasbachrennen durfte sich Roland Christall über Klassenrang vier freuen. Mit seinem Ford Escort RS 1800 BDA zeigte Werner Weiß tolle Leistungen, beendete seine zwölf Einsätze mit Ausnahme des technisch bedingten Ausfalls in Oberhallau und des zwölften Rangs im Superstarterfeld von St. Agatha beständig unter den schnellsten Zehn. Beim Auftakt in Schotten sprintete er als Dritter mit auf das Klassenpodium, in Eschdorf sicherte er sich Platz vier. Und ohne das Handicap, die letzten drei Rennen mit einem schwächeren Reservemotor in Angriff nehmen zu müssen, hätte es für Werner Weiß durchaus auch noch weiter nach vorne gehen können. Denn auf Jahresendrang sechs trennen ihn nur winzige 0,57 Zähler von den Fünftplatzierten. Die haben 738,64 Punkte auf ihrem Konto und waren im 8-Ventiler VW Brügge Golf bei elf Rennen dabei, schoben sich damit fünfmal unter die Top-Ten. Youngster Marcel Hellberg spielte neben seinem Speed am Glasbach auch das wechselnde Wetter in die Hände. Seinen dortigen Auftritt beendete er als Zweiter. Zehn Rennen, alle unter den besten Zehn der 2-Liter-Abteilung beendet. Das ist die stolze Bilanz von Ralph Paulick, der mit seinem VW Golf 1 Minichberger 16V drei Podestplätze erzielte. Als jeweils Dritter in Eschdorf sowie Wolsfeld und als starker Zweiter beim Saisonauftakt in Schotten.
Auf dem Jahressiegerpodium stehen zwei Teams und ein Einzelkämpfer. Rang drei ist die Angelegenheit der Oberbayern Norbert Wimmer und Christian Auer. Ähnlich wie Werner Weiß müssen auch sie mehrere Veranstaltungen mit einem Ersatzmotor in Angriff nehmen. „Der hat rund 20 bis 25 PS weniger als unser bestes Triebwerk“ erklärt Norbert Wimmer im Rahmen der Fahrerpräsentation in St. Anton an der Jeßnitz. Das hält die beiden aber nicht davon ab bei allen zwölf Teilnahmen mit ihrem 8-Ventiler BMW 2002 unter die besten Zehn zu sprinten. Dreimal kommen sie auf Rang vier ins Ziel, beim Glasbachrennen und in Eichenbühl kreuzen sie die Ziellinie als Dritte.
Auch auf Platz zwei der Endergebnisliste finden wir einen BMW. Das ist der E30 Gerent 320iS von Patrick Orth. Der Eifelaner startete mit einem Sieg in die neue Saison, die ihn an elf KW Berg-Cup Stationen führte. Obwohl der Kfz-Mechatroniker mit dem Handling und dem Fahrwerks-Setup seines Autos Probleme hatte, sicherte er sich insgesamt sechs Stockerlplätze und war auch in Oberhallau die Nummer eins seiner Klasse. Bei vier Rennen zählte er zu den schnellsten fünf Piloten mit einem Auto der Division 1. Zusammen mit weiteren Spitzenresultaten brachte ihm dies den Gewinn des DMSB-Automobil-Berg-Cups der Tourenwagen ein. Diesen Top-Erfolg konnten weder eine defekte Kupplungshydraulik am Glasbach noch ein störrischer Nockenwellensensor beim Saisonfinale in Mickhausen vereiteln.
Der KW Berg-Cup 2-Liter-Klassensieg 2019 ging an die Brüder André und Björn Wiebe. Es war nach ihren Erfolgen im Renault Williams Wiebe Laguna 2016 und 2017 ihr erster Triumph im Renault Clio BTCC und somit ihr insgesamt dritter. Den neuen Clio hatten sie 2018 zwei Testeinsätzen unterzogen und dabei einen fünften und einen vierten Platz erreicht. An diese positiven Resultate konnten sie allerdings 2019 nicht sofort anknüpfen. Am Schottenring plagten sie im Training und auch zum Rennbeginn heftige Aussetzer des 310-PS-Motors, obendrein bauten die Reifen keinen Grip auf. Das letztgenannte Übel war auch in Eschdorf noch an Bord. Den Trip nach St. Anton ließen sie aus, in Wolsfeld gelang Björn dann als Klassensieger und Drittem im Ranking der Tourenwagen das Einbiegen in die Erfolgsspur. Am Glasbach gab es einen kleinen Rückschlag, als Björn dort in der Wetterlotterie kein Glückslos zog und Sechster wurde. Aber danach lief es absolut rund, eine makellose Serie schloss sich an. Björn gewann am Iberg und in Homburg, André holte zweite Ränge am Hauenstein, in Osnabrück und Oberhallau, siegte in Eichenbühl. Für die zwei finalen Rennen übernahm der 32-jährige Björn wieder das Cockpit von seinem drei Jahre jüngeren Bruder André, sicherte mit zweiten Plätzen in St. Agatha und Mickhausen den Jahreserfolg souverän ab. Welche Dynamik und wie viel Speed in ihnen und ihrem Paket steckt, das unterstreichen ihre fünf Podestplätze im Gesamt der Tourenwagen deutlich.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Einmal mehr zeigten die Akteure der Hubraumklasse bis 2000 Kubikzentimeter feinsten Bergrennsport, unterhielten das Publikum mit Action und Spannung, erzeugten Gänsehaut-Feeling. Das wollen und werden wir sicher auch 2020 in der dann 33. KW Berg-Cup Saison erleben dürfen. Darauf freuen wir uns schon jetzt.