Iberg 2022 HandaErste Basisinformationen waren ja schon dem Kurzreport über das „25. Int. ADAC Ibergrennen“ zu entnehmen. Deshalb können wir jetzt gleich hier und sofort in die einzelnen Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung und in den NSU-Bergpokal blicken. Wie immer wollen wir dies in der Startabfolge des Wettbewerbs vornehmen.

Zuerst wird die 1600er-Abteilung der Gruppen A/F/CTC aufgerufen. Das Studium der Trainingszeiten ergibt nichts wirklich Überraschendes. Robert Maslonka setzt im VW Polo G60 in 1:10,479 die Bestmarke. 1,561 Sekunden mehr benötigt Markus Fink mit seinem Citroen C2 VTS für die 2,050 Kilometer bis ins Ziel. Ihm folgt dichtauf, nur um 84 Tausendstel zurück, Ralf Fladung im Peugeot 207 Sport. Beim zweiten Hinsehen fällt auf, dass Robert Maslonka in der vierten Übungsauffahrt knapp zwei Sekunden auf seine schnellste Zeit eingebüßt hat. Powerverlust ist der Grund. Und dieser geht auf ein sich auflösendes G-Lader Innenleben zurück. Ein zweiter Scrollverdichter ist in Roberts Vorrat, das Wechseln keine große Aktion. Die entscheidende Frage aber ist die nach dem Verbleib der Überreste des defekt gegangenen Teils, wie weit sind diese in den Motor gelangt, welchen Schaden können sie dort anrichten? Es ist wie die Frage nach Sein oder Nichtsein. Frei auf den Rennsport übertragen bedeutet es: Überlebt der Motor oder überlebt er es nicht? Man beschließt, der Sache seriös auf den Grund zu gehen. Also Zylinderkopf runter, Einlasskrümmer weg, alle Ladeluft führenden Teile raus, sämtliche Komponenten spülen, reinigen sowie von Spänen und Rückständen penibel genau befreien. Dann alles wieder zusammenfügen. Und auch das natürlich penibel. Die Operation dauert bis 04:30 Uhr am Sonntagmorgen. Gespannt wird Race-Heat eins entgegen gefiebert. Nach diesem ist Robert Maslonka als Letzter seiner Klasse auf Platz neun gelistet, mit einem Rückstand von 9,486 Sekunden auf Leader Markus Fink. An diesem klebt Ralf Fladung förmlich dran, liegt nur 0,524 Sekunden zurück. Auch der Dritte, Jürgen Fechter im Ford Fiesta, hält Anschluss, hat lediglich 0,937 Sekunden mehr auf dem Zeitenkonto als der aktuell Zweitplatzierte. Doch was ist mit Robert Maslonka passiert? Fahrfehler hatte er keinen eingebaut, aber die gewohnte Power war nicht abrufbar. Es wird fieberhaft gesucht und gefunden. Am Ende der Express-Reparatur wurde am G-Lader der Ausgangsflansch nicht korrekt montiert, der dortige O-Ring konnte seine Aufgabe nicht erfüllen, entlässt einen Teil des so eminent wichtigen Ladedrucks wirkungslos ins Freie. Mit Klassenbestzeit im jetzt wieder tadellos funktionierenden Polo fährt Robert Maslonka auf Position sechs vor. An der Spitze hat sich derweil nichts verändert, nur die Abstände haben sich grob gerechnet verdoppelt. Auch in der dritten Auffahrt ist Robert Maslonka der Beste seiner Klasse, er verbessert sich auf Rang vier. Zum Dritten, zu Jürgen Fechter, fehlen ihm insgesamt noch 2,636 Sekunden. Im Finale greift Robert Maslonka noch einmal motiviert an, sichert sich in 1:09,905 die F-1600-Topzeit des Wochenendes. Mit dieser Leistung hievt er sich noch an Jürgen Fechter vorbei auf Platz drei. Hinter Jürgen Fechter belegt Lukas Friedrich in einem weiteren Ford Fiesta Position fünf. Ganz vorne gibt es nichts Neues: Markus Fink gewinnt 1,476 Sekunden vor Ralf Fladung.

 

Extrem spannend präsentieren sich die 2-Liter. Kai Neu ist zum Trainingsauftakt gewohnt flott unterwegs. In der dritten Auffahrt schafft er es nicht bis ganz nach oben. „Gaszug defekt“ lautet die erste Diagnose, die sich aber als nicht korrekt erweist. Denn defekt ist das Drosselklappenteil seines Ford Focus. Da er keines dabei hat setzt er sich kurz entschlossen ins Auto, spult satte 400 Kilometer ins heimische Homburg ab. Rückfahrt, Einbau – schon funktioniert wieder alles. Auch mit nur zwei Läufen hat er sich die zweitbeste Übungszeit gesichert. Hinter Markus Goldbach mit seinem Renault Wiebe Mégane Coupé und vor Martin Kraus im VW Polo G60. Der Beschaffungstrip hat auf Kai Neu anscheinend eine erfrischende Wirkung gehabt, denn er führt nach Race-Heat eins 0,112 Sekunden vor Markus Goldbach, Dritter ist Michael Schumacher mit seinem VW Polo G60. Doch Markus Goldbach findet an der Rollenverteilung keinen Gefallen, bleibt im Angriffs-Modus. Prompt liegt er eine Auffahrt später 0,346 Sekunden vorne. Nerven aus Stahl sind jetzt gefragt. Kai Neu gibt alles, minimiert in Run drei den Rückstand bis auf 240 Tausendstel. Beide Sieganwärter gehen jetzt bis ans absolute Limit, fahren im Finale fast identische Zeiten. Die von Markus Goldbach ist 35 Tausendstel besser, er holt sich 0,275 Sekunden vor Kai Neu den größten Klassenpokal. Dritter ist Streckenneuling Michael Schumacher, der Rookie aus der Nähe von Schwäbisch Hall liegt final lediglich 3,652 Sekunden hinter dem Sieger. Platz vier geht an Martin Kraus, Fünfter wird im BMW 318ti Daniel Habicht.

Ganz anders gestaltet sich der Wettbewerb bei den Gruppe-F-Boliden mit mehr als 2000 Kubik. Im Mitsubishi Lancer Evo X enteilt Lars Bröker in jeder Auffahrt seinen Hubraumkollegen deutlich, zeigt echt eindrucksvolle Starts. „Rund 400 PS Leistung“ hat der Deutsche Slalommeister von 2016 vor einiger Zeit angegeben. Anders als zum Beispiel im Rallyesport darf der Motor frei atmen, braucht keinen Luftbegrenzer. Vielleicht ist es an der Zeit, an die 400 einfach ein Plus x anzuhängen. Dennoch: Mit Allrad und Turbopower alleine fährt man mit einer 1.430 Kilo schweren Fuhre keine 1:02,548. Da gehört schon ein großes Herz und fahrerisches Können dazu. Münzt man den Erfolg von Lars Bröker auf ein Fußballergebnis um, so gewinnt er mit Bestzeit in jeder Auffahrt souverän 8:0. Dahinter ist es kuscheliger, die Abstände kleiner. Am Ende das Samstags lautet das Übungsranking von Position zwei bis fünf Roland Herget (Mitsubishi Lancer Evo), Christian Fouquet im Subaru WRX STi, Hans-Joachim Brett (BMW Z4 M Coupé) und Albert Vogt mit seinem Subaru WRX STi. Im Rennen selbst werden lediglich die Positionen vier und fünf getauscht. Die Konstellation Roland Herget, Albert Vogt, Christian Fouquet und Hans-Joachim Brett ist vom ersten bis zum letzten Race-Heat stabil.

Die ganz große Frage im NSU-Bergpokal lautet: Wo wird sich Jannik Hofmann, der schon in Schotten durch eine sehr gute Trainingsleistung in den Fokus rückte, hier am Iberg einpendeln? Nehmen wir die Liste des Samstags zur Hand. Nach der ihm als Warm-up dienenden ersten Übungsauffahrt wird der 20-jährige Rookie beständig schneller. Am Ende ist es die zweite NSU-Zeit. 1,029 Sekunden hinter Jörg Höber und deren 2,616 vor Christoph Schwarz. Im ersten Race-Heat zieht die imaginäre erste Startreihe des NSU-Bergpokals das Tempo nochmals an. Jörg Höber ist um 271 Tausendstel flotter unterwegs, Jannik Hofmann um 0,947 Sekunden. Damit ist Jannik Hofmann bis auf 353 Tausendstel an Jörg Höber dran. Run zwei bewältigt Jannik Hofmann mit 1:11,787, das ist die NSU-Benchmark des Iberg-Wochenendes. Jörg Höber seinerseits bleibt 338 Tausendstel über 1:12. In der Laufaddition ist der Youngster um 0,198 Sekunden an Jörg Höber vorbeigeschlüpft. Schwuppdiwupp ist die nächste Frage da: Wie geht das Duell weiter, bleiben beide darin Verstrickten fehlerfrei? Der Rookie startet motiviert und gut, der Erfahrene ebenso. Die Zeiten rutschen etwas ab, das ist der Trend der dritten Auffahrt. Allerdings verliert Jörg Höber mehr als Jannik Hofmann. Das ist möglicherweise der Technik geschuldet, denn im Motor des Höber-TT gibt es klopfende Geräusche, die nicht sein sollten. Um keine Ausweitung des sich eventuell anbahnenden Schadens zu riskieren, meldet sich Jörg Höber vom Wettbewerb ab. Damit macht er die Tür für Jannik Hofmann zum ersten Sieg im ersten vollständigen Bergrennen ganz weit auf. Geschickt und clever geht der Youngster mit der neu entstandenen Situation um, nimmt ein klein wenig Gas raus, gewinnt final 12,617 Sekunden vor Christoph Schwarz und Thomas Krystofiak, dem im 1200C-Modell nach vier Läufen 4,142 Sekunden auf Platz zwei fehlen. Auf den Klassenplätzen vier bis sechs laufen in der Reihung Mike Vogel, Wolfgang Weigert und Bernd Wallstein die Top-Drei der NSU-Bergpokal Klassik-Wertung ein.

Iberg 2022 Hofmann

Die 1150er legen durchgängig Wert auf Ordnung, zumindest auf den ersten vier Plätzen. Auf diesen sind zwei Schneider Audi 50 in der ersten und ein Fiat 128 Coupé sowie ein Fiat 128 Rally in der zweiten Startreihe zu finden. Die Namen der Piloten dazu lauten in der Reihung des Klassements Tobi Stegmann, Bernd Deutsch, Marco und Rolf Rauch. Während Tobi Stegmann mit 9,630 Sekunden Vorsprung klar gewinnt, liegen die Positionen zwei bis vier in einem variablen Zeitfenster, das sich von Lauf eins bis zum Finale von 1,251 auf 4,312 Sekunden vergrößert. Pech hat erneut Rookie Aron Gerisch. Er kommt mit seinem Audi 50 im ersten Race-Heat nicht im Ziel an, kann aber dann zumindest bei den drei restlichen Auffahrten dabei sein. Alle bisher genannten Autos haben 8-Ventil-Motoren verbaut. Da aber nur Bernd Deutsch in die 1150er KW 8V-Trophy Wertung eingeschrieben ist, bekommt er deren Siegertrophäe.

13 1,4-Liter-Autos nehmen das Training auf, elf das Rennen. Franz Weißdorn gelingt im VW Scirocco 16-Ventiler die schnellste Übungsauffahrt. Tobi Mayer braucht 34 Tausendstel mehr. Jürgen Schneider (VW Schneider Polo 16V) ist auf Trainingsrang drei 0,246 Sekunden hinter der Bestmarke, Thomas Pröschel im VW Schneider Corrado 16V deren 0,524. Markus Hülsmann holt sich im VW Golf 16V Rang fünf, dreht sich aber in der dritten Sitzung von der Strecke und kann danach nicht mehr weitermachen. Daher reden wir jetzt noch schnell über den Sechsten. Das ist im 8-Ventiler VW Polo 86C Frank Lohmann. Der Rennauftakt ordnet die Spitze neu. Tobi Mayer ist jetzt im VW Minichberger Scirocco 16V der Leader. Der Youngster hat Mister Berg-Cup, Franz Weißdorn, gleich mal 0,496 Sekunden abgeknöpft. Thomas Pröschel zieht auf die Drei nach vorne, schiebt seinen eigenen Motorenbauer Jürgen Schneider auf Platz vier zurück. Auf Rang fünf hat sich Frank Lohmann eingerichtet. Run zwei ändert nichts an den Positionen, aber die Abstände vergrößern sich. In Race-Heat drei bremst die Defekthexe Franz Weißdorn massiv ein. Sie sabotiert das Paddle-Shift-System seines Scirocco, lässt nur mehr den sechsten Gang zu. Das bedeutet für Franz Weißdorn zunächst den Rücksturz auf Rang sechs und danach den technischen K. o. Die Herrschaften Thomas Pröschel, Jürgen Schneider und Frank Lohmann klettern in der Ergebnisliste je eine Stufe nach oben, neuer Fünfter ist jetzt Nico Müller im VW Schneider Polo 16V. Das Finale ändert nichts mehr an den Positionen eins bis fünf. Mit konstant starken 1:07er Zeiten gewinnt Frank Lohmann die 1400er KW 8V-Trophy, am Ende fehlen ihm nach vier Läufen nur 1,230 Sekunden zu einem Podiumsplatz. Auf Klassenrang sechs sichert sich Simon Markert Rang zwei der roten Startnummern.  

Iberg 2022 Lohmann

Der Wettbewerb der 1,6-Liter-Abteilung steht ganz im Zeichen von Andy Heindrichs, dessen Opel Wiebe Corsa 16V RR am Iberg bestens funktioniert. In 1:03,131 setzt der 27-Jährige die Übungsbestmarke, 1,343 Sekunden vor Sarp Bilen (VW Spiess Golf II 16V), an dem Valentin Schneider im TSM Golf 16V mit einem Rückstand von 0,339 Sekunden relativ dicht dran ist. Beim Rennauftakt zischt Andy Heindrichs in Führung, verteidigt diese mit zwei hohen 1:02er und zwei 1:03er Zeiten bis ins Ziel. Nach Race-Heat eins ist Valentin Schneider Zweiter, ganze 204 Tausendstel vor Sarp Bilen. Auf der Vier folgt, weitere 0,681 Sekunden zurück, Wolfgang Glas (VW Minichberger Golf 1 16V) vor Tobias Küpper (VW Golf 1). In der zweiten Auffahrt überspannt Sarp Bilen den Bogen etwas, legt eine ungewollte Pirouette ein. Der Vorfall bringt zwar gute Unterhaltungswert-Noten, kostet ihn aber rund zwei Minuten und drei Plätze, immerhin kann er mit unbeschädigtem Auto weiter machen. Im finalen vierten Run ist er schon wieder derart motiviert unterwegs, dass er mit 1:03,631 hinter Sieger Andy Heindrichs die zweitbeste Zeit fährt. Trotzdem bleibt es für Sarp Bilen bei Rang sechs. Auf den Positionen zwischen ihm und Andy Heindrichs hat sich nichts mehr verändert. Valentin Schneider sichert sich Platz zwei, Dritter ist Wolfi Glas. Es folgen Tobias Küpper und Citroen-Saxo-Pilot Stefano D’Acri.

Iberg 2022 Heindrichs

Wenn wir die 2-Liter Top-Ten betrachten, so finden wir dort die größten Änderungen zwischen Training und Rennen. Allerdings erst ab Platz zwei, denn die Führungsrolle beansprucht von Trainingsauftakt bis Rennende Erwin Buck mit seinem VW Spiess Scirocco 16V für sich. Schon ab der Übungsauffahrt zwei ist er konstant mit 1:01er-Zeiten unterwegs. Die schnellste davon erzielt er im Finale mit 1:01,097, was einem Durchschnitt von 120,79 km/h entspricht. Lars Heisel im Opel Böhm Kadett 16V und Werner Weiß mit seinem Ford Escort RS 1800 sind seine nächsten Verfolger, hinter denen sich Norbert Wimmer im BMW 2002 8-Ventiler und Ralph Paulick (VW Golf 1 Minichberger 16V) einordnen. Werner Weiß und Norbert Wimmer trennen nur fünf Hundertstelsekunden. Und zu Ralph Paulick wäre noch anzumerken, dass dieser erst ab dem dritten Run dabei ist, weil er zuvor im Fahrerlager noch Schaltprobleme ausmerzen musste. Für ihn kommt das Angebot des freien 30-Minuten-Trainings goldrichtig, er kann damit seine Streckenkenntnisse nochmals aufpolieren. Der Rennauftakt wartet mit Überraschungen auf, die Positionswechsel zur Folge haben. Lars Heisel kommt nicht im Ziel an. Ein Kabel im Strang der Einspritzdüsen löst einen Kurzschluss aus, die Sicherung verweigert prompt weitere Stromlieferungen, schon steht der Kadett und Lars ist aus dem Rennen. Seine zweite Position übernimmt Ralph Paulick, verteidigt sie bis zur letzten Zieldurchfahrt. Und Norbert Wimmer meldet Podestambitionen an, untermauert diese mit der Besetzung des Dritten Platzes, den auch Werner Weiß im Visier hat. Das Duo Weiß & Wimmer bietet Spannung pur, fliegt praktisch synchron den Berg hinauf. Wobei sich ihr Abstand in kleinsten Portionen von zuerst 0,109 auf 0,112 und 0,136 erhöht, um sich am Ende exakt auf 0,222 Sekunden einzupendeln. Damit sind die Jungs auf den Rängen eins bis vier vorgestellt. Bernd Ehrle, der vor der Veranstaltung noch mit mangelnder Routine haderte, bezieht mit seinem 8-Ventiler Opel Minichberger Kadett Position fünf. Dahinter reiht sich Jens Weber im 16V-Kadett ein, in seinem Windschatten zieht er Thomas Flik im Renault Clio imaginär mit. Und noch einer hält Anschluss. Das ist Rookie Philipp Hartkämper im VW Scirocco GTi 8V. Die soeben beschriebene Gruppe, bestehend aus vier Autos, quetscht sich in einem Mini-Zeitfenster von 1,271 Sekunden zusammen. Da niemand gewillt ist, auch nur einen Ticken vorsichtiger zu agieren, und keinem ein Fehler unterläuft, haben diese Ränge fünf bis acht Bestand bis zum Rennschluss. Das Zeitfenster steht jetzt 5,298 Sekunden weit offen. Die Iberg 2-Liter Top-Ten komplettieren Johann Hatezic mit seinem Opel Ascona B Frank 8-Ventiler und Mario Ruwe im VW Minichberger Golf 2 GTi 16V. Die oberste Stufe auf dem KW 8V-Trophy Podest dieser Klasse gehört Norbert Wimmer. Neben ihm nehmen Bernd Ehrle als Zweiter und Philipp Hartkämper als Dritter Aufstellung.  Rang vier der roten Startnummern ist die Angelegenheit von Johann Hatezic.

Iberg 2022 Buck

Auch eine Klasse höher, in der bis 3000 Kubikzentimeter, setzt sich der Trend der eng beisammen liegenden Leistungen fort. Außerdem vergrößert ihr Auftritt den Club der 1:01er-Zeiten fahrenden Berg-Racer um zwei weitere Mitglieder. Das ist zum einen Hauke Weber, der sich am Samstag mit 1:01:539 im Audi 80 Quattro Turbo die imaginäre Poleposition holt. Denkbar knapp vor Michi Bodenmüller, der mit seinem Opel Gerent C Kadett die Winzigkeit von sieben Hundertstel mehr benötigt. Dritter im Bunde ist im VW Minichberger Golf 2 Turbo Alexander Wolk. Er führt eine Bergtour an, in die sich Günter Miethke (VW Scirocco R Cup), das Berliner Slalom-Ass Martin Skrzipietz im BMW 330iS und René Frank (BMW M3 E30 DTM) fest mit eingeklinkt haben. Ihr verbindendes Seil ist 0,835 Sekunden kurz. Also stehen die Vorzeichen hier auf ein fesselndes Duell um den Sieg und auf mitreißende Fights um die Plätze dahinter. Die Schuld daran, dass Teil eins nicht stattfindet, trägt ein ganz simpler Zahnriemen. Nämlich der am Audi-Motor von Hauke Weber. Eben noch mit einem Raketenstart in Lauf eins gegangen, meldet das Funkgerät kurz danach sein Aus. Hauke versucht, noch einen Riemen zu bekommen und zu installieren, letzten Endes scheitert dieses Projekt jedoch an einem Ventil, dass die Sache im wahrsten Sinne des Wortes krumm genommen hat. Der Ausfall seines Hauptkonkurrenten bremst Michi Bodenmüllers Motivation keineswegs ein: Er gewinnt mit einer astreinen Serie von 1:01er Zeiten, von denen er die beste in 1:01,159 im zweiten Run auf die Piste zaubert. Die hinter ihm aufsteigende Bergtour rückt, nachdem sie sich neu formiert hat, in Sachen Plätze auf. Am Seilanfang, auf Rang zwei, gibt jetzt Martin Skrzipietz den Führer. Auf der Drei ist nun Alex Wolk zugange. Ihn sichern nach hinten René Frank und Günter Miethke ab. Und ja, bis zum letzten Erklimmen des Gipfels hat sich auch das Seil gedehnt. Von Martin Skrzipietz bis Alex Wolk misst es nun insgesamt 3,412 Sekunden. Etwas weniger, also genau deren 3,371 sind Luft zu René Frank, Günter Miethke verwaltet nochmals 4,151 Sekunden.

Drei Renner nehmen in der Abteilung über 3 Liter Hubraum das Training auf. Nach anfänglichen Zündaussetzern an seinem Lotus Esprit GT2 verbessert sich Andrä Schrörs im dritten Run auf 1:02,32. Im dritten Durchgang zeigt sich das Kupplungs-Ausrücklager am weiteren Mitspielen desinteressiert, es wünscht sich Sonntagsruhe. Eine Rund-WhatsApp bringt keinen Erfolg, das gesuchte Teil ist zu speziell um es auf die Schnelle zu bekommen. Damit ist Andrä zum Zuschauen verurteilt. Also müssen Christian Handa und der Luxemburger Marcel Nipperts im Seat Leon Supercopa die Sache unter sich ausmachen. Im Lancia Delta Integrale Evo 3 ist Christian Handa in jedem Lauf der schnellere. Er gewinnt am Ende deutlich mit einem Vorsprung von 11,310 Sekunden vor Marcel Nipperts.

Bevor wir nun das Iberg-Buch 2022 für den Tourenwagenbereich zuklappen, müssen wir uns noch den E2-Silhouette-Flitzern zuwenden. Zwei davon sind ins Eichsfeld angereist. Da ist zum einen der Neueinsteiger Nico Breunig, der mit dem ex-Lukas-Boric TracKing RC01 sein erst zweites Rennen bestreitet. Der junge Eichenbühler Prüfingenieur macht alles richtig, gewöhnt sich an sein Arbeitsgerät, fährt fehlerfrei und doch zügig auf Platz zwei. Sein Klassenkollege ist der Odenwälder Ralf Kroll, er besitzt mehrjährige Erfahrung im Umgang mit seinem Silver Car S2 G Evo. Er setzt als einziger Teilnehmer aus dem KW Berg-Cup Marken knapp über und auch unter einer Minute. Zweimal umrundet der Zeiger der Stoppuhr das Ziffernblatt nicht ganz. Im zweiten Race-Heat bleibt er bei 59,894 Sekunden stehen. Die Addition seiner vier Läufe bringt Ralf Kroll auf Gesamtrang elf.

Jetzt, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde, schließen wir das Iberg-Buch 2022 nun wirklich. Und wie heißt es doch immer gleich so schön? Genau: Fortsetzung folgt in Kürze. Sie wird sich der Vorausschau auf Homburg widmen.





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