...so, meine lieben KW Berg-Cup Fahrerlagerbummler, wir sammeln uns jetzt zum Weitergehen. Dabei wollen wir wie bisher die Renn-Startreihenfolge einhalten und uns daher als nächstes bei der 1150-Kubik-Abteilung umsehen. Und zwar gleich in vollem Umfang, also ohne aus Nationaler und Internationaler Serie (IS) eine Zwei-Gruppen-Betrachtung zu machen. Dies möchten wir übrigens in allen Klassen so fortsetzen. Damit ihr, geschätzte KW Berg-Cup Freunde, trotzdem sofort beim Lesen unterscheiden könnt wer wo gewertet wird, notieren wir von nun an die Namen der in den „KW Berg-National“ eingeschriebenen Teilnehmer kursiv. Außerdem erlauben wir uns genau hier nochmals daran zu erinnern, dass es die KW 8V-Trophy ebenso wie die Rookie-Wertung nur im Rahmen der IS KW Berg-Cup gibt. Im Gegensatz zu den Youngsters, die in beiden Serien eine Ehrung erfahren.
Zum 1,15-Liter-Gruppenfoto finden sich dreizehn Fahrer zusammen, die neben neun Autos Aufstellung nehmen. Zwei Dinge stechen uns dabei gleich ins Auge: Der 16V-Anteil ist weiter gestiegen und das souveräne Siegerauto der letzten drei Jahre, der Polo 16V von Thomas Stelberg, ist mitsamt diesem nicht mehr dabei. Dafür aber sein langjähriger Teampartner Jürgen Schneider, der mit Youngster Dominik Schlott eine neue 16-ventilige Polo-Allianz gebildet hat. Gleich daneben sehen wir eine weitere aus Jugend und Erfahrung bestehende, frisch zusammengesetzte Mannschaft: Tobi Mayer teilt sich sein Cockpit in der Saison 2018 mit Hugo Moser, unter der vorderen Polo-Haube arbeitet jetzt ein 1150er 16V-Triebwerk. Die zwei weiteren Vierventiler dieser Klasse kennen wir aus den Vorjahren. Walter Voigt bringt seinen bekannten Polo 16V an den Start, Steffen Hofmann und Jörg Davidovic ihren NSU TT 16V. Bei dem uns natürlich besonders interessiert, ob er in Sachen Performance über den Winter nochmals zulegen konnte.
Mit 8-Ventil-Motoren werden bei den 1150ern 2018 unterwegs sein Rückkehrer Mike Eichholz im Fiat Cinquecento, das Ford Fiesta Sohn-Vater-Duo Markus und Uwe Werner, dazu die zwei Schneider Audi 50 von Bernd Deutsch und Tobias Stegmann, die sich sicher mit Jürgen Heßberger, der einmal mehr auf seinen bewährten Fiat 127 Sport Martini Racing vertraut, heiße Fights liefern werden.
Voller Vorfreude auf diese pilgern wir weiter zu den 1400ern. Noch bevor wir uns deren Statistik widmen, erwärmen wir unser Rennherz am Wiedersehen mit dem Renault R8 Gordini von Hans-Peter Wiebe, registrieren dabei sofort eine höhere Pulsfrequenz. Um wieder runterzukühlen üben wir uns im Zählen, kommen auf sechzehn Fahrzeuge, um die sich eine Pilotin und zwanzig männliche Kollegen gruppieren. Zunächst schweift unser Blick über bekannte Konstellationen. Auf 8-Ventil-Technik vertrauen auch 2018 Rupert Rumpel im einzigen Simca Rallye des Feldes (wo sind nur die vielen anderen geblieben?), zu ihm gesellt sich eine kleine VW Polo Armada, die aus Nikolas Dietz, Frank Lohmann sowie den beiden 2017 auf dem KW 8V-Trophy-Podium platzierten Frank Duscher und Nils Abb besteht. Mit seinem Polo I stockt Peter Reichhuber im Laufe der Saison das 8V-Feld auf, in dem sich Dominik Schlott 2018 von Anfang an am Lenkrad seines Polos mit Jürgen Schneider abwechseln wird. Thomas Kohler lässt seinen Fiat X1/9 in der Garage um nach dem Motto „back to the Roots“ als Teampartner von Stefan Winkler auf dessen Fiat 127 (ex-Thomas Kohler) zu fungieren. Auch bei den 1,4-Liter 16Vs mischt sich Bekanntes mit Neuem. Der Schweizer Beat Zimmermann nimmt im ex-Wolfi-Glas-Polo sein zweites KW Berg-Cup Jahr in Angriff, die „Hülsmänner“ Markus und Manfred treten erneut im VW Golf an, Ronnie Bucher und Thomas Pröschel planen mit ihrem Schneider Corrado, der 2017 in Unterfranken sein Renndebüt erlebte, nun eine komplette Saison. In unveränderter Formation treten die 1400er-Überflieger der letzten Jahre an: Armin Ebenhöh und Hansi Eller mit dem bisher als unbezwingbar geltenden Minichberger Scirocco.
Das war das Bekannte. Nun zum Neuen, das zum Teil sensationell ist. Für unseren Rundgang halten wir uns an die absteigenden Startnummern. Als Schrauber von Frank Duscher kennt Nico Müller die Berg-Szene bereits richtig gut. Ab sofort greift er auf einem VW Polo selbst ein. Im Team mit Frankie Duscher, der sich zwar auf seinen 8-Ventiler konzentrieren will, aber ab und zu mit Nicos Auto schon wissen möchte, ob mit 16V-Power im Rahmen der Klasse nicht vielleicht doch noch etwas mehr geht. Silvia Ebenhöh (VW Polo, was sonst bitte?) ist im KW Berg-Cup nicht mehr solo unterwegs, sondern rennt wieder gemeinsam mit Ehemann Armin. Nun ja, klingt schon alles interessant, werdet ihr sagen, aber wo bleibt denn bitte das groß angekündigte Sensationelle? Okay, wenn ihr schon so ungeduldig danach fragt, dann wollen wir es jetzt sofort präsentieren. Geliefert wird es von Mister Berg-Cup höchstpersönlich. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die er auf Polos unterwegs war, vollzieht Franz Weißdorn den Wechsel auf einen Scirocco. Nicht auf irgendeinen übrigens, sondern auf einen mit echt langer Erfolgs-Geschichte. Hans Paulitsch und Canio Marchione stehen unter anderen als Vorbesitzer mit im Wagenpass. Franz hat Canios 2-Liter-Motor heraus- und seinen eigenen 1400er hineinoperiert. Und Franz wäre sicher nicht Franz, wenn er dabei nicht gleich auch noch viele andere Dinge hinterfragt und kurzentschlossen umgekrempelt hätte. Wir sind megagespannt darauf, ob sich das Kräfteverhältnis an der Klassenspitze in 2018 eventuell ändert. Und ich selbst habe wirklich etwas Bammel davor, ihn der Macht der Gewohnheit folgend vielleicht doch wieder als „Franz Weißdorn auf VW Polo“ anzukündigen. Wer mich bei diesem Fehler ertappen sollte und sich als Erster bei mir deshalb meldet, dem gebe ich ein Bier aus. Also los, schlagt ein, damit die Abmachung gilt!
Unser Weg führt uns weiter zu den 1,6-Litern. Wir müssen ehrlich gesagt ein wenig suchen, um die sechs Autos und deren neun Fahrer zu finden. 8-Ventiler sind hier 2018 leider Fehlzeige (kann doch kaum sein, dass es da wirklich keine mehr gibt?). Daher müssen wir direkt mit den 16Vs durchstarten, was wir hiermit gerne tun. Jürgen Frommknecht hat seinen Honda CRX nach seinem Motorenpech am Hauenstein 2017 wieder einsatzbereit. Die VW-Golf-Fahnen halten Wolfi Glas und Routinier Helmut Maier hoch. Im Citroen Nemeth AX Kit-Car ist Manfred Schulte wieder mit von der schnellen Partie. Andy Heindrichs hat sich mit Papa Werner zusammen als Team eingeschrieben, ihr Sportgerät ist der bekannte Opel Wiebe Corsa. Stefan Faulhaber und Michael Rauch haben die 1600er-Klasse 2016 und 2017 auf ihrem Minichberger Kadett gewonnen, sie peilen nun das Triple an. Zu ihren bisherigen sehr flotten Mitbewerbern kommt möglicherweise neue, starke Konkurrenz hinzu. Denn Erwin Buck hat seinen bisherigen 8V-Scirocco über den Winter gründlich modifiziert. Das Gewicht und dessen Verteilung, die Aerodynamik und vieles mehr stand dabei im Lastenheft. Die Hauptpunkte sind aber der Wechsel auf einen Minichberger 16V-Motor mit STW-Zylinderkopf, an den ein sequentielles Sechs-Gang Sadev-Getriebe angeflanscht ist.
Unser 1600er Fazit: Eine zwar zahlenmäßig kleine, sportlich aber ungemein interessante, ja brisante Klasse. Der wir fest die Daumen dazu drücken, dass sie stets eigenständig bleibt und das Gespenst der Zusammenlegung mit den 2000-Kubikzentimeter-Rennern bei allen Veranstaltungen an ihr vorüberschwebt.
Als nächstes steht nun die 2-Liter-Abteilung auf unserem Fahrerlagerbummel-Plan. Fast vierzig Autos gilt es in dieser zu betrachten. Ob wir dieses Pensum in einem einzigen, großen Rundgang schaffen, oder ob wir das in Etappen hinter uns bringen, das muss sich während unserer Tour herausstellen. Das Wichtigste dabei ist für uns aber auf jeden Fall, dass ihr, liebe KW Berg-Cup Fans und Freunde, nicht müde werdet unseren Fahrerlagerbummel weiter zu begleiten. Darüber würden wir uns sehr freuen!