Das hört sich doch schon mal echt gut an. Allerdings wird es unserer Abordnung am kommenden Wochenende beim Int. EXCAPE Autobergrennen Esthofen – St. Agatha nicht leichtgemacht werden. Denn sie treffen im rund 200 Teilnehmer umfassenden Gesamtfeld auf harte Konkurrenz. Eine kleine Ausnahme stellen dabei nur unsere beiden 1150er-Piloten Jörg Eberle und Thomas Stelberg dar, die praktisch eine extra Abteilung bilden und ihr Rennen quasi unter sich austragen. Ähnliches gilt auch noch für die 1,4-Liter-Fahrer, die aber zumindest einen österreichischen Mitbewerber in ihrer 12 Autos zählenden Klasse haben, der sich in das Rudel unserer üblichen Verdächtigen wagt. Ungefähr fifty-fifty ist das Verhältnis bei den 1600ern. Sieben wackere KW Berg-Cup’ler treffen hier auf fünf rot-weiß-rote Asse sowie einen Lada aus Kroatien. Noch internationaler geht es in der 2-Liter-Klasse zu, für die 40 Nennungen aus vier Nationen vorliegen. 18 davon stammen von KW Berg-Cup Piloten. Der Schweizer Martin Bürki verstärkt mit seinem BMW 318i STW unsere Delegation, zu der in Oberösterreich auch Jürgen Klages (Opel Astra) und Ralph Paulick im VW Golf 16V gehören. Unsere Spitze muss sich auf der superschnellen 3,2-Kilometer-Bahn unter anderen mit Canio Marchione im VW Scirocco 16V, Michi Emsenhuber (VW Corrado 16V), Christopher Neumayr mit seinem spektakulären Ford NPM-IRS Escort 16V und Diethard Sternad im Alfa 156 STW auseinandersetzen.
Oberhalb von 2000 Kubikzentimeter Hubraum kennt unser Nachbarland nur mehr eine Klasse, in der am 23. und 24. September unglaubliche 28 Teilnehmer um Sieg und Plätze fighten werden. Bei diesem großen Schaulaufen der PS-Giganten besitzen aus KW Berg-Cup Sicht am ehesten „Lancisti“ Norbert Handa und Herbert Pregartner mit seinem Porsche 911 GT2 RSR Chancen auf einen Platz ganz vorne. Vehement dagegenhalten werden Nikolay Zlatkov im Audi Quattro S1, Werner Karl (Audi S2-R), Stefan Wiedenhofer mit seinem Mitsubishi Mirage R5 WRT, Bergrallye-Legende Felix Pailer und vor allem Nationalheld Karl Schagerl im VW Golf Rallye TFSI-R. Auch acht E2-Silhouetten-Renner treten an, unterteilt in zwei Klassen. Bei den „Großen“ mischt Holger Hovemann im Opel Kadett GT/R Risse V8 mit. Peter Ramler ist dabei einer seiner Gegner. Wir erinnern uns, mit seinem brandneuen Audi S1R fungierte der mehrfache Rallyecross Staats- und FIA-ZonenMeister in St. Anton an der Jeßnitz noch als Renntaxi. Und kam dabei auch mitsamt Passagier auf einen echt ansprechenden Speed.
Für Kribbeln und Gänsehaut-Momente dürfte am Wochenende also vorgesorgt sein. Mitverantwortlich dafür sind die Prädikate, für die es in St. Agatha wichtige Zähler zu holen gibt. Zu nennen sind hier der Int. FIA Hill Climb Cup, die FIA Championship der Zone Zentraleuropa, die Österreichischen Staatsmeisterschaften sowohl für aktuelle als auch für historische Automobile und natürlich der KW Berg-Cup. Attraktiv besetzt sind auch die Rennsportfahrzeuge mit den Speerspitzen Marcel Steiner im LobArt Mugen, Patrik Zajelsnik und Sebastien Petit (beide Norma M20FC) sowie Topfavorit Christian Merli mit seinem Osella FA30. Oberösterreich als Ort der Handlung, das klingt weit weg. Das ist es aber zumindest für alle in Süddeutschland ansässigen Gipfelsturm-Fans gar nicht. Von Passau aus gerechnet sind es etwa 45 Kilometer an der Donau flussabwärts, und schon ist man ganz nahe am Zielort St. Agatha. Wer diesen Weg wählt, der fährt den größten Teil der Strecke unmittelbar am Ufer von Europas zweitgrößten und zweitlängsten Fluss entlang. Das ist eine landschaftlich wunderschöne Route. Der vorletzte Lauf der 30. KW Berg-Cup Saison wird nach einem speziellen Zeitplan abgewickelt. Denn Action auf der Piste gibt es am Samstag erst ab 12:30 Uhr. Zwei Übungsauffahrten werden da durchgezogen, eine dritte beginnt Punkt 9 Uhr am Sonntag, die zwei Rennläufe starten um 12:30 Uhr. Der Samstagvormittag kann prima für einen ausgedehnten Fahrerlagerbummel genutzt werden.
Wer direkt im Startbereich zuschaut, der kann in der Zeit zwischen dem dritten Trainings- und dem ersten Rennlauf noch die letzten Vorbereitungen der Boliden live mitverfolgen. Gute Zuschauerplätze gibt es reichlich, von einigen davon können mehrere Passagen der Rennstrecke eingesehen werden. Der spektakulärste Action-Point ist sicherlich der Bereich um die Steinmauer. Wer allerdings dort hin möchte, dem ist sehr zu empfehlen rechtzeitig da zu sein. Nach dem EXCAPE Autobergrennen Esthofen – St. Agatha gibt es in diesem Jahr nur noch einen einzigen KW Berg-Lauf, bei dem dann auch der NSU-Bergpokal wieder mit von der Partie ist. Wir sprechen von Mickhausen, das in der Nähe von Augsburg im bayrischen Schwabenland liegt. Trainiert wird dort am 30. September, die Rennläufe gehen am 1. Oktober über die Bühne. Danach beginnt die ultralange, kaum auszuhaltende Motorenruhe, die bis Ende April 2018 andauert. Also nutzen wir doch die letzten sich bietenden Gelegenheiten dieses Jahres konsequent, um an der Strecke die Atmosphäre zu genießen und die Leistungen der Pilotinnen und Piloten zu bewundern. Bitte lasst euch die Chancen zum Last-Minute-Berg-Feeling auf gar keinen Fall entgehen!