Genau gesagt zu dem 3,033 Kilometer langen Teilstück der legendären Strecke, auf dem der „14. ADAC Bergpreis Schottenring“ vom 28. bis 30. April 2017 ausgetragen wird. Am Ende des Ortes Rudingshain, in dem auch das Fahrerlager untergebracht ist, wird auf der L3291 gestartet. Danach fliegen die ersten schnellen Kurven auf die Fahrer zu, die anschließend zwei Kehren zu bewältigen haben. Flüssig geht es durch einen Linksknick weiter, bis hin zum Bremspunkt für den Linksabzweig in die kurze, schmale Querspange. Aus dieser heraus wird erneut links abgebogen in die wieder breitere L3139, auf der voll ins Ziel beschleunigt wird.
Gleich hinter diesem können die Teilnehmer über enge Wirtschaftswege wieder in das Fahrerlager zurückrollen, klassische Rückführungen werden daher nicht nötig. Deshalb ist der Ablauf der Veranstaltung zügig, was viele Auffahrten ermöglicht. Am Samstag sind fünf(!) Trainingsläufe vorgesehen, am Sonntag vier Race-Heats. An beiden Tagen ist der Beginn der Action auf 09:00 Uhr festgelegt. Wem das nicht reicht, der kann am Freitag ab 13:00 Uhr an Einstellfahrten teilnehmen. Um die Winterarbeiten letzten Tests und Feinabstimmungen zu unterziehen und um sich wieder mit dem Feeling im Renncockpit vertraut zu machen. 85 Nennungen sind für das Rennen abgegeben worden, 63 davon stammen von Berg-Cup e.V. Aktiven. Am Schottenring sind die Tourenwagen unter sich, denn Rennsportfahrzeuge sind bei der Veranstaltung im hessischen Vogelsbergkreis nicht zugelassen. Eine Ausnahme gibt es lediglich für E2-Silhouetten Fahrzeuge. Allerdings ist Ralf Kroll mit seinem Silver Car der einzige Starter, der diese Option nutzt.
Die ganz große Frage vor dem NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Auftakt lautet: Wer hat seine Hausaufgaben am besten gelöst, wer kommt am schnellsten auf Touren? Lasst uns doch dazu einen kurzen Blick in die einzelnen Klassen werfen. Ein heißer Fight ist im NSU-Bergpokal zu erwarten, denn unter den 10 genannten Piloten sind die fünf Punktbesten des Vorjahres dabei, die auf ehrgeizige und bekannt schnelle Kontrahenten treffen. Bei den 1150ern halten sich 8- und 16-Ventiler genau die Waage, von der Papierform her sollte die 16V-Fraktion vorne zu finden sein. Aber man weiß ja nie ganz genau, was ein Rennwochenende an Ereignissen bereithalten kann. Mal ganz abgesehen vom Wetter, das im letzten Jahr die Ergebnisse flockig durcheinanderwirbelte. Nun, einen Sonnenbrand werden wir auch dieses Jahr nicht fürchten müssen, aber von erneutem Schnee hat der Wetterfrosch nichts erwähnt. Nehmen wir es eben wie es kommt, etwas daran zu ändern liegt ohnehin nicht in unserer Macht.
Wo waren wir stehen geblieben? Richtig, auf dem Weg zu den 1,4-Litern. Bei denen wir uns auf die Premiere des 16V-Golfs von Markus Hülsmann freuen. Dazu auf die Auseinandersetzung der starken KW 8V-Trophy-Jungs sowie auf das Spitzenduell, das zwischen Armin Ebenhöh im Minichberger Scirocco und Franz Weißdorn, der seinem Polo über den Winter vorne 15-Zoll Räder verpasst hat, laufen sollte. Mit Erwin Buck und seinem VW Scirocco ist bei den 1,6-Liter 8V‘lern eine echt starke Paarung zurück, die Benedikt Schulte im Citroen Nemeth AX Sport fordern wird. Dies wird uns genauso gut unterhalten wie das Aufeinandertreffen von Helmut Maier im Spiess Golf, André Stelberg im VW Corrado und Stefan Faulhaber im Minichberger Kadett. Alle Genannten sind mit reichlich 16V-Power ausgestattet, der Rennausgang ist offen.
Das dürfte auch für die 2-Liter Abteilung gelten. Die zwar anzahlmäßig mit ihren 19 Nennungen nicht unbedingt überlaufen wirkt. Aber das, was da ist, verspricht uns höchste Spannung. Das beginnt mit dem neu eingestiegenen Slalom-Artisten Lars Heisel im Böhm Kadett 16V und geht weiter mit Hansi Eller, der erstmals den Golf 16V seines Teampartners Markus Reich ausführt. Aus Österreich reist Thomas Strasser mit seinem VW Scirocco 16V an, er hat die Empfehlung eines zweiten Platzes vom EBM-Auftakt am Rechberg im Gepäck. Die Schweiz vertritt Martin Bürki in dem BMW 318i STW, der schon dreimal den KW Berg-Cup gewonnen hat. Für weitere Würze dürfte Patrick Orth im BMW 320iS sorgen, dazu die 2-Liter KW 8V-Trophy-Speerspitze Michael Rauch im Briegel Kadett sowie einige weitere starke Mitbewerber, die durchaus für Furore sorgen können.
Weiter im Aufwind befindet sich die Abteilung bis 3000 Kubik. Als Anwärter auf die Podiumsplätze empfehlen sich hier Bernhard Permetinger im BMW M3 E30, Marcel Gapp mit seinem E36 M3 sowie Günter Göser im Böhm Kadett 16V. In der Klasse über 3-Liter Hubraum treffen Andrä Schrörs im Lotus Esprit V8 und Norbert Handa mit seinem Lancia Delta Integrale gleich auf zwei bärenstarke Porsches: Mit einem 996 GT2 tritt Klaus Hoffmann an, Herbert Stolz vertraut auf seinen mit Allradantrieb ausgestatteten 935 DP II, den er 2013 am Schottenring zum Gesamtsieg fahren konnte.
Na, Appetit bekommen auf den Auftakt der 30. KW Berg-Cup Saison? Dann nichts wie hin in den Vogelsbergkreis, zum großen Wiedersehen der Bergfamilie nach der langen Winterpause. Und wenn ihr schon beim Planen seid: Denkt doch bitte daran, dass schon ein Wochenende später das „European Hill Race“ im luxemburgischen Eschdorf auf dem Plan steht. Nach diesem tollen Eröffnungsdoppel dauert es dann vier lange Wochen bis zum nächsten Rennen in Wolsfeld. Daher sollten wir uns so bald wie nur irgend möglich treffen, damit die KW Berg-Cup Entzugserscheinungen nicht zu groß werden. Bis bald also!