Der Berg-Cup Gruppe H. Ein Begriff, ein Markenzeichen. Ein Garant für fairen, spannenden, aktionsgeladenen Tourenwagen-Bergrennsport auf allerhöchstem Niveau. Immer wieder gewürzt mit prickelnden, Gänsehaut-Feeling erzeugenden Szenen und Momenten. Seit 24 Jahren. In ununterbrochener Reihenfolge.
Über eine ganze, lange Saison, die im KW Berg-Cup von Mai bis Oktober reicht. Eine Saison, die wir ausführlich beleuchten wollen. Die 24. Auflage des großen Traditionscups im Tourenwagen-Bergrennsport in ununterbrochener Reihenfolge. In der sich der KW Berg-Cup megastark präsentierte. Mit 142 eingeschriebenen Fahrern aus 5 Nationen. Mit einem Riesenfeld von 116 hochkarätigen Bergboliden, in dem sich 15 Marken und 33 Fahrzeug-Grundmodelle tummelten. Zehn Veranstaltungen umfasste der Terminkalender, die besten acht Resultate jedes Fahrers beziehungsweise Teams wurden final gezählt.
Am 7. und 8. Mai sprang die Berg-Cup Startampel beim Eschdorfer „European Hill Race“ im Großherzogtum Luxemburg erstmals auf grün. Von dort zog der Tross weiter in die Eifel, traf sich zu Pfingsten am 12. und 13. Juni beim EMSC Bitburg auf Wolsfeld‘s Sprintstrecke zum „Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer“. Anschliessend wurde auf der „Käshofer Straße“ mit dem bergabführenden Start am 16. und 17. Juli im Rahmen des „38. Homburger ADAC Bergrennens“ gerannt. Highspeed war danach angesagt am 6. und 7. August in der Rhön. Auf den 4,2 Kilometern des „42. AvD/MSCR Hauenstein Bergrennens“. Die weitere Reiseroute der Berg-Cup Familie zeigte am 13. und 14. August die Borgloher Schweiz als Zwischenziel an. Der Reisezweck: Das „44. Osnabrücker ADAC Bergrennen“. Von der Borgloher Schweiz ging es am 27. und 28. August in die richtige Schweiz. Auf die Strecke mit den optimalen Sichtmöglichkeiten für die Fans. Zum Internationalen ACS Bergrennen Oberhallau. Am 3. und 4. September erlebte der KW Berg-Cup in Thüringen die eindrucksvolle Rückkehr einer Legende mit. Das „16. ADAC Glasbach Rennen“ der RSG Altensteiner Oberland weckte so manche Erinnerung. Und machte richtig Appetit auf die über 5 Kilometer lange Version in 2012. Danach, am 10. und 11 September, rückte Eichenbühl in den Blickpunkt des Geschehens. Mit dem „44. Int. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken“. Eine große Zuschauerkulisse gab es am 24. und 25. September in Oberösterreich. Bei Traumwetter ging das „Int. Auto-Bergrennen St. Agatha“ über die Bühne, inszeniert vom gastgebenden MSC Rottenegg. Die allerletzten Entscheidungen des KW Berg-Cups 2011 fielen am 1. und 2. Oktober im bayerischen Schwabenland, in der Nähe von Augsburg. Der ASC Bobingen bot der Bergrennwelt mit dem „Int. 31. ADAC Bergrennen Mickhausen“ ein perfektes Finale der Superlative.
Wer hat denn nun 2011 das Rennen in den beiden Berg-Cup Divisionen 1 und 2 und in der Gesamtwertung gemacht? Wer hat die KW 8V-Trophy gewonnen? Wie heißt der erfolgreichste Youngster und der punktbeste Rookie? Betrachten wir zur Beantwortung dieser Fragen die Entwicklung der einzelnen Wertungen im Verlaufe der Saison.
Widmen wir uns der Division 1 mit den Klassen der Gruppe H bis 1150, bis 1300 und bis 1600 Kubikzentimeter. Blenden wir zurück zum Auftakt in Eschdorf. Manfred Konrad holte sich im VW Corrado 16V im letzten Run den 1,3 Liter Klassenerfolg und stürmte an die Spitze der Tabelle. Seine nächsten Verfolger waren der Titelverteidiger Franz Weißdorn im VW Polo 16V und der Gewinner der 1150er Klasse, Bernd Deutsch im Schneider Audi 50. Dann schlug die große Stunde von Berg-Cup Neueinsteiger Markus Spöri. Vehement trieb der 38-jährige Wassertechniker aus Freiamt seinen schwarzen Suzuki Swift GTi 16V 4WD in Wolsfeld und in Homburg unter schwierigsten Bedingungen an die 1300er Klassenspitze. Woraufhin Berg-Cup Insider bei nasser Straße nicht mehr von Niederschlägen oder Regenwetter sprachen, sondern nur mehr von Spöri-Bedingungen. Er führte nach seinen beiden Husarenritten nun auch die Division 1 an. Vor Manfred Konrad und André Stelberg im Schneider Polo 16-Ventiler. In der Rhön, beim Hauenstein Bergrennen, wendete sich das Blatt. Der Allrad Suzuki von Markus Spöri kam nicht auf Touren. Die Folge: Ausfall mit technischem Defekt. Jürgen Gehrig fuhr im Polo 16V mit Motorradzylinderkopf auf die oberste Stufe des 1300er Siegerpodestes, verwies Hugo Moser im giftgrünen Polo 16V und Manfred Konrad, der nun wieder die Divisions-Hitliste vor André Stelberg und Bernd Deutsch anführte, auf die Plätze zwei und drei. In Osnabrück herrschten Spöri-Konditionen. Der Suzuki-Pilot nahm dankend an und gewann prompt, zum drittenmal in der Saison 2011, bei den 1300ern. Damit war er im Zwischenranking Vierter. Auf Divisions-Podest-Kurs drifteten derweil Manfred Konrad, André Stelberg und „Mister Berg-Cup“ Franz Weißdorn. Mit einem vielumjubelten Klassensieg im 1150er Schneider Audi 50 fuhr sich Tobias Stegmann mit seiner Team-Partnerin Stefanie Deutsch bis auf Platz fünf nach vorne. In der Schweiz, in Oberhallau, führte kein Weg am silbergrauen Corrado von Manfred Konrad vorbei. Mit dem 1,3 Liter Sieg festigte er seine Tabellenführung. Erstmals tauchten zwei 1600er Piloten unter den Top-Fünf der Division 1 auf. Der große Routinier Helmut Maier aus Passau im Spiess Golf 16V als Vierter und Hans Paulitsch im Minichberger Scirocco auf Position fünf. Noch hat fast niemand die beiden ernsthaft auf der Divisions-Rechnung. Alle Augen richten sich nach wie vor auf die Auseinandersetzung der Top-Fahrer in der 1300er Klasse. Eine Woche später, in Thüringen, bei der Rückkehr der Legende namens „Glasbachrennen“, betreten alle aus der Division 1 Neuland. Das hat Folgen. Manfred Konrad touchiert im 3. Heat die Leitplanke, kann den Lauf mit Zweitverlust zwar noch beenden, muss aber auf den 4. Durchgang verzichten. Das spült ihn in der Zwischenwertung auf Position drei zurück. Ganz vorne an der Divisions-Spitze hat sich nun André Stelberg eingerichtet, der 26-jährige Einzelhandelskaufmann aus dem Bergischen Land. Franz Weißdorn ist Zweiter. Armin Ebenhöh zieht alle Register, gewinnt den 1,3 Liter-Glasbach-Krimi im Minichberger Polo 16-Ventiler von Teampartner Wolfi Glas. Hans Paulitsch ist mit seinem bereits vierten 1,6 Liter Klassentriumph auf Divisionsrang 5 nach vorne gerückt. Sollte am Ende doch kein 1300er Fahrer ganz oben auf dem Siegerpodest der Division 1 stehen? Aber noch sind drei Veranstaltungen zu fahren. Der Klassiker in Unterfranken wirft Franz Weißdorn aus dem Rennen. Kapitaler Motorschaden im Training. Wer vom Franz eine Nacht- und Nebelaktion zwecks Express-Reparatur erwartet hatte, wird enttäuscht. Es wird einen Neuaufbau in Ruhe geben. Nun zum Rennen. Der Odenwälder Jürgen Gehrig gewinnt im Polo 16V seinen „Heim-Grand-Prix“. Mit ihm steigen Manfred Konrad als Zweiter und Armin Ebenhöh als Dritter auf das 1,3 Liter Stockerl. Eine Klasse höher fliegt der selbständige, 40-jährige Vorarlberger Kfz-Service Techniker Hans Paulitsch zu Berg-Cup Saisonsieg Nummer Fünf. Und stellt damit den gelben Minichberger Scirocco auf Tabellenplatz drei. André Stelberg führt weiterhin vor Manfred Konrad. Markus Spöri ist Vierter. Das Team Jürgen Schneider/Thomas Stelberg im neu aufgebauten 1150er Schneider Polo 16-Ventiler mit Motorradzylinderkopf hat sich nach dem 3. Klassenerfolg von Jürgen bis auf Rang fünf nach vorne gearbeitet. Auch die Reise nach Österreich, nach St. Agatha, bringt noch keine endgültige Entscheidung. Tobias Stegmann, André Stelberg und Hans Paulitsch heißen die drei Klassensieger aus der Division 1. Das neue Zwischenresultat berücksichtigt nun – gemäß der Regel, dass nur die besten acht Ergebnisse jedes Fahrers oder Teams zur Jahresendwertung heran gezogen werden – erstmals nur acht von neun gefahrenen Rennen. Nun führt wieder Manfred Konrad vor Hans Paulitsch und André Stelberg. Markus Spöri ist Vierter, Helmut Maier Fünfter. Alle Genannten haben rechnerisch noch Chancen auf den Divisionssieg. Die Entscheidung ist nochmals vertagt auf den großen Show-Down in Mickhausen. Ein hoch motivierter André Stelberg übernimmt im Schneider Polo die Führung bei den 1300ern. Verteidigt diese auch im 2. Run. Im alles entscheidenden 3. und letzten Durchgang verliert er plötzlich Zeit, fällt auf Rang vier zurück. Lokalmatador Wolfgang Glas gewinnt in seinem Minichberger Polo tief bewegt vor Markus Spöri und Jürgen Gehrig. In der 1600er Klasse wird Hans Paulitsch nichts geschenkt. Der Schweizer Werner Rohr im Toyota Corolla und vor allem Tobias Auchter im Zöllner Corsa setzen ihn mächtig unter Druck. Doch Hans Paulitsch behält die Nerven, geht im zweiten Lauf an die Spitze. Im Finale muss er sich dann doch Tobias Auchter von der schwäbischen Alp beugen, der zu seinem 1. Berg-Cup Klassenerfolg fährt. Aber der Divisionssieg gehört Hans Paulitsch und Michael Ostermann im Minichberger Scirocco. Mit auf dem Siegerpodium stehen Manfred Konrad als Zweiter und zugleich Klassenbester 1300er Fahrer sowie André Stelberg als Dritter. Auf den Rängen 4, 5 und 6 folgen Markus Spöri, Helmut Maier sowie das Team Wolfgang Glas/Armin Ebenhöh. Tobias Auchter beendet die Saison als Siebter. Die Top-Ten werden auf den Positionen 8, 9 und 10 von den 1150er Front-Runnern Bernd Deutsch, Jürgen Schneider/Thomas Stelberg und Stefanie Deutsch/Tobias Stegmann komplettiert.
Etwas früher fiel die endgültige Entscheidung in der Berg-Cup Division 2. In der die Klassen der Gruppe H bis und über 2 Liter Hubraum sowie die Klassen der Gruppen FS/E1-Bergrennen und E2-SH gewertet werden. Die brennenden „W-Fragen“ dazu, wer, wie, wo, was, wann und warum werden nun beantwortet. Auch hier in Form einer Rückblende. Eines war von vorne herein klar. Aufgrund der hohen Starterzahl, die bei der Vergabe der Berg-Cup Punkte eine entscheidende Rolle spielt, würde der Divisionsgewinner aus der bestbesetzten 2-Liter Klasse der Gruppe H kommen. Der wir uns nun zuwenden. Zunächst sah alles nach einer Wiederholung der Vorjahreserfolge des siebenfachen Berg-Cup Champions Holger Hovemann aus. Im nochmals überarbeiteten und erstarkten Risse Kadett 16V ließ er keine Zweifel an seinen Ambitionen zur erfolgreichen Titelverteidigung aufkommen. Er begann mit drei Siegen in Folge: In Eschdorf gewann er vor Ralf Kroll im Lehmann Golf 16-Ventiler und Dirk Preisser im Frank Kadett 16V. In Wolsfeld kamen ihm Björn Wiebe im Renault Clio 16V und Norbert Wimmer im BMW 2002 8-Ventiler am nächsten. In Homburg hieß das Hovemann Verfolger-Duo Dirk Preisser und Hansi Eller im neuaufgebauten Minichberger Scirocco, der in Wolsfeld mit Rang 5 einen tollen Einstand gefeiert hatte. Nach diesen 3 Rennen begann Holger Hovemann bereits, sich an der Spitze der Division 2 abzusetzen. Dirk Preisser, der 39-jährige selbständige Unternehmer aus Winnenden-Baach und Peter Naumann im aufgeladenen VW Polo bemühten sich als Zweite und Dritte darum, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Genauso wie Björn Wiebe und Dieter Rottenberger im BMW 318i STW. Ähnlich wie in der Division 1 leitete das Hauenstein Wochenende auch in der Division 2 die Wende ein. Ein Defekt an der Zylinderkopfdichtung bescherte Holger Hovemann nach Problemen im Training ein frühes Aus nach dem 1. Wertungslauf. Mario Minichberger saß erstmals bei einem Berg-Cup Rennen selbst im Cockpit seines neuen Scirocco. Mutierte dort zum „Super Mario“ und gewann bereits beim 3. Einsatz des silberfarbenen Neuaufgebauten damit erstmals die 2-Liter Klasse. Dieter Rottenberger und der selbständige Gartenbau Techniker Peter Naumann aus Weil der Stadt schafften in dieser Reihenfolge ebenfalls den Sprung auf das Siegerpodest. In Osnabrück, beim Heimspiel der Risse Truppe, lief der Kadett von Holger Hovemann wieder einwandfrei. Bis zum Beginn des 3. Laufes behauptete sich der selbständige Kfz.-Meister aus dem Odenwald vorne. Ein Quersteher, den er gerade noch abfangen konnte, brachte ihn aus der Erfolgsspur. Der Minichberger Scirocco – diesmal mit Hansi Eller am Steuer – holte sich seinen zweiten Sieg innerhalb einer Woche. Mit Endrang drei gelang Holger Hovemann Schadensbegrenzung. Dieter Rottenberger wurde starker Zweiter. Bereits nach dem Hauenstein hatte sich das Bild an der Divisions-Spitze geändert. Nach Osnabrück präsentierte es sich folgendermaßen: Führung für Dirk Preisser vor Dieter Rottenberger und Björn Wiebe. Auf P4 Holger Hovemann, auf der Fünf das Team Hans-Peter Eller und Mario Minichberger. In Oberhallau meldete sich Sebastian Schmitt im Gerent Kadett 16-Ventiler auf dem Siegerpodium zurück. Und das äußerst eindrucksvoll, auf der allerobersten Stufe. Hansi Eller erkundete im Training mit dem Minichberger Scirocco die Beschaffenheit einer Schweizer Bergwiese, steckte dieses „Aha-Erlebnis“ aber im Rennen rasch weg und fuhr auf Rang zwei. Auf P3 lief Holger Hovemann im Risse Kadett ein. Dirk Preisser reiste als Divisions-Leader vor Dieter Rottenberger und Holger Hovemann von der Schweiz in den Thüringer Wald. Dort, bei der Neuauflage des legendären Glasbach-Rennens, überschlugen sich die Ereignisse. Titelverteidiger Holger Hovemann schied nach einem Unfall im Training aus. Leider nicht nur für dieses Wochenende, sondern auch für den Rest der Saison. Der Minichberger Scirocco von Hansi Eller wurde, ganz besonders im 3. Rennlauf, von Motoraussetzer geplagt. Ein Defekt im Kabelbaum wurde als Ursache ausfindig gemacht. An der Spitze der Klasse brannte Basti Schmitt ein weiteres Feuerwerk ab, gewann im Gerent Kadett souverän. Dirk Preisser und Dieter Rottenberger sicherten sich die noch freien Plätze auf dem Siegerpodest. Dirk Preisser, Dieter Rottenberger, Hansi Eller/Mario Minichberger, Roman Sonderbauer im weißen Risse Kadett und das 8-Ventiler „Duo Infernale“ Norbert Wimmer/Christian Auer im BMW 2002 bildeten nach dem schönen, aber turbulenten Wochenende bei der RSG Altensteiner Oberland die Top-Fünf der Division 2. Die Entscheidung rückte näher, die Sieganwärter jagten sich weiterhin mit Minimalabständen die Bergstrecken hinauf. Auch beim Klassiker in Unterfranken. Wo Mario Minichberger, der 34-jährige Kfz.-Meister aus Niederstaufen, wieder selbst in der Scirocco Rennschale Platz nahm. Und darin erneut einen Klassensieg feiern konnte. Diesmal vor Dieter Rottenberger und Peter Naumann. Dieter Rottenberger schob sich mit diesem 2. Platz auf Rang 1 in der Division 2. Im Windschatten folgten das Minichberger-Scirocco-Duo und Dirk Preisser. Auf die Reise nach Österreich musste der nun führende Verkaufsleiter aus Burkardroth wegen der Hausmesse seines Arbeitgebers Nobilia verzichten. Und genau dort, in St. Agatha, wurde der Sieger der Berg-Cup Division 2 und der Gesamtwertung gekürt. Mit Platz 3 in der 2-Liter Klasse machte der 32-jährige Kfz.-Meister Hansi Eller aus der Bodenseeregion für sich und seinen Chef und Teampartner Mario Minichberger alles klar. P 2 in der Klassenwertung holte sich Peter Naumann im Polo Supercharger mit dem Roots-Gebläse. Ganz oben in der Ergebnisliste war ein absoluter Exot zu finden: Vladimir Vitver aus Tschechien mit einer flachen Flunder namens Lotus WR. Beim Finale in Mickhausen ging es um die Vergabe der Divisions-Positionen hinter den Siegern. Und um die zwei noch freien Podestplätze der Gesamtwertung. Sebastian Schmitt war an diesem Wochenende unangreifbar und gewann die 2-Liter Klasse souverän. Björn Wiebe kämpfte sich im Renault Clio bis auf Position 2 nach vorne, Ralf Kroll belegte im Lehmann Golf Rang drei. Der weitere Mickhausen-Zieleinlauf lautete Dirk Preisser, Peter Naumann und Dieter Rottenberger. Mit den Siegern Hansi Eller/Mario Minichberger steigen bei der KW Berg-Cup Meisterfeier 2011 in Altensteig/Wart Dirk Preisser als Zweiter und Peter Naumann als Dritter mit auf das Stockerl der Division 2. Position 4 sicherte sich Dieter Rottenberger vor Björn und André Wiebe. Rang 6 ging an den jungen Allgäuer Marco Fink im BMW 320i Sechszylinder. Norbert Wimmer und Christian Auer holten im 8-Ventiler BMW 2002 Platz sieben. Seine Rumpfsaison mit drei Klassensiegen – er punktete erstmals in Osnabrück – brachte Basti Schmitt noch bis auf die Acht nach vorne. Neunter wurde Werner Weiss im Ford Escort Zakspeed BDA mit dem tollen, unverwechselbaren Sound. Michael Rauch beendete die Saison im Briegel Kadett 8-Ventiler als starker Zehnter der Division 2.
Stichwort 8-Ventiler. Hier der Blick in die KW 8V-Trophy 2011: Norbert Wimmer, der Vorjahressieger dieser attraktiven Sonderwertung, spannte für dieses Jahr mit Christian Auer als Team auf dem bewährten BMW 2002 zusammen. Die beiden Oberbayern ergänzten sich perfekt und krönten ihre Saison mit dem KW 8V-Trophy Sieg. Michael Rauch – der ehemalige vierfache Deutsche Automobilslalom Meister – folgte im Windschatten auf Endrang zwei. Dreimal in dieser Saison gab er selbst den Windschatten vor und gewann die 2-Liter 8-Ventiler Wertung in Eschdorf, Unterfranken und Mickhausen. Heiß umkämpft bis zum Schluss war Trophy-Rang drei. Helmut Götzl behielt in diesem Fight im EMP Polo die Oberhand. Im Rahmen seiner 1300er Klasse war er souverän, gewann die 8V-Wertung bei allen 8 Rennen, bei denen er am Start war. P4 für Bernd Deutsch im Schneider Audi 50 GL. Damit ist er der erfolgreichste 1150er Pilot in der KW 8V-Trophy 2011. Ein neu formiertes Team auf Rang 5: Stefanie Deutsch und Tobias Stegmann, die ihren neu angeschafften Schneider Audi 50 sehr erfolgreich bewegten. Die Top-Ten dieser Meisterschaft komplettieren das Fiat Uno Team Olaf Katrimski/Hajo Schmidt, Kadett Pilot Manfred Köbele, Nils und Jürgen Abb im Schneider Polo sowie die Kadett-Treiber Stefan Faulhaber und Alex Konstanzer. Wobei zu Stefan Faulhaber anzufügen ist, dass er lange Zeit, bis zum Event in Unterfranken, Platz 3 der KW 8V-Trophy inne hatte. Zum Saisonschluss gingen ihm aber die 8-Ventiler Starter in seiner Klasse aus und damit wertvolle Punkte verloren. Ein Problem, das auch Helmut Götzl von einigen Rennen kennt.
Die KW Berg-Cup Youngster Wertung – der Wettbewerb der bis 27-Jährigen – wurde ebenfalls erst in Mickhausen entschieden. Im Schluss-Spurt setzte sich Björn Wiebe im Renault Clio Williams BWR gegen André Stelberg im Schneider Polo 16V und Vorjahresgewinner Marco Fink im BMW 320i knapp durch. Wobei Marco bei den „Sofort-Hundertern“ die Nase vorne hatte. Vier für ihn, je drei für André und Björn. Youngster Position 4 wurde zur Angelegenheit von André Wiebe, Beatrice Flik holte sich mit guten Resultaten in der schwierigen 2-Liter Klasse Junioren-Rang 5.
Nur die Meisterschaft der Rookies – der Neu- und Wiedereinsteiger mit mehr als 5 Jahren Berg-Cup Pause – war früh entschieden. Zumindest, was den Sieger anbelangt. Markus Spöri im Suzuki Swift legte den Grundstein zu diesem Erfolg mit seinen drei 1300er Klassensiegen bereits in der ersten KW Berg-Cup Saisonhälfte. In einem spannenden Finish sicherte sich der Schweizer Stefan Grünig im VW Golf den Vizetitel vor Beatrice Flik im Renault Megane Coupé. Die BWM Piloten Patrick Orth und Manfred Bläsius beendeten ihr erstes Berg-Cup Jahr auf den Positionen 4 und 5.
Bleibt noch die Gesamtwertung. Von der wir wissen, dass Hansi Eller und Mario Minichberger im Scirocco 16V seit St. Agatha als Sieger fest standen. Und seit Mickhausen ist bekannt, wer ebenfalls mit Siegerkränzen geehrt wird. Der mit der silbernen Schleife für Platz zwei geht an das erfolgreiche Team aus der Division 1: An Hans Paulitsch und Michael Ostermann im Minichberger Scirocco 1,6 Liter. Und den mit der bronzenen Schleife sicherte sich nach einer sehr beständigen Saison Dirk Preisser im Frank Kadett.
Top-Erfolge erzielten Berg-Cup Mitglieder auch in den DMSB Bergmeisterschaften und Pokalen 2011. Reto Meisel stürmte im infernalischen Mercedes Benz RM1 V8 zu seiner dritten Deutschen Automobil Bergmeisterschaft der Tourenwagen. Von den 8 Rennen zum KW Berg-Cup 2011, bei denen er antrat, gewann er sechsmal souverän die Tourenwagen-Wertung und stand fünfmal auf dem Siegerpodest „Over-All“. Dreimal davon, am Hauenstein, in Osnabrück und in Unterfranken sogar auf Rang zwei. Auch Platz zwei und drei der Deutschen Automobil Bergmeisterschaft 2011 gingen an Berg-Cup Aktive: An Norbert Handa im Lancia Delta Integrale Evo 3 und Klaus Hoffmann im Opel Astra V8 DTM.
Dieter Rottenberger aus Burkardroth in Unterfranken landete nach dem Gewinn der Deutschen Automobil Bergmeisterschaft 1992 im BMW M3 in dieser Saison seinen zweiten ganz großen Erfolg. Im 2-Liter Gruppe H BMW 318i E 36 STW, den er seit 2007 im KW Berg-Cup einsetzt und in dieser Zeit ständig weiter entwickelte, verbesserte und verfeinerte, gewann er den hart umkämpften DMSB Bergpokal der Tourenwagen 2011.
Last, but not least: Charmantes: Steffi Deutsch ist einmal mehr die erfolgreichste Dame der Division 1 des KW Berg-Cups Gruppe H. Die 20 Jahre junge Neueinsteigerin Bea Flik aus dem Nordschwarzwald schafft dies in der Division 2 gleich in ihrem Premierenjahr.
Vieles aus der spannenden 24. Saison des KW Berg-Cups Gruppe H haben wir nun angesprochen und beleuchtet. Vieles, aber längst nicht alles. Es kann nur ein kleiner Auszug sein. Denn ein einziges Berg-Cup Jahr bietet Stoff für viele Stunden. Die ganze Geschichte der großen Traditionsmeisterschaft könnte ein Buch, vermutlich sogar mehrere Bände, füllen. Nächstes Jahr, 2012, startet der Berg-Cup Gruppe H voller Elan in seine 25. Saison. Und da sollten wir alle wieder dabei sein. Wenn ein neues Kapitel der langen Berg-Cup Erfolgsgeschichte geschrieben wird.