Seit 2010 kennen wir Werner Heindrichs als aktiven Piloten in der KW Berg-Cup Klasse bis 1600 ccm. 2014 wollte Sohn Andy nicht mehr „nur“ Papas Begleitung sein, sondern erstmals selber ins Renngeschehen eingreifen. Natürlich wie Papa Werner in einem Opel Corsa. Heute haben wir beide im Familien-Interview.
Andy, 2014 war deine erste Saison am Berg überhaupt. Wie lief diese Saison? Was war dein Highlight?
„2013 bin ich zunächst 3 kleine Slaloms gefahren um mein Auto etwas besser kennen zu lernen bevor ich zu den „Großen“ an den Berg gehe.
Beim Saisonstart des KW Berg-Cups 2014 in Eschdorf war ich dann dabei, es war mein erstes Bergrennen als Fahrer.
Zu Beginn der Saison startete ich mit meinem eigenen „kleinen“ schwarzen 8V Opel Corsa.
Das Auto war perfekt um die Bergrennstrecken kennen zu lernen und ein erstes Fahrgefühl für den Berg zu erlangen. Mit diesem Fahrzeug konnte ich sogar schon einige 2. Plätze in der KW 8V Trophy belegen.
In Glasbach hatte ich dann einen kleinen Ausrutscher in die Leitplanke. Aber dann kam mein persönliches Highlight des Jahres 2014! Eine Woche nach meinem Ausrutscher, durfte ich in Osnabrück mit Papas 16V Corsa an den Start gehen. Auf Anhieb fühlte ich mich sehr wohl in diesem Auto und konnte direkt Rang 5 in meiner Klasse einfahren. Beim nächsten Rennen in Eichenbühl konnte ich mir wieder einen guten fünften Rang 5 holen. Ich tastete mich langsam ans Limit ran und beim Saisonfinale in Mickhausen standen dann alle Lampen voll auf „Angriff“. Das Endergebnis: ein toller und unerwarteter 3. Platz in der Klasse und somit ein perfektes Wochenende und ein super Saisonabschluss.“
Jahresenderfolge im KW Berg-Cup 2014 hattest du genug zu verbuchen: 4. in der Youngster-Wertung, 4. in der Ravenol Rookiewertung und Rang 5 in der Klasse bis 1600 ccm. Was sind deine Pläne für 2015 und was wird uns erwarten?
„2015 werde ich mich wieder mit meinem Vater Werner als Team im KW Berg-Cup einschreiben. Wir versuchen bei allen 13 Cupläufen an den Start zu gehen. Sehr wahrscheinlich werde ich den größten Teil der Rennen bestreiten, da ich in der Youngster-Wertung voll auf Angriff fahren möchte.“
Wieso hast du dir als Motorsport-Bestätigung Bergrennen ausgesucht? Was fasziniert dich daran?
„Am meisten fasziniert mich daran das Fahren gegen die Uhr. Man darf sich gerade auf kürzeren Strecken keinerlei Fehler erlauben, sonst ist der Kontrahent direkt an einem vorbei.“
Was magst du so besonders am KW-Berg-Cup?
„Der große Zusammenhalt zwischen den einzelnen Teams und Fahrern. Auf der einen Seite sind wir alle Konkurrenten, auf der anderen verbringen wir viele gemeinsame und stets sehr lustige Abende miteinander.“
Aktuell befinden wir uns Mitten in der Winterpause, seid ihr schon fleißig am Bauen? Welche Veränderungen trefft ihr für die Saison 2015?
„Die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Wir haben uns bereits einige Kleinigkeiten wie z.B. die Aerodynamik vorgenommen. Jetzt fehlt nur noch der größte Umbau des Winters, auf den wir uns beide sehr freuen! Das neue sequentielle Getriebe.“
Werner, seit 1983 betreibst du aktiven Motorsport, war für dich klar, dass dein Sohn auch mal in deine Fußstapfen treten wird?
„Natürlich habe ich es immer gehofft, dass mein Sohn Andy in meine Fußstapfen tritt. Ich bin sehr erfreut, dass es so gekommen ist und wir nun gemeinsam als Team am Berg antreten.“
Wie war das Gefühl, als Andy das erste Mal deinen 16V Corsa bewegt hat und vor allem, wie war es als „Zuschauer“?
„Es war sehr anstrengend für mich und ich glaube, ich war sogar nervöser wie Andy selbst! Aber ich bin sehr froh, dass alles von Anfang an so gut geklappt hat. Und die Leistung, die er 2014 gezeigt hat war sehr, sehr gut. Deshalb habe ich auch größtes Vertrauen in ihn und freue mich schon auf die gemeinsame Saison 2015.“
War Andy bei einer Veranstaltung schneller als du im Vorjahr?
„Ja, leider. Direkt bei seinem ersten Einsatz auf meinen Auto in Osnabrück! In Mickhausen hat er ebenfalls meine persönliche Top-Zeit geschlagen, nur in Eichenbühl halte ich noch die Bestzeit in der Familie Heindrichs.“
Haben dich die Fahrerkollegen aufgezogen, weil Andy schneller war?
„Meine Fahrerkollegen meinten, es wird Zeit für mich in Rente zu gehen! Ich nahm aber alles mit Humor. Ich bin keinesfalls verärgert, dass er schneller ist als ich. Im Gegenteil, es macht mich sehr stolz.“
Wir wünschen dem Team Heindrichs eine gute und vor allem unfallfreie Saison 2015, hoffen dazu auf ein ganz bestimmt interessantes Vater-Sohn Duell.
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