Agatha 2Das Wetter meinte es echt gut mit dem veranstaltenden MSC Rottenegg. Für den schwierigen Aufbau unter nassen Bedingungen belohnte es am Rennwochenende mit Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und Strömen von Besuchern. Diese bekamen Bergrennsport vom Feinsten zu sehen. Das 36. NOBLEND Automobil Bergrennen überzeugte mit guter Organisation, straffer Durchführung und seinem traditionellen Zeitplan, der für den Samstag zwei Übungsauffahrten vorsieht, eine weitere am Sonntagmorgen, bevor dann ab Mittag die beiden Race-Heats starten. Die Beginnzeiten waren für 024 etwas nach vorne verlegt worden, auf 11 Uhr am Samstag (21.09.) und 8:30 Uhr am Sonntag. Was trotz einiger, zum Glück für die Beteiligten glimpflich verlaufener Vorfälle keinerlei Stress oder Zeitdruck aufkommen ließ. Los ging es jeweils auf die Minute genau mit schneller Startabfolge. Wie schon im Vorbericht erwähnt bildeten die Rückführungen ein emotionales Highlight für Aktive und Fans. Die Talfahrten laufen in St. Agatha nach dem Motto: „Bergabwärts gesehen gehört den Besuchern die linke Hälfte der Straße, die rechte den Rennautos.“ Mehr Nähe geht nicht. Strahlende Gesichter und in mehr als einem Fall feuchte Augen waren an der Tagesordnung.

Von nun an wollen wir uns um das Wohl und Wehe der NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Reisegruppe kümmern. Das machen wir nach den Grundsätzen, die für die Punktevergabe angewendet werden. Also für die in unsere Serien eingeschriebenen Teilnehmer nach Gruppen und Hubraumklassen.

Zunächst kümmern wir uns um die kleine, aber feine Gruppe des NSU-Bergpokals. Im Training setzt Steffen Hofmann die Bestzeit, 3,66 Sekunden vor Korbinian Gast. Jannik Hofmann quält sich mit einem Magen-Darm-Infekt herum, kann deshalb erst am Sonntagmorgen ab Übungsauffahrt drei ins Geschehen eingreifen, setzt da die  drittschnellste Marke. Das Rennen selbst beginnt sensationell. Denn vor St. Agatha saß der 21-jährige Korbinian Gast erst einmal im Cockpit des für 2024 völlig neu aufgebauten NSU TT. Im Vergleich zum Training sprintet er sagenhafte 5,455 Sekunden schneller ins Ziel hinauf, übernimmt die Führung vor Steffen und Jannik Hofmann. Cool und clever bringt der Youngster den Erfolg nach Hause, ist auch im zweiten Race-Heat der schnellste Pilot des NSU-Bergpokals. Steffen und Jannik Hofmann komplettieren in der genannten Reihung das Podest, Vierter wird Thomas Krystofiak im 1200C-Modell. Da die Strecke für 2024 aus bekannten Gründen von 3,200 auf 2,734 Kilometer verkürzt werden musste, ist Korbinian Gast nun auch der Inhaber des NSU-Bergpokal Streckenrekordes für diese Variante. Die Benchmark lautet 1:21,760, herausgefahren gleich im ersten Race-Heat.   

Weiter geht es mit den Gruppen A/F/CTC, beginnend mit den 1600ern. Hier setzt sich Robert Maslonka im VW Polo G60 durch. Sein nächster Verfolger ist Ronny Hering im Gruppe 2 VW Scirocco. Im ersten Rennlauf liegt er noch knapp hinter Helmut Knoblich (Citroen C2). Erst ein fulminanter finaler Race-Heat bringt Ronny Hering den zweiten Rang ein, Helmut Knoblich wird 1,3 Sekunden dahinter Dritter. Die Positionen vier und fünf gehen an Robin Horn und Dieter Altmann (beide Citroen C2). Eine Klasse höher, bis 2 Liter, ist Michael Schumacher im VW Polo G60 allein unterwegs, liefert mit 1:20,820 seine beste Zeit ab.

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Als nächstes steht der Auftritt der Gruppen H/FS/E1 auf dem Programm. In deren Klasse bis 1400 Kubik gibt am Samstag Tobi Mayer im VW Minichberger Scirocco 16V die Pace vor. Am Sonntagmorgen verliert der Scirocco im unteren Streckenteil kurz die Haftung an der Hinterachse, Tobi bekommt alle Hände voll zu tun, um einen Einschlag in die Betonleitelemente zu verhindern, rutscht nach links in eine Wiese. Bis zum Rennen ist alles wieder perfekt gerichtet, auch dank der sehr gefühlvollen Traktor-Frontlader-Bergung durch Orga-Chef Markus Altenstrasser selbst. Tobias schnappt sich in der ersten Auffahrt die Führung vor Nils Abb (VW Schneider Polo 8V), der seinerseits mit kleineren Schaltproblemen hadert. Knapp hinter Nils Abb bezieht Tobi Stegmann im VW Golf 1 16V die dritte Position. In Run Nummer zwei wird es nochmal spannend. Und knapp. Denn Tobi Mayer erreicht seine Marke aus dem ersten Durchgang nicht mehr, wogegen Nils Abb noch einen kleinen Zahn zulegt. Das bringt ihm im finalen Heat die 1400er-Laufbestzeit. In der Addition bleibt Tobi Mayer um vier Zehntelsekunden vorne. Nils Abb wird Zweiter, Tobi Stegmann Dritter. Die Podiumsbesetzung liegt in einem nur 1,806 Sekunden kleinen Fenster zusammen. Auf Rang vier und fünf ändert sich nichts mehr. Das KW 8V-Trophy Podest der 1,4-Liter-Abteilung besteht aus Sieger Nils Abb, Frank Duscher als Zweitem und Stefan Winkler im Fiat 127 als Drittem.

Wir erhöhen jetzt den Hubraum um 200 Kubik und kommen so zu den 1600ern. Sarp Bilen ist hier der Trainingsschnellste. In Race-Heat eins geschieht ihm Ähnliches wie Tobi Mayer am Morgen. Er rutscht mit seinem VW Spiess Golf 2 16V nach wilden Schlenkern links in die Wiese. Damit ist er out of Race. Tobi Auchter agiert im Opel Spiess Corsa A GSi 16V souverän, gewinnt unangefochten vor Lukas Friedrich (Ford Fiesta) sowie Folker und Markus Fink (beide Citroen C2).

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Bereits im Training versprechen die 2-Liter Spannung. Die vier Flottesten liegen nur 1,035 Sekunden auseinander. In diesem Rahmen bewegen sich Claire Schönborn, Marco Schöbel, Ralph Paulick und Marcel Hellberg. Claire Schönborn geht mit dem VW Golf 1 STW zum Rennauftakt auf Nummer Sicher, verschärft ihr Trainingstempo von 1:14,92 auf 1:12,940. Auf dieses Level unter 1:13 vermag ihr niemand zu folgen. Hinter ihr nehmen Marco Schöbel (Opel Kadett C Coupé) und Marcel Hellberg mit seinem VW Brügge Golf Aufstellung, getrennt durch minimale Abstände. Final beträgt die Differenz 0,748 Sekunden. Damit haben wir das 2000-Kubik-Siegerstockerl fertig vorgestellt. Claire Schönborn gewinnt zum sechsten Mal in dieser Saison die 2-Liter-Klasse. Genau eine Sekunde trennt am Rennende den Vierten und Fünften. Die Namen dazu sind Ralph Paulick (VW Golf 1 16V) und Thomas Claus mit seinem Opel Kadett C Coupé 16-Ventiler. Die Top-Ten vervollständigen Johann Hatezic (Opel Ascona B Frank), Thomas Flik im Renault Clio 3 Cup, Youngster Marvin Ruwe (VW Golf  Gti 16V), Josef Faber mit seinem Opel Kadett C Coupé und Jan Heß im Opel Schneider Astra GSi 16V. Fehlt noch das KW 8V-Trophy Podium. Stufe eins gehört in St. Agatha Marco Schöbel, flankiert von Marcel Hellberg und Johann Hatezic als Drittem.

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In der Abteilung bis 3 Liter Hubraum heißt der Hausherr Marcel Gapp. Er legt mit seinem BMW M3 E36 in beiden Wertungsläufen 1:12er Zeiten auf das St. Agatha Parkett. Im Audi 80 Quattro Turbo gelingen Michael Weber zweimal 1:13er Marken. Das ist Rang zwei für den weit Angereisten. In beiden Race-Heats bewegt Roland Christall die Opel Frank Kadett C Limo mit 1:14er Werten vom Start ins Ziel hinauf. Klassenplatz drei und der Gewinn der 8-Ventiler Wertung sind der Lohn für diese Leistungen. Auf der Vier beendet Kai Neu (Ford NSport Focus) sein Österreich-Wochenende. Rookie Timo Fritz läuft im Opel Ascona B als Fünfter ein. Damit gehört ihm auch KW 8V-Trophy Rang zwei. Dritter der Sonderwertung mit den roten Startnummern wird Werner Walser (Opel Kadett C Limo).

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Über 3 Liter ist Jochen Stoll mit seinem Porsche 911 GT3 das Maß der Dinge. Er fährt am Sonntagnachmittag zweimal 1:08er Zeiten und gewinnt souverän vor Pascal Ehrmann im Subaru Impreza WRX STi und Maximilian Gast (VW Golf Turbo). Vierte wird Sabine Göhrig mit ihrem Ford Focus ST. Pech hat Hauke Weber, bei dem die Technik seines Audi 80 Quattro Turbo nicht mitspielt. Nach den Trainingsresultaten ist Platz zwei im Bereich des Möglichen. Doch schon im ersten Race-Heat muckt der Quattro, zum zweiten tritt Hauke Weber nicht mehr an.

Einer unserer zwei Vertreter bei den E2-Silhouetten-Renern wird zwischendurch zum Schrauber. Marco Farrenkopf muss sich gleich in Übungsauffahrt eins mit einer rutschenden Kupplung seines Silver Car S2 Evo auseinandersetzen. Es gibt nur eine Abhilfe: Eine neue Kupplung muss her! Die wird per Aufruf gesucht und auch rasch gefunden. Soweit alles gut, nur die Teilnahme am zweiten Trainingslauf kann nicht realisiert werden. Am Sonntag liefert das Paket Silver Car / Marco Farrenkopf als Bestleistung eine 1:12,392 ab. Damit wird er Zweiter hinter dem mit zweimal 1:11 tief agierenden Speedmaster im BMW M3 GT3.

Schnellster Tourenwagen und damit zugleich neuer TW-Streckenrekordhalter ist Karl Schagerl im infernalisch gehenden VW Golf Rallye. Im Finale zaubert er 1:02,778 auf die Bahn, was einem Schnitt von 156,5 km/h entspricht. Platz zwei geht an Stefan Promok (Mitsubishi Evo), Dritter wird Jürgen Halbartschlager mit seinem VW Golf Turbo. Jochen Stoll sichert sich einen ausgezeichneten vierten Platz bei den Autos mit Dach. Fünfter der TW-Wertung ist Tom Strasser im VW Minichberger Scirocco.

Nun sind zehn von elf Rennen der 36. KW Berg-Cup Saison gefahren. Am 04. bis 06. Oktober steht in Mickhausen das große Finale an. Dort, im Südwesten von Augsburg, gibt es die allerletzte Möglichkeit am Punktekonto noch Feintuning zu betreiben. Eine Vorschau darauf gibt es nächsten Montag. Vorab nur so viel: Vom NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup haben insgesamt 69 Aktive genannt. Was wir nun noch tun müssen ist es ganz einfach, immer unsere Teller leer zu essen und die Gläser auszutrinken. Ihr wisst schon, damit das mit dem Wetter klappt. Wir sind jedenfalls optimistisch. Und das Sahnehäubchen für uns vom Berg-Cup e.V. und vom ASC Bobingen wäre es natürlich, wenn uns viele von euch live vor Ort besuchen würden, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Bis dann!





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