Na klar, man war schon irgendwie vorgewarnt angereist. Ins malerische Heilbad Heilgenstadt im nordthüringischen Eichsfeld, zum 19. ADAC Ibergrennen auf dem exakt 2 Kilometer langen Holzweg. Denn die Wetterfrösche aller Art hatten für das letzte Juni-Wochenende Regen im Angebot. Der dann auch wirklich kam und den Übungssamstag und vor allem den Rennsonntag entscheidend mit prägte, bis hin zum Abbruch mitten im vierten Wertungslauf. Eine absolut richtige Entscheidung, wie wir noch sehen werden. Aber unterhalten wir uns zunächst über das 2014er Iberg-Rezept, für das die Organisations- und Rennleitung leichte und bekömmliche Zutaten vorbereitet hatte. Wie ein überschaubares, aber qualitativ hochwertiges Fahrerfeld, garniert lediglich mit einem entspannend kleinen Showteil. Ein Wochenende, reduziert auf das Wesentliche selbst also, sprich auf feinsten Bergrennsport in Reinkultur. Das Ganze souverän zubereitet und einmal mehr superfreundlich serviert. Mit einem Mix aus Action, Spannung und Dramatik zum Dessert. Was das im Klartext bedeutet? Nun, verlassen wir doch unseren gemütlichen Sitzplatz im Garten der Pizzeria Alex mitten im innerstädtischen Fahrerlager und spazieren wir gemeinsam an die Strecke.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup am Iberg: Am Tag, als der Regen kam…
Es ist ganz einfach ein Klassiker in der Motorsportwelt: Das Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife. Es ist die seit langem weltweit bestens bekannte Hatz durch die berühmt-berüchtigte „Grüne Hölle“. In die es am 21. und 22. Juni auch KW Berg-Cup Freunde und Teilnehmer zog. Die sich in der Eifel mehr als beachtlich äußerst wacker geschlagen haben. Und das trotz härtester und teilweise werksunterstützter Konkurrenz.
Bis auf den hervorragenden Platz 20 der Gesamtwertung fuhr Jürgen Wohlfarth, einer der beiden Geschäftsführer des langjährigen Berg-Cup Titel-Sponsors KW automotive GmbH, als Sieger seiner Klasse SP 3T im Audi TT RS 2.0 von Raeder Motorsport nach vorne.
Position 36 „Over All“ und Rang zwei in der Abteilung Cup 2 sicherte sich MSC Osnabrück Rennleiter Michael Schrey auf einem BMW M235i Racing aus dem Hause Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop. Gleich dahinter, als Cup-2-Dritter und Gesamt-Einundvierzigster, kreuzte Jörg Weidinger die Ziellinie.
Er bewegte den „Eifelblitz“, den vom Team Scheid-Partl Motorsport eingesetzten BMW M235i Racing. Der mitsamt Jörg unfreiwillig ins Rampenlicht und damit in die Fernsehbilder geriet, als er kurz nach einem Superstart bei einem Überholmanöver von Sebastian Asch im McLaren MP4-12C GT3 vehement abgedrängt und mit Schmackes in die Reifenketten befördert wurde. Nach einem Reparaturstopp in der Box war der BMW wieder mit von der Partie und kletterte während des weiteren Rennverlaufes in der Platzierung wieder beständig noch oben.
Auf einen BMW 325i der Baureihe E90 des Teams Adrenalin-Motorsport vertraute KW Berg-Cup Mitbegründer Andreas Schettler. Zu Recht, wie der 2. Platz in der Klasse V4 und der 64. Gesamtrang im Riesenfeld der 168 Teilnehmer eindrucksvoll beweist.
Herzlichen Glückwunsch vom KW Berg-Cup an unsere Erfolgreichen, an ihre Teampartner und ihre Einsatzmannschaften! Mit der gezeigten Performance haben sie in einem vor allem in der Anfangsphase sehr turbulenten 24-Stunden Wettbewerb fahrerische Qualität, Übersicht und Selbstdisziplin bewiesen. Und damit auch unserer Rennserie KW“ Berg-Cup ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Danke dafür!
Vielen Dank an Patrick Funk von www.vln-pix.de für die tollen Fotos.
Nächstes Wochenende steht der vierte Lauf zum KW Berg-Cup in Heilbad Heiligenstadt auf dem Programm, passend dazu haben wir heute den Rennleiter Kevin Ferner im Interview.
Kevin, können die Fahrer kommen, ist alles bereit?
Ja, wir sind bereit. Die Fahrer können kommen. Auch in diesem Jahr haben wir wieder alle Hebel in Bewegung gesetzt damit das Ibergrennen in Heilbad Heiligenstadt zu einem einmaligen Erlebnis für Fahrer und Fans wird. Auch haben wir uns die Kritikpunkte aus dem letzten Jahr zu Herzen genommen und daran gearbeitet. Ein großes Thema waren die Toiletten. Wir konnten eine Reinigung am Sonntag aus finanziellen Aspekten nicht realisieren, aber wir werden am Sonntag in der Früh neue, "leere" Toiletten im Fahrerlager aufstellen, was zwar nicht die Entleerung der vollen Toiletten ersetzt, dafür aber trotzdem die Problematik der vollen Toiletten lösen sollte.
Was ist für dich als Rennleiter das Wichtigste an einer Veranstaltung?
An erster Stelle steht für mich natürlich die Sicherheit der Fahrer und Fans, dicht gefolgt von einem reibungslosen und fairen Ablauf der gesamten Veranstaltung. Mein Anspruch ist es, das jeder, der am Sonntagabend nach Hause fährt, sagt "Mann das war wieder ein geiles Wochenende!" Was mir ebenfalls sehr am Herzen liegt ist das Thema Kritik, nur wenn wir wissen was wir falsch machen, können wir gegensteuern und es besser machen, daher habe ich immer ein offenes Ohr für Kritik. Mich kann man zu jeder Zeit kontaktieren falls es Probleme oder Fragen gibt. Da ein Hobby auch Spaß und Freude bereiten soll bin ich immer darauf bedacht, dass sich alle wohlfühlen und gern nach Heiligenstadt zum Iberg kommen.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup im Interview mit Rennleiter Kevin Ferner
Mit etwas Verspätung, dafür aber umso umfangreicher, ist die Fotogalerie vom 52. Wolsfelder Bergrennen 2014 online unter Rubrik Media - Fotos 2014 zu finden. Viel Spaß damit.
Es war ein schweißtreibendes Wochenende in der Eifel. Dennoch ein zügiger Veranstaltungsablauf mit wenig Unterbrechungen.
Dafür aber bei der techn. Abnahme! Es klappte nicht wie es der Terminplan vorgesehen hatte. Das werden wir sicherlich verbessern müssen.
Aber jetzt sind erstmal die aktuellen Berg-Cup Stände gefragt!!!
Wie gewohnt unter Resultate --- Resulate 2014 sind diese zu bekommen.
Alles hat bekanntlich zwei Seiten. So auch das Wetter in der Eifel, das sich am Pfingstwochenende 2014 echt heiß präsentierte. Am Trainingssonntag genauso wie am Rennmontag. An beiden Tagen wurden je drei 1,64 Kilometer kurze „Power-Sprint“ Durchgänge ausgetragen. Die für Schweißperlen und mehr sorgten, bei Fahrern, Schraubern, Funktionären und Fans gleichermaßen. Und im einen oder anderen Fall auch bei der Technik. Besonders die Antriebsstränge wurden von den engen Kehren und Kurven beinharten Stresstests unterzogen. Wobei nicht immer das Siegel „geprüft und für gut befunden“ vergeben werden konnte. Von den 174 Startern im Training traten 154 zum Rennen an, 142 beendeten dieses in Wertung. Die ohnehin umfangreiche und nicht nur wegen der langen „Reizunterwäsche“ (un-) angenehm warme Fahrerausrüstung wurde übrigens im Regelfall sogar um ein weiteres Bestandteil erweitert: Um ein Handtuch, das vielen Piloten gute Dienste leistete. Ihr wisst sicher wobei.
Schauen wir uns nun miteinander an, was beim „52. Wolsfelder AvD/EMSC Bergrennen“ in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung außer Strömen von Schweiß noch so alles lief. Nein, bitte hört hier noch nicht auf zu lesen. Denn glaubt mir, es war wirklich jede Menge!
Bei den 1150ern beginnt das gleich im ersten Probedurchgang. Jürgen Schneider sitzt erstmals in dieser Saison im 16-Ventiler Team-Polo. Motiviert startet er durch. Zu motiviert, denn kurz danach geht ihm die Straße aus. Und „Ratatazong“, weg ist der Frontspoiler, „dong“. Weißes Tapeband und geschickte, fleißige Hände sind gefragt. Beides gibt es, den Renngöttern sei Dank. Der Schneider Polo erscheint im zweiten Run wieder auf der Bildfläche, im dritten setzt er die Bestzeit. Na bitte, geht doch! Dahinter laufen Bernd Deutsch (Schneider Audi 50/P2) und Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport Martini Racing als Dritter ein. Wer immer nun im Rennen einen 16V-Power-Durchmarsch erwartet hat, liegt daneben. Bernd Deutsch heißt der Führende, Jürgen Heßberger (P2) und Jürgen Schneider (P3) folgen dichtauf im Windschatten. Gleiches Bild in Lauf zwei, die Positionen werden gehalten, nur die Abstände variieren. Jürgen Heßberger kommt bis auf 48 Hundertstel an Bernd Deutsch heran. Jürgen Schneider wird etwas langsamer, liegt nun 1,604 Sekunden hinter dem Heßberger Fiat. Das will Power-Schmied Jürgen Schneider so nicht stehen lassen. Prompt knallt er im Finale mit 1:13,244 die absolute 1150er Pfingst-Bestzeit auf die Piste. Jürgen Heßberger hat offenbar mit dieser Schlussattacke gerechnet, gibt seinerseits nochmals alles, quetscht seinen Fiat völlig aus. Und gewinnt die Klasse. Höchstwahrscheinlich unter der Devise „wenn schon der 1. FC Nürnberg nicht mehr erstklassig ist, dann soll es wenigstens der Motorsport im nahe gelegenen Roßtal bleiben!“ Wir verstehen, akzeptieren und gratulieren. Minimale 22 Hundertstel zurück fliegt Jürgen Schneider auf Platz zwei. Bernd Deutsch kann seine Auftaktzeit nicht mehr bestätigen, rettet aber als Dritter einen Podestplatz. Rang vier geht an Jörg Eberle im Fiat 127 Bamotec, Platz fünf sichert sich Peter Richter im Schneider Polo. Das 1,15-Liter KW 8V-Trophy Ergebnis sieht Jürgen Heßberger als Sieger, es folgen Bernd Deutsch als Zweiter und Jörg Eberle als Dritter. Sonderwertungsvierter ist Peter Richter, Neueinsteiger Marco Rauch holt sich mit tollen Fahrten im Papa/Sohn Fiat 128 Coupé Platz fünf der roten Startnummern. Bemerkenswert: Silvia Ebenhöh wird bei ihrer KW Berg-Cup Rückkehr im VW Polo immer schneller, findet vom ersten Trainings- bis zum letzten Rennlauf 6,921 Sekunden. Damit fehlt nicht mehr wirklich viel bis zu einem guten Mittelplatz.
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